Die Gesellschaft für Informatik jammert
Oder: Die Geister, die sie rief…
Ist das nicht tragisch?
Jahrelang protegiert die Gesellschaft für Informatik als Professorenlobby Schwindel und Betrug, und jetzt plötzlich scheint ihr das über den Kopf zu wachsen, wie es nach diesem komischen Artikel scheint, gefunden über Leserhinweis auf diesen da. Einfach nur eine Liste von Empörungs- und Ereiferungspunkten hingeworfen, nach dem Motto Hund Journalist, friss!
Eingriffe in die Wissenschaftsfreiheit und eine galoppierende Wissenschaftsbürokratie bedrohen nach Beobachtungen der Gesellschaft für Informatik die Innovationskraft der deutschen Informatik-Forschung.
Die GI hat noch nie verstanden, was Wissenschaftsfreiheit ist, und es auch nie verstehen wollen. Inhaltlich hat sie die sogar bekämpft, weil echte Wissenschaftsfreiheit mit dem kollidiert, was die GI und die Professorenlobby darunter verstehen, nämlich Professoren machen was sie wollen, keiner darf kontrollieren, und Untergebene haben zu gehorchen. Das ist nicht Wissenschaftsfreiheit, aber das ist das, wie es von der GI gestützt und vertreten wird. Deshalb regen die sich auch in ein und demselben Satz über Bürokratie auf. Erst dann, wenn man Wissenschaftsfreiheit nicht korrekt, verfassungsrechtlich auffasst, sondern als korruppte Professorenwillkür, kollidiert man überhaupt mit der Bürokratie.
Eine zunehmende Dichte politischer und bürokratischer Vorgaben zu Forschungsprojekten, zur Nachwuchsförderung, und zur Lehrorganisation bremst die dynamische Entwicklung des Faches aus und schreckt Nachwuchswissenschaftler ab.
Zu den politischen Vorgaben (die es wegen eben jener Wissenschaftsfreiheit nicht geben darf, und die jeder, der weiß, was Wissenschaftsfreiheit ist, an Stelle der Bürokratie mit ihr in einem Satz genannt hätte) kann ich nur sagen: Selbst schuld! Jahrelang ist die Informatik der Politik in den Arsch gekrochen, hat sich angebiedert, hat den politischen Einfluss mitgemacht, gefördert, begrüßt, sich bei jeder Gelegenheit mit Politikern fotografieren lassen, hat sich für Drittmittel und politische Bevorzugung bis zum Anschlag prostituiert wie auf dem Straßenstrich. In den letzten Jahren hat sich die Politik gewandelt, die politische Einflussnahme wurde deutlich verstärkt, und außer Einflussnahme ist da sonst nichts mehr. Und plötzlich wird es der GI doch zuviel. Wie beim Zauberlehrling: „Die ich rief, die Geister, Werd’ ich nun nicht los.“
Bürokratische Vorgaben? Die müssten in vielen Bereichen noch angezogen werden, denn bisher ist die Informatik vor allem eins: Grenzenlose Professorenwillkür, Korruption, Wildwuchs. Ich hab’s ja selbst erlebt, jahrelang versucht, mich gegen Schutzgelderpressung und kriminelle Falschgutachten von Informatikprofessoren mittels Verwaltungs-, Verfassungs- und Prüfungsrecht zu wehren. Das wurde komplett abgelehnt, sabotiert, ignoriert. Ablehnung des Rechts zugunsten der Korruption. Daher weht der Wind, wenn die GI sich über Bürokratie ereifert. Sie empfindet sie als Behinderung in der Willkür.
So werden etwa Zeitverträge für Doktoranden seit einiger Zeit in vielen Bundesländern sehr restriktiv gehandhabt; dies soll „prekäre Beschäftigung“ verhindern. Wenn aber ein Doktorand 3 oder 4 Monate länger zum Abschluss braucht als geplant, kann man ihm dafür keinen Arbeitsvertrag mehr geben. Viele Doktoranden müssen ausgerechnet in der Abschlussphase die Uni verlassen.
Kommt mir allzu bekannt vor. Mir, vielen meiner Kollegen und vielen Lesern ist das damals so passiert, dass der Professor systematisch die Promotionsverfahren verzögert und sabotiert hat, bei vielen sogar nach der Prüfung noch die Veröffentlichung der Dissertation (und damit den Erhalt der Promotionsurkunde) bis zu 2 Jahren blockiert hat, um die Leute zum Dableiben als billige Arbeitskraft zu erpressen. Es ist daher nur folgerichtig, diesen Erpressungszustand zu begrenzen. Und auch hier ist der GI wieder vorzuhalten, dass sie nichts gegen diese Erpressung der Doktoranden durch die Professoren getan hat, und dass es hier mit ihrem Vorwurf nicht darum geht, Doktoranden zu schützen, sondern diese Erpressungspraxis weiterzuführen.
An der Berliner Humboldt-Universität wird es ab Herbst 2014 notwendig sein, für jedes neu konzipierte Lehrmodul die Prüfungsordnung zu ändern statt – wie überall anderswo – nur das Modulhandbuch. Ein Gastprofessor kann also gar kein neues Modul anbieten, denn bis die geänderte Prüfungsordnung genehmigt ist, ist er schon längst nicht mehr da.
Anscheinend ist die GI mit Prüfungsrecht nicht vertraut. Denn es gehört nicht zu Aufgaben und schon gar nicht zur Lehr- und Forschungsfreiheit eines Professors, noch weniger eines Gastprofessors, festzulegen, was geprüft und wofür Leistungsnachweise erstellt werden. Gerade das, dass nämlich längerfristig klar ist, was eigentlich geprüft wird, ist nicht nur prüfungsrechtlich zwingend geboten, sondern liegt auch im Interesse der Studenten, denn wie sollen die sonst Prüfungen ablegen oder wiederholen, wenn der Gastprofessor schon wieder weg ist? Und wie sollten die sich prüfungsrechtlich gegen Falschbewertungen wehren können, wenn der einzige Prüfer nicht mehr greifbar ist? Woher sollte ein Gastprofessor aus einem anderen Bundesland oder gar einem anderen Staat überhaupt die prüfungsrechtlich erforderliche Kenntnis von Anforderungen und Bewertungsmaßstäben nach deutschem Prüfungsrecht haben können?
Wieder mal scheint die GI nicht zu wissen, wovon sie da eigentlich redet.
Unglücklich ist allerdings, für so etwas ausgerechnet den superpathologischen Fall Humboldt-Universität zu wählen, denn die haben ja gerade ganz enorme Probleme damit, dass da Hinz und Kunz als Gast vorbei kommt, Phantasiegefasel abliefert und das dann als „Prüfung” ausgegeben wird, und dass bei denen komplette Studiengänge nur vorgetäuscht werden, aber faktisch nicht existieren. Gerade an Universitäten mit solchen Betrugspraktiken kommt man um strikte Pläne gar nicht herum, wenn man wenigstens ein bisschen wissenschaftlichen Anspruch haben will. Wie könnte man es gerade der Humboldt-Universität verdenken, wenn die wenigstens ansatzweise und endlich mal gegen Schwindel, Betrug und Titelmühlen vorgehen?
Nochmal zum Mitschreiben, weil fast kein Professor das je verstanden hat: Die Freiheit von Forschung und Lehre umfasst eben Forschung und Lehre. Deshalb heißt sie so. Sie umfasst nicht Prüfen. Denn bei Forschung und Lehre wird der Wissenschaftler (und zwar jeder, nicht nur der Professor) als Grundrechtsträger mit Abwehrrechten gegenüber dem Staat tätig.
In der Prüfung jedoch ist der Prüfling der Grundrechtsträger mit Abwehrrechten gegen den Staat, und der Professor/Prüfer hoheitlich als Teil der Staatsgewalt Exekutive tätig, und gar nicht in eigenen Angelegenheiten. Ein Professor hat in Prüfungen gar keine Rechte, sondern nur Pflichten, weil er hoheitlich und nicht in eigener Sache tätig wird. Das einzige Recht, was er da tatsächlich hat, ist, im Vergleich zu anderen Prüfern nicht im Übermaß herangezogen zu werden. Das Grundgesetz gibt aber der Exekutive keine Grundrechte, sondern nur dem Individuum. Die Exekutive ist Grundrechtsverpflichteter und nicht Grundrechtsträger. Deshalb können Prüfungsregularien auch nur in die Rechte des Prüflings und nicht in die Rechte des Prüfers eingreifen. Sie berühren die Freiheit von Forschung und Lehre deshalb nicht.
Nur: Das kapieren sogar die meisten Juraprofessoren nicht, noch weniger die Informatiker. Aber alle legen sie einen Amtseid auf die Verfassung ab, natürlich ohne sie gelesen zu haben.
Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen legt zukünftig selbst fest, was wissenschaftliche Herausforderungen sind („Fortschrittsstrategie“). Das geplante „Hochschulzukunftsgesetz“ würde dem Ministerium erlauben, entsprechende Forschungsschwerpunkte per Rahmenerlass zu verordnen.
Tja. Das könnte man nun „Die Pest mit der Cholera austreiben” nennen. Allerdings hat die deutsche Informatik in den letzten 30 bis 40 Jahren komplett darin versagt, eine wissenschaftliche Zielrichtung zu erkennen und zu verfolgen, das war nur wildes Wuchern zum Geldverbrauch. Insofern ist es nur nachvollziehbar, wenn es dem, der den ganzen Mist zahlen muss, irgendwann zu blöd wird und der vorgeben will, wo Norden ist. Ob die ahnungslose Politik das besser oder schlechter als die korrupte Informatik macht, wird man abwarten müssen. Aber immerhin wäre dann wenigstens mal etwas Schriftliches da.
Das Karlsruher Institut für Technologie verlangt von seiner Informatik, die Frauenquote bei Erstsemestern von durchschnittlich 10.7% auf 15% zu erhöhen. 40% Zuwachs bei den Studienanfängerinnen ist aber gänzlich unrealistisch. Die Fakultät müsste jährlich bis zu 150 männliche Bewerber ablehnen und Studienplätze unbesetzt lassen, um die Quote zu erfüllen.
Huahahahaaa!
Jahrelang hat die GI diesen Gender-Quatsch selbst gefördert und das Maul gehalten, wenn reihenweise Quotentussis ohne jegliche Befähigung in die Informatik-Professuren gehievt wurden. Professorin noch so inkompetent und unfähig? Die GI guckt weg. Quotenprofessorinnnen in Informatik, die alles, nur keine Informatik machen? Die GI guckt weg. Reihenweise Schwachsinnspromotionen mit Nullanforderungen und grenzenloser Fehlertoleranz, um die Frauenquote zu heben? Die GI guckt weg. Sogar eine Fachgruppe „Frauen in der Informatik” hat sie. Schon mal auf die Idee gekommen, Informatikprofessorinnen, die diesen Gender-Schwindel betreiben, wegen Wissenschaftsbetrug aus der GI zu werfen? Nie im Leben. Dieser Quoten-Quatsch galoppiert – auch in Karlsruhe — seit den neunziger Jahren. Und die GI war nicht nur darüber informiert, sondern sie hat auch weggeguckt und jede Kritik daran blockiert, dass man dort die Promotionsanforderungen für Männer teils in den Himmel schraubte, während man die bei Frauen unter Null setzte, also nicht nur nichts forderte, sondern sogar falsche Dissertationen akzeptierte und unfähige Leute zu Professorinnen berief. Damals hätte man mit Kritik noch einiges erreichen können. Aber die GI hat immer weggeguckt und jegliche Kritik daran unterdrückt.
Und dass die Uni Karlsruhe hohl dreht, ist der GI nicht nur seit Jahren bekannt, die GI rekrutiert sich auch besonders stark aus Karlsruher Professoren.
Nu bitte, da haben sie den Quatsch, den sie gesäht haben. Sollen sie selbst sehen, wie sie damit klarkommen.
Viele Universitäten haben detaillierte Regelungen zum Ablauf von Doktorarbeiten beschlossen, die die Doktoranden zwingen, große Teile ihrer Forschungszeit für Zwischenberichte und „Schlüsselqualifikationen“ zu opfern. Diese Gängelung schreckt kreative junge Köpfe ab.
Das war ja auch dringend notwendig, nachdem Willkür, Korruption und Titelhandel bei den Informatik-Professoren jedes erträgliche Maß sprengten. Eigentlich hätte die GI nach ihren vorgeblichen Statuten und Ethik-Richtlinien dagegen vorgehen müssen und reihenweise Professoren rauswerfen müssen. Hat sie aber nicht. Sie hat sich damals stets als Lobby der Betrüger und Erpresser unter den Professoren geriert. Und wenn sie sich heute gegen diese Regelungen ausspricht, dann ist sie das immer noch, das Sprachrohr der Korrupten und der Titelhändler. Das ist nichts anders, als für die Fortführung dieser Korruptionspraxis zu plädieren.
„Wissenschaftsfreiheit ist eine ganz praktische Notwendigkeit für die Informatik, damit Forschung und Lehre der internationalen Dynamik des Fachs nicht hinterherlaufen“ sagt der Präsident der GI, Prof. Dr. Peter Liggesmeyer. „Die Politik und die Verwaltung muss den Forschern wieder die Freiräume geben, die in der Vergangenheit Spitzenleistungen der deutschen Informatik ermöglichten“. Die GI fordert deshalb alle Informatik-Wissenschaftler auf, sich aktiv einer Bürokratisierung an Universitäten und Fachhochschulen entgegenzustellen. „In jedem Hochschulgremium muss die Wissenschaftsfreiheit verteidigt werden“, so Liggesmeyer.
Blödsinn.
Und wenn einer wie Liggesmeyer, nämlich einer vom „Software Engineering”, einer der übelsten Ecken der Scharlatanerie in der Informatik, meckert, dann ist das eh ein Witz. Denn die sind so eine ganz übler Modewellenhaufen, die natürlich einer „internationalen Dynamik” hinterherrennen, sprich: machen, was der Wind gerade weht.
„Freiräume, die in der Vergangenheit Spitzenleistungen der deutschen Informatik ermöglichten” ? Die letzte „Spitzenleistung” deutscher Informatik, die mir gerade einfällt, war die Zuse Z3. Und die wäre garantiert nicht zustandegekommen, wenn es damals schon deutsche Informatikfakultäten gegeben hätte. Vielleicht noch MP3, womit sich dann andere goldene Nasen verdient haben, weil die Deutschen zu borniert waren. Ansonsten habe ich die deutsche Informatikszene zwar als sehr teuer, aber als international irrelevant und bedeutungslos in Erinnerung. Die „Freiräume”, die es da gab, wurden nach meiner Beobachtung immer nur fürs Faulenzen, für Korruption, für Inkompetenz oder private Geldmacherei genutzt. Immer zum persönlichen Vorteil der Professoren, immer zum Schaden aller anderen.
Die Wissenschaftsfreiheit verteidigen?
Na, da würde ich der GI im Allgemeinen, und deren Präsident Liggesmeyer im Besonderen empfehlen, sich erst mal darüber zu informieren, was Wissenschaftsfreiheit eigentlich ist. Dann würde er nämlich nicht so einen Käse schreiben.
Oder um es anders zu sagen: Wenn jemand seit Jahren Professor und auf Lebenszeit verbeamtet ist, und nicht weiß, was Wissenschaftsfreiheit ist, dann hat er nicht zu wenig Freiräume und zuviel Bürokratie, sondern andersherum. Wo sonst gibt es noch Beamte, die nicht wissen müssen, was ihre Aufgaben sind?
All den Schmonzes, über den sich die GI jetzt so aufregt, hätte sie verhindern können, wenn sie sich bezeiten halbwegs seriös, wissenschaftlich, sachkundig und ehrlich gezeigt hätte. Hat sie aber nicht. Sie hat jahrelang von den Missständen profitiert, diese protegiert, Kritik ignoriert. Und es damit notwendig gemacht, dass andere regulieren, wo die Informatik jegliche Selbstkontrolle und Selbstreinigung verweigert hat.
Dieses Gejammer der GI hört sich an wie das Wehklagen eines Bankräubers darüber, dass sich die Bank einen Tresor gekauft hat. Gemischt mit dem Klagen der Puffmutter darüber, dass es Prostitution gibt.
33 Kommentare (RSS-Feed)
> “Hochschulzukunftsgesetz” – was ist denn das für ein Name für ein Gesetz?
Wenn man irgendwas durchdrücken will, aber nicht darüber nachgedacht hat (oder konnte), wie man es in eine sinnvolle Struktur bringt, dann gibt man dem solche Namen.
“Die Fakultät müsste jährlich bis zu 150 männliche Bewerber ablehnen und Studienplätze unbesetzt lassen, um die Quote zu erfüllen.”
Auch wenn ich mich zum x-ten Mal wiederhole, die Quote, eingeführt beim Patentamt, läuft auf das Gleiche hinaus: “Alle Räder stehen still, bis die Quotenfrau erfinden will!” Nun wird es bei der Informatik heissen: “Alle Räder stehen still, bis die Quotenfrau studieren will!”
Die Fakultät müsste jährlich bis zu 150 männliche Bewerber ablehnen und Studienplätze unbesetzt lassen, um die Quote zu erfüllen.
Bessere Studienbedingungen für alle – was will man mehr 🙂
Hallo Hadmut, ich schätze, der Zustand der dt. Informatik ist gewollt, oder wird zumindest gewollt geduldet, denn was hätte denn der Herr der Welt übern Teich davon, wenn ausgerechnet Herrschaftstechnologie wieder in D gemacht würde? Dann wäre ja der 1. und 2. WK umsonst geführt worden.
Merke Dir mal den Satz: Alles was bezüglich des sozialen Geschehenes, der stattlichen Wirklichkeit also ist, ist so, weil es so gewollt wird. Die eine Hälfte wird als Regierungshandeln ausgegeben, damit die Leute glauben, die Schauspieler vor der Kulisse hätten was zu sagen, die andere Hälfte wird als Folge der Menschlichen Freiheit verkauft (Drogenhandel etc.), aber alles ist designt.
Informatik ist schon ein seltsames Fach.
Ich habe die Uni zum Glück abgeschlossen, bevor alle verrückt wurden.
Aber schon damals wollten viele mit den Niederungen der Programmierung nichts zu tun haben. Das ist, wie wenn ein Konstrukteur nichts mit technischen Zeichnungen zu tun haben will. Zumindest muss er sie lesen können. Und heutzutage hat er dasselbe Problem wie die Informatiker, dass die Kleinarbeit automatisiert ist und man tatsächlich die Arbeiten bis ins Detail machen muss, statt nur drüber zu schwafeln.
So viele Leute, die sich um Ziele und allgemein das Große Ganze kümmern, braucht nämlich kaum ein Projekt. Und daher werden Leute, die die Technik vermeiden wollen einfach nicht gebraucht.
> Aber schon damals wollten viele mit den Niederungen der Programmierung nichts zu tun haben.
Kein Wunder. Für viele ist Informatik nur „Irgendwas mit Medien”, aber mit Ingenieursruf und für Emanzipierte.
Und heutzutage hat er dasselbe Problem wie die Informatiker, dass die Kleinarbeit automatisiert ist und man tatsächlich die Arbeiten bis ins Detail machen muss, statt nur drüber zu schwafeln.
Dass man Leute, die Technik vermeiden wollen, häufig nicht braucht, da stimme ich dir zu. Aber ich verstehe nicht ganz was du mit der Aussage, dass “die Kleinarbeit automatisiert [sei]”, sagen willst.
@Danisch (((“dort die Promotionsanforderungen für Männer teils in den Himmel schraubte, während man die bei Frauen unter Null setzte, also nicht nur nichts forderte, sondern sogar falsche Dissertationen akzeptierte und unfähige Leute zu Professorinnen berief.”)))
Gibt es dazu einen Link oder mehr Informationen?
> Gibt es dazu einen Link oder mehr Informationen?
Schreib ich doch hier seit Jahren…
“einer vom „Software Engineering”, einer der übelsten Ecken der Scharlatanerie in der Informatik”
Also da würde ich die IT-Sicherheit mindestens gleich wenn nicht noch darüber stellen. Dort tummeln sich die meisten Nichtskönner und Schwafelheinis.
> Also da würde ich die IT-Sicherheit mindestens gleich wenn nicht noch darüber stellen. Dort tummeln sich die meisten Nichtskönner und Schwafelheinis.
Eindeutig falsch. Denn wenn die was falsch machen, kommt das früher oder später raus und muss geändert werden. Gibt’s bei Software-Engineering nicht.
Außerdem muss man für IT-Sicherheit sehr viel mehr lernen und auch einige Dinge nachweisbar können. Software Engineering ist hauptsächlich Modezirkus.
> Außerdem muss man für IT-Sicherheit sehr viel mehr lernen und auch einige Dinge nachweisbar können. Software Engineering ist hauptsächlich Modezirkus.
Ich weiss nicht, ob sich das ausschliesslich auf das Fach an der Hochschule beziehen soll. Aber da bin ich 20 Jahre raus und ausserdem gebuertiger Mathematiker.
In der Praxis jedenfalls (ich schreib seit der Zeit als Freiberufler Software) ist das sicher so nicht richtig.
> Aber schon damals wollten viele mit den Niederungen der Programmierung nichts zu tun haben.
Kommt mir auch immer mal unter. Meist in Zusammenhang mit vorgeblich uebergeordneten Dingen und Einsichten, speziell in Form von Abstraktionen, zu denen der Poebel angeblich nicht faehig sei. Ich nutze dann immer mal meine eigene akademische Herkunft fuer eine Unterhaltung ueber echte Abstraktion, da werden die Herren Informatiker dieser Sorte meist doch schnell kleinlaut.
Generell kann ich nur sagen – die besten Softwareentwickler die ich kennengelernt habe waren in der Lage vertikal zu denken und auch zu arbeiten. Die konnten Bits genauso schubsen wie uebergreifende Dinge der Architektur aufsetzen und in ihren Auswirkungen beurteilen. Vor allen Dingen konnten sie einschaetzen, wann welches Level notwendig ist.
Gottlob habe ich nie “Informatik” studiert und trotzdem ganz nebenher ein sehr erfolgreiches kommerziell genutztes Programm geschrieben.
Programmiersprachen zu lernen ist ein Kinderspiel, kenne etwa ein Dutzend.
Damit Programme zu schreiben ist ein ganz anderes Thema, das hochentwickelte logische und analytische Fähigkeiten sowie die genaue Kenntnis der jeweiligen Sachprobleme voraussetzt.
Daran fehlt’s den meisten, wie man an der weit und breit oft erschreckend dilettantischen Software sieht.
“Informatik”? Was soll das überhaupt sein? Bei GI jedenfalls keine Wissenschaft. Viel gestelztes Gelaber um nichts. Kenne mehrerer solcher Heinis (FH-“Profs”). Große Klappe, nichts dahinter.
Man schaue sich nur mal diesen Wasserkopf namens GI-“Präsidium” an:
http://www.gi.de/wir-ueber-uns/leitung/praesidium.html
Besonders sehenswert der “GI-Vizepräsident”
http://www.gi.de/uploads/pics/leng_02.jpg
Um den nichtsnutzigen Wasserkopf zu komplettieren,
gibt es dazu gratis noch obendrauf
einen “Vorstand”,
einen “erweiterten Vorstand” und
eine “Geschäftsführung”
Lauter Häuptlinge und keine Indianer.
Wer mir da ebenfalls im Präsidium ins Auge sticht ist die Krolikowski, die sieht doch noch arg jung aus um dort mizumischen.
Aus reiner Neugier bin ich dann hier gelandet:
akroli.de – Studium an der HU Berlin, alles klar. Einfach mal einen Schluck nehmen, jedesmal wenn das Wort “Kultur” im Zusammenhang mit IT fällt. Hauptsache posen, dann kommt man auch ohne Können weiter.
Mitglied für Informatik in der Bildung. Das ist schon fast auf dem gleichen Level wie Gender – und ziemlich weit von IT entfernt. Nichts besonderes also.
http://www.leuphana.de/partner/regional/digitale-medien/grundversorgung-20.html – TYPISCHES Geschwurbel für die heutige (deutsche) Informatik und auch für die GI.
@ brak
> Dann wäre ja der 1. und 2. WK umsonst geführt worden.
Federico Faggin (Italiener, Erfinder des Z80, vorher bei Intel) soll in den 90ern auf die Frage, wie er einen neuen Prozessor entwicken würde, geantwortet haben:
Entwickeln würde er den in Deutschlabd, da es dort viele motivierte und gut ausgebildete Fachleute gibt,
herstellen in Japan, da man dort so etwas schnell realisieren kann und
vermarkten in den USA, weil es das einzige ist, was die dort gut können.
Auch wenn dies vielleicht nicht so stattgefunden hat, so beschreibt das ganz gut die Situation: Die USA bieten Fachleuten (und Forschern) ein Umfeld, dass sie wohl nirgendwo sonst auf der Welt finden können. Die Leute rennen denen praktisch die Einwanderungsbehörde ein.
Und so läuft die Sache: Entwicklungen werden in den USA von einheimischen und vor allem von ausländischen Fachleuten durchgeführt, produziert wird je nach Produkt in China (bevorzugt), Korea, Japan, den Staaten (fürs Militär) oder DE (wenns präzise und zuverlässig sein muss), vermarkted von den USA aus.
Die Sache mit man wolle DE klein halten, ist der typische deutsche Antiamerikanismus. Das Gegenteil ist richtig: Die USA haben ein großes Interesse daran, dass in DE viele Fachleute ausgebildet werden. Die gehen nämlich nur zu gerne in die Staaten. Das einzige, wo die USA vielleicht Einfluss nehmen würden, wenn sie es tun müssten, dann dahingehend, dass DE eine Höchststeuerland mit hohem Einfluss der Bedenkenträger bleibt. Das brauchen sie aber nicht, dass können die Deutschen durch eigene Borniertheit von alleine und sind für Leute, die gut ausgebildet sind und was reißen wollen, extrem unattraktiv. Dadurch bleiben die USA für Fachleute aus aller Welt die Addresse Nummmer 1.
Dass die USA im ersten und zweiten Weltkrieg gegen Deutschland eingegriffen haben, hat viele Gründe, auch jede Menge national-egoistische. Aber Deutschland dumm und arm zu halten, das ist Blödsinn. Arme Deutsche können keine US-Produkte kaufen. Und eine Staat voller Dummköpfe wird nicht reich genug, um ein interssanter Absatzmarkt zu sein.
Fachmenschliche Grüße,
Euer Dirk
PS. Inzwischen habe ich den Eindruck, dass man in DE unter “Wissenschaftfreiheit” den orwellschen Begriff versteht: Frei von Wissenschaft.
>Schreib ich doch hier seit Jahren
Hallo ich bin neu in deinem Blog. Könntest du eine URL angeben? Ich habe nach ‘Promotionsanforderungen’ und ähnlichem gesucht aber nichts gefunden 🙁
> Hallo ich bin neu in deinem Blog. Könntest du eine URL angeben?
Fang mal mit Adele und die Fledermaus an unter https://www.danisch.de/Adele.pdf und mit der Klageschrift unter https://www.danisch.de/blog/2013/11/10/konnen-auch-blogger-presserecht-in-anspruch-nehmen/
@ C
> die sieht doch noch arg jung aus um dort mizumischen.
Na ja, Alter solte nicht das Kriterium sein, sondern die Argumente. Wobei heutzutage von jüngeren selten Argumente kommen, nicht mal schlechte. 🙁 Aber dennoch, nicht zusehr auf das Alter schauen, sondern auf die Argumente.
Alternde Grüße,
Euer Dirk
PS: Nachher an der Bar ist das Alter natürlich ein Kriterium. 😉
@Dirk:
Ja habs gesehen. Studium 2000/01, dann muss die schon über 30+ sein.
Dennoch, inhaltlich ist die auch nicht überzeugend, deswegen ja auch noch HU Berlin ;).
> Hallo ich bin neu in deinem Blog. Könntest du eine URL angeben?
Auch ein guter Einstiegspunkt:
http://de.wikimannia.org/Hadmut_Danisch
@Dirk
“Die Sache mit man wolle DE klein halten, ist der typische deutsche Antiamerikanismus. ”
Sag dazu nicht Antiamerikanismus, denn solange es russischer Einfluss war, der sich bemerkbar machte, war es Antirussismus. Ein Anhänger der Nationalstaatsidee, genauso, wie ein Anhänger einer europäischen Idee muß Interessen und Einflüsse von Außen registrieren und sensibel auf diese reagieren. Informatik ist nicht irgendeine Kunst, sondern mit ihr wächst die Möglichkeit des Durchregierens, indem Zwischenebenen, abgeschafft, umgangen und totgelegt werden können. Die Konzentrationsmöglichkeiten von Macht werden durch IT potenziert. Das kann soweit gehen, daß die bestehende Ordnung nur noch als Larve und Kulisse zum Zwecke von Think Design wahrgenommen wird, die eigentliche Regierungsaktivität aber von aussen kommt. Hadmut hatte uns da schon mit gewissen Virentypen bekannt gemacht.
“Eindeutig falsch. Denn wenn die was falsch machen, kommt das früher oder später raus und muss geändert werden. Gibt’s bei Software-Engineering nicht.”
Ja das ist das Problem: Hinterher sind sie erst immer schlauer. Das öffnet Scharlatanen Tür und Tor.
“Außerdem muss man für IT-Sicherheit sehr viel mehr lernen und auch einige Dinge nachweisbar können.”
Vieles ist gar nicht als sicher beweisbar und dann kommt da immer noch die Praxis dazu wenn ein konkretes System zu untersuchen ist, da macht man sich an der Uni die Finger nicht schmutzig weil man dann feste auf die Fresse fällt. Teilweise haben die Leute dort nicht mal die Theorie richtig auf dem Kasten, dort sind Professoren auf entspr. Posten gerutscht, ohne vorher jemals mit dem Bereich zu tun gehabt zu haben, reinstes Postengeschacher. Oder es sind reine Theoretiker die sich auf einem engen Gebiet gut auskennen z.B. Krypto aber in der Implementierung so stümperhafte Fehler machen dass der beste Theoriebackground nichts nutzt. Genau das ist das Problem, es wird nicht ganzheitlich gedacht. An der Uni meint man wenn die theortischen Hintergründe als sicher bewertet und beweisen kann dann wird das auch automatisch in der Praxis durchschlagen, die sehen die Probleme die sich in der Praxis ergeben überhaupt nicht und wollen sie auch nicht sehen, Praxis=Igitt, da könnte ja das schöne Theoriegebäude an ganz profanen Dingen scheitern, deshalb meidet man das wie der Teufel das Weihwasser, das ist das Problem.
In der Praxis:
IT-Sicherheit ist DIE Scharlatansdisziplin schlechthin. Dort kann jeder alles behaupten sich zum Experten aufspielen und wenns hinterher kracht “Tja das haben wir nicht berücksichtig/wir untersuchen nur den Algo xy/das war damals Stand der Technik, da war diese Lücke noch nicht bekannt/ein Sonderfall/für die Überprüfung Implementierung sind wir nicht zuständig/… ” da kann man sich als “Experte” immer rauswinden wie ein Aal und genau das wird dort täglich gemacht und Leute verarscht und abgezockt.
Ich erinnere an eine Bank mit Tüv-Siegel, geprüfte Sicherheit beim Onlinebanking,… später krachte es genau bei dieser Bankengruppe. “Aber wir hatten doch das TüV-Siegel?”
DAS meine ich mit Scharlatanerie. Du musst nur rüberkommen wie ein Sicherheitsxperte dann wirst du auch als solcher wahrgenommen.
@karl klammer: Du unterliegst da einem zentralen Denkfehler.
Für den Angreifer reicht eine Lücke. Er muss nur eine einzige finden.
Der Verteidiger muss alle Lücken schließen, er muss alle finden, um Sicherheit ganz zu erreichen.
Das kann aber nicht bedeuten, dass es keine „IT-Sicherheit” wäre, von 100 Lücken nur 50 zu schließen, weil man mit vertretbarem oder möglichem Aufwand eben nur 50 oder 70 von 100 finden kann. Auch ein Sicherheitsgurt im Auto verhindert nicht jede Verletzung. Trotzdem wäre es fahrlässig, deshalb ganz auf Sicherheitsmaßnahmen zu verzichten.
Außerdem ist es falsch zu sagen, dass ein System gar nicht sicher wäre, weil einer durchkam. Es ist immer noch ein Unterschied, ob es pro Jahr einer schafft, einzudringen, oder jeden Tag einer. Auch Banken sind nicht komplett bankraub-sicher, aber es ist ein Unterschied, ob man da wenigstens etwas macht, um es zu erschweren, oder das Geld offen herumliegen lässt.
Es ist ein Denkfehler zu glauben, dass Sicherheit bedeuten müsste, jeden Angriff auf jeden Fall abzuwehren. Denn möglicherweise kosten die Sicherheitsmaßnahmen dann mehr als der Angriff.
Sicherheit ist, die Bilanz aus Schaden durch Angreifer und Kosten durch Sicherheitsmaßnahmen zu optimieren. Und das kann im Einzelfalls sogar heißen, auf Sicherheitsmaßnahmen zu verzichten, wenn jede Maßnahme teurer als der zu erwartende Schaden ist.
Du hast nur Sicherheit nicht verstanden und misst sie an einem Leitbild der vollständigen Sicherheit, das aber oft nicht zu erreichen ist, und wenn, dann mehr kostet, als der Schaden durch Angriff.
@Hadmut
So ist es. Letztens habe ich irgendwo ein Zitat gehört oder gelesen: “1% sind grundehrliche Menschen, die würden Ihre Wohnung nie ausrauben, selbst wenn die Türe offen steht. 1% sind absolute Profis, die kommen rein, egal was Sie machen. Sie machen ein Türschloss rein, um die 98% draußen zu halten, die die Gelegenheit nutzen würden, wenn keins da wäre.”
Apropos Frauenquote Informatik Karlsruhe:
nachdem die dort keinem Zulassungsbeschränkungen haben, können die nicht so ohne weiteres Bewerber ablehnen, ohne eine auf den Sack zu bekommen. Sie müßten also zulassungsbeschränkungen einführen und diese so gestalten, daß Mädels einen eindeutigen Vorteil haben und diesen kommunizieren, was aber dann auffallen dürfte.
@SF-421: Fällt dir nichts inhaltliches ein, so dass du den Leng dann halt auf der persönlichen Ebene angreifen musst? Was hat sein Aussehen denn mit seiner Qualifikation oder seinem Engagement zu tun? Der engagiert sich wenigstens und adressiert bei der GI Sachen, die sonst ganz gerne unter den Tisch fallen würden (bspw. Nachwuchsförderung). Damit steht er bei mir ganz klar über irgendeiner Wurst, deren “Engagement” vermutlich einzig und alleine darin besteht, in irgendwelchen Blogs abfällige Kommentare vom Stapel zu lassen. Engagement kostet nun einmal Zeit und Kraft, was gerne von Leuten wie dir vergessen wird, wenn mal sich mal wieder im Internet auskotzen möchte.
@ C
Ich wollte nur darauf hinaus, das das Alter keine relevantes Kriterium sind muss. Mit zunehmenden Alter kann man weiser aber auch blöder werden. Gibt es da eigentlich Untersucheungen über die Geschlechterverteiling? 😉
@ brak
Mit dem Kleinhalten bezog ich mich auf den Satz (und dessen Zusammenhang):
> Dann wäre ja der 1. und 2. WK umsonst geführt worden.
Das klang für mich nach “Die Amis wollen nicht, dass wir technologisch führend sind” und das wäre für mich aus den dargelegten Gründen Antiamerikanismus. Sollte ich dich misssverstanden haben: Sorry.
Wobei ich in der IT eher eine demokratische Chance sehe: Je einfacher sich des Volkes wille feststellen lässt, umso weniger kann mit den Kosten von Volksabstimmungen (Argument für die Verlängerung der Wahlperioden auf Länderebene von 4 auf 5 Jahre) argumentiert werden. Wobei ich das Kostenargument schon recht bedenklich finde. Aber egal wie, die Demokratie steht und fällt mit denen, die sie durchdrücken. Und da haben wir in DE ein Problem. Es gibt Länder, Demokratien, wo Politiker wie unsere nicht nur um ihren Abgeordetensitz fürchten müssen, sondern auch, wenn sie völlig übertreiben, um ihr Leben. Wer allerdings diese Furcht hervorruft, möchte ich eurer Phantasie überlassen.
Phantasievolle Grüße,
Euer Dirk
@ yasar
> Sie müßten also zulassungsbeschränkungen einführen und diese so gestalten, daß Mädels einen eindeutigen Vorteil haben und diesen kommunizieren, was aber dann auffallen dürfte.
Ist doch kein Problem, die nennen es Frauenförderung und schon sind alle rechtstaatlichen Grundsätze ausgeschaltet. Ist doch ganz einfach. Benachteiligte Männer können ja dagegen klagen. Wahrscheinlich nicht sehr erfolgreich.
Erfolgreiche Grüße,
Eier Dirk
Das klang für mich nach “Die Amis wollen nicht, dass wir technologisch führend sind” und das wäre für mich aus den dargelegten Gründen Antiamerikanismus.
Die Feststellung, daß die USA die Kontrolle über die Informationstechologie behalten wollen, weil das heutzutage praktisch die Lebensversicherung des Dollars darstellt, ist kein Antiamerikanismus.
@jojo
Ziemlich späte Replik, aber vielleicht ja doch noch nützlich.
“Dass man Leute, die Technik vermeiden wollen, häufig nicht braucht, da stimme ich dir zu. Aber ich verstehe nicht ganz was du mit der Aussage, dass “die Kleinarbeit automatisiert [sei]“, sagen willst.”
Früher wurde noch einiges direkt in Assembler kodiert. Da macht der Informatiker die Ausarbeitung der Problemlösung und ein Programmierer setzt das für die Maschine um. Das ist heutzutage ausgestorben. Wenn man eine Problemlösung exakt beschreibt, kann man sie mit nahezu dem selben Aufwand in Code gießen. In den frühen 90ern habe ich noch Datenstrukturlayouts auf Kästchenpapier gemalt. Heutzutage würde man da eher eine XML-Datei anlegen und diese dann zu Code und Dokumentation übersetzen lassen. Die Kleinarbeit, eine Detailstruktur in Code und Dokumentation umzusetzen, wird kaum noch durch irgendwelche menschlichen Assistenten ausgeführt, sondern der Informatiker füttert die Maschine selbst.
Im Maschinenbau ist das ähnlich. Reinzeichnungen durch technische Zeichner mit Stücklisten usw. macht das CAD-System selbst. Zeichnungsverwaltung ist auch automatisiert.
Natürlich gibt es auch Informatiker, die nicht codieren, sondern nur Planung usw. machen, aber das halte ich nicht für das typische Berufsbild. Das heisst übrigens nicht, dass man jetzt 90% der Arbeitszeit was codiert. Es heisst nur, dass man es können muss und einige Teile durchaus selbst umsetzt.
>> “Hochschulzukunftsgesetz” – was ist denn das für ein
>> Name für ein Gesetz?
>
> Wenn man irgendwas durchdrücken will, aber nicht darüber
> nachgedacht hat (oder konnte), wie man es in eine sinnvolle
> Struktur bringt, dann gibt man dem solche Namen.
Nun ja, man will in NRW wohl die Tradition dummer Gesetzesnamen aufrechterhalten. Das Vorgängergesetz von 2006/2007 hieß bekanntlich “Hochschulfreiheitsgesetz”. Dieses Gesetz hat die inneruniversitäre Mitbestimmung abgeschafft und die Universitäten vollständig dem Diktat ihrer Rektorate unterworfen. Die Professoren sind “sandboxed”. Sie dürfen noch nicht einmal selbst bestimmen, wer mit ihnen in ihrem kleinen Sandkasten spielen darf. Wenn die GI das nicht bemerkt, hat sie entweder nur noch lockeren Kontakt zur Realität oder sie ist selbst als Interessenvertretung der Professoren unfähig.
Ulkigerweise ist in dem resultierenden Höflingssystem die Position der Gleichstellungskommissarinnen extrem gestärkt worden; und das eben nicht durch eine linksgrünrotfeministische Weltverschwörung, sondern durch Pinkwart+Bertelmann.
Das jetzt neu geplante Gesetz sollte ursprünglich die übelsten Auswirkungen jenes Vorgängergesetzes korrigieren. Dazu wird es nicht mehr kommen. Die Oberblondine der Landesrektorenkonferenz hat gebrüllt und die Landesregierung wird kuschen.
“Hochschulzukunftsgesetz” – was ist denn das für ein Name für ein Gesetz?
Egal, ob man sich bis jetzt an ein Gesetz gehalten hat oder nicht – daran halten kann man sich nur in der Zukunft.
Wenn ein Gesetz nichts anderes sein will, als eines über die Zukunft, dann hat der Gesetzgeber wohl, da er ja ein Motiv für das Gesetz hat, im Wort “Zukunft” etwas subsumiert, das er als selbstverständlich vorausgesetzt wissen oder nicht offen benennen will.
Es kann sich dabei also nur um Verschleierung oder eine Injektion von Political Correctness handeln.