Ansichten eines Informatikers

Diskussion um Professorengehälter in Berlin

Hadmut
16.7.2014 22:42

Da gibt’s auch gerade Krach, wie der Tagesspiegel berichtet.

Dabei dreht sich das wesentlich um die Frage, wie man Professoren angemessen entlohnt.

Was soll man dazu sagen?

Wenn – wie nun gerade an der Humboldt-Universität – Professoren seit 10 Jahren im Amt sind und keinerlei wissenschaftlichen Ergebnisse, kein Lehrbuch, kein Skript, keinen Lehrplan vorlegen können, wenn sie ihre Thesen nicht anssatzweise belegen oder herleiten können, und nicht mal sagen können, was sie in ihren Studiengängen überhaupt lehren und prüfen, also objektiv gar nichts machen, dafür aber 3 Millionen Euro verbraten haben, welches Gehalt könnte da angemessen sein? Eigentlich nur eine Schadensersatzforderung des Staates gegen solche Professoren, und nicht noch ein Gehalt.

Angemessenes Gehalt kann es nur gegen angemessene Qualitäts- und Leistungsanforderungen geben. Und die gibt es an den Berliner Universitäten nicht.

10 Kommentare (RSS-Feed)

Hans
17.7.2014 10:42
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Nur mal zum Vergleich:
Das Durchschnittseinkommen in DE liegt irgendwo bei 30.000 €, ein C4-Professor verdient max. etwa 70.000 €, mit Zulagen und Extras sicher noch ein ganzes Stück mehr – also sagen wir das 3- bis 4-fache eines Durchschnittsgehalts.
Martin Luther verdiente am Ende in Wittenberg als Professor so um die 400 Gulden im Jahr, was mindestens dem 10-fachen des Durchschnittslohns, der damals irgendwo zw. 30 und 50 Gulden lag, entsprach. Er war damit der zweitreichste Bürger Wittenbergs. Eine standesgemäße Villa kostete um die 800 Gulden, also für Luther zwei Jahresgehälter, heute jedoch würde so etwas vielleicht 500.000 – 1 Mio €, also das vielfache eines C4-Gehaltes kosten.


Julius
17.7.2014 11:44
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@Hans:
Interessant. Danke. Aber:
Ja, und?

Luther hat auch etwas geleistet. Seinen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung kann man gar nicht hoch genug werten.
Vergleich das mal mit den heutigen Professoren (insbesondere der der Gender-Studies 😉 )!


Hans
17.7.2014 16:20
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@Julius
“Ja, und?”
Nun der Vergleich ist erst einmal historisch einfach nur interessant, finde ich, zeigt darüber hinaus aber auch, die Bezahlung von Professoren scheint nicht sonderlich skandalträchtig zu sein, eher im Gegenteil, ich dachte, die verdienen mehr.
Es gab mal vor ein paar Jahren eine Umfrage unter New Yorcker Programmierern, was die so per anno verdienen.
Ergebnis: zw. ca. 110.000$ (Windows/Linux) und knapp 130.000$ (Apple).
Also wenn ich Programmierer wäre, würde ich kein deutscher Professor werden wollen.

“Luther hat auch etwas geleistet”
Leistung hin oder her, Professoren werden nicht nach Leistung bezahlt, denke ich.
Außerdem verwechseln Sie Luther den Reformator mit Luther dem Professor, ob er auch ein so herausragender Professor war, weiß ich nicht, bezweifle das aber eher.
Wie mißt man die Leistung?
Forschungsleistung? Papers? Umfrage unter Studenten? Eingeworbene Gelder? Durchschnitt der Diplomnoten? Anzahl der Doktoranden?
Wer eine Professur einrichtet, muß auch nach Tarif bezahlen, selbst wenn er bei der Wahl des Professors einen furchtbaren Fehler gemacht hat.
Das ist dann halt Pech für die Kuh Elsa, wie Otto sagen würde.


Hans
17.7.2014 16:25
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New Yorcker Progammierer gibt’s natürlich gar keine, bloß die aus New York, :).


Alex
17.7.2014 17:01
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Gender-Studies legitimieren das Abschlachten von Männern, also genau wie Luther..
> „wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern […] man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss.“

Von dem Unsinn gibt sich Gender und Religion auch nix. Gender ist etwas harmloser da hat der Teufel nur ein Horn, und das lässt sich sogar abschneiden.


Knut
17.7.2014 18:01
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@Hans

Man vergleicht natürlich auch den unbefriedigenden Lebensstandard des Volkes von damals mit. Der brasilianische Professor bekommt auch ein Vielfaches des Durchschnitts, wenn man die Favelabewohner in den Durchschnitt integriert.

Der Vergleich mit dem Haus hätte bei uns in den 70ern auch noch funktioniert. Inzwischen sind Grund- und Baupreise heftig angezogen.


Knut
17.7.2014 18:07
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Beim Lesen stößt einem sofort das Beamtenbesoldungsrecht auf. Da wird dann um die Anerkennung von wieviel Prozent der Leistungszulage gefeilscht.

Könnte man den Scheiß nicht einfach beenden ? Das Monatsgrundgehalt um 20% heraufsetzen, 12 Gehälter und es gilt die gesetzliche Rentenversicherung. Und Krankenversicherung wie beim Industriedödel auch. Damit wir diese Vergleichs- und Gerechtigskeitsdiskussion einfach mal los sind.

Den Vorteil der kaum kündbaren Stellung und des gewerkschaftliche beherrschten Betriebs behalten sie ja. Ich würde auch lieber psychologische Betreuung statt den dezenten Hinweis auf eine Aufhebungsvereinbarung bekommen, falls ich mal meine Arbeit nicht mehr schaffe.


Hans
17.7.2014 18:55
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@Alex:
Das ist Schwachsinn!
Die permanente Beschäftigung mit Gender-Studies verursacht anscheinend größere Kollateralschäden, sollte man besser lassen.
Erledigt sich von selbst, wegen immanenter extremer Blödheit!
Schon Sherlock Holmes sagte sinngemäß, er erkenne den Beruf einer Person an kleinen körperlichen Deformierungen, ……, aber lassen wir das.


Karl Marx
17.7.2014 19:18
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@Julius:

Luther hat auch etwas geleistet. Seinen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung kann man gar nicht hoch genug werten.

Meinst du seinen Beitrag zum europäischen Antisemitismus? Warum war eigentlich der Antisemit Luther [1] nicht aber der Antisemit Hitler 2003 (!) fürs ZDF wählbar [2]? Vermutlich deshalb, weil Hitler noch nicht das widerfahren ist, was man zuvor mit Luther gemacht hat: Man hat ihn dadurch reingewaschen, dass man sich von ihm distanzierte.

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther_und_die_Juden
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Unsere_Besten#Unsere_Besten_.E2.80.93_Die_gr.C3.B6.C3.9Ften_Deutschen


Hadmut
17.7.2014 20:34
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@Karl Marx: Wikipedia ist nicht mehr belegfähig.