Ansichten eines Informatikers

Die perverse Zweiklassenmedizin

Hadmut
5.11.2014 16:03

Es wird inzwischen richtig perfide.

Ich war die letzten zweieinhalb Tage in einem Berliner Krankenhaus. Kleinigkeit, Endoskop, bin wieder draußen.

Nun bin ich Kassenpatient. Ja, ja, ich weiß, normalerweise ist man in meinem Berufsstand Privatpatient. Nach dem Studium kam ich aber wegen Vorerkrankung nicht in die Private. Dann wollte ich in die Privat, wäre auch genommen worden, weil man Vorerkrankungen nach einigen Jahren nicht mehr angeben muss, konnte aber nicht, weil man damals nach einem Wechsel von freiberuflich nach angestellt 3 Jahre in der gesetzlichen bleiben musste. Irgendwann hatte ich dann ein Alter erreicht, bei dem der Wechsel in die Private dann zu teuer wird und einem die „Experten” abraten, auch weil man in die „günstigen Tarife” nicht mehr reinkommt, zumal doch einige in meinem Bekanntenkreis durchaus angefangen haben zu jammern, dass die Private die Preise massiv anhebt, oftmals die ach so tollen Leistungen doch nicht mehr bietet, und viele als Rentner in arge Probleme kommen und sich die private Krankenkasse gar nicht mehr leisten können, deshalb ganz ohne dastehen.

Deshalb bezahle ich als Einzelperson in der gesetzlichen Krankenversicherung den Höchstsatz, für den man auch eine achtköpfige Familie mitversichern könnte – wenn man eine hätte. Ich zahle also vermutlich derzeit das höchste, was man zahlen kann, und erhalte trotzdem nur das Minimum an Leistung, muss bei Ärzten ständig für jeden Piep irgendwas zuzahlen.

Bisher habe ich das schon für eine ziemliche Sauerei gehalten, aber hatte mich damit einigermaßen arrangiert. Es heißt zwar immer, dass man als Kassenpatient sehr lange auf einen Termin warten muss. Und das ist auch wirklich so, wie mir ein Arzt mal erklärt hat, weil es da Kontingente gibt, und wenn die erschöpft sind, bekommt der Arzt kein Geld mehr, wäre also blöde, wenn er noch weiter behandeln würde. Aber ich habe es bisher immer geschafft, irgendeinen Arzt zu finden, bei dem man zügig dran kam. Meistens ging es da um Radiologen.

Es gibt auch viel Sportärzte und Orthopäden, die normales Volk nicht mehr behandeln und ihre Kassenzulassung zurückgegeben haben. Zu denen zieht’s mich aber sowieso nicht, denn ich glaube, dass ich auch als Privatpatient bei denen nicht gut behandelt würde, wenn gleichzeitig irgendein Tennis-Profi oder Bundesliga-Fußballer behandelt werden muss und Vorrang bekommt.

Bisher hat’s mich also geärgert, aber nicht so sehr, dass es für mich zum Thema wurde. Ich habe die Behandlung bekommen, die ich haben wollte, und eher ein Problem damit gehabt, dass ich mich finanziell ausgenommen gefühlt habe. Ich zahle deutlich mehr als die meisten Privatpatienten und bekomme trotzdem weniger.

Jetzt aber ist mir die Galle übergelaufen.

Ich war, wie gesagt, in einem Berliner Krankenhaus. Einem schönen Krankenhaus. Sie geben sich da wirklich große Mühe, es den Patienten angenehm zu machen. Alles recht frisch und sauber, die Leute (von zwei Fregatten abgesehen) sehr nett und freundlich, gut ausgestattet und so weiter. Die Betten mit WLAN, Multimedia-Konsole, Mediathek usw. ausgestattet, zusätzlich zu den Mahlzeiten Kaffee und Kuchen und so weiter. Nett gemacht.

Nur:

Ich lag in einem Vierbett-Zimmer. Habe beim Anmelden nicht dran gedacht, nach dem Aufpreis zu fragen, und habe da auch keine Zusatzversicherung. Was soll’s, hab ich mir gedacht, für ein oder zwei Nächte wird’s gehen.

Schon als ich in das Zimmer kam, ist mir was aufgefallen. Das ganze Zimmer war spiegelsymmetrisch, alles doppelt. Zwei Eingangstüren, direkt nebeneinander (davon eine ohne Türklinken), zwei Badezimmer, zwei Klimaanlagen, zwei Schalterkonsolen für die Schwestern, zwei Seiten für je zwei Betten, zwei Fensterkomplexe. Im Prinzip war das kein Vierbett-Zimmer, sondern zwei benachbarte, spiegelsymmetrische Zweibett-Zimmer, zwischen denen einfach die Wand gefehlt hat. Mmmh, dachte ich mir, da können die auf ganz einfach und billige Art aus dem Vierbett-Zimmer zwei Zweibett-Zimmer für Privatpatienten machen. Einfach ne ordinäre Rigips-Wand rein, die nicht mal Kabel oder sowas braucht, und schon hat man zwei völlig getrennte Zimmer.

Nachts dann die Katastrophe.

Ich lag mit 3 alten Männern im Zimmer, die geschnarcht haben. Geräuschpegel Kettenpanzer bei Vollgas. Und nicht nur geschnarcht, sondern ständiges Schlafapnoe-Grunzen und Röcheln wie bei der Kanalreinigung.

Gut, ich will mich davon nicht ausnehmen, ich gehe ja selbst auf die Kategorie „alter Mann” zu, und in letzter Zeit fange ich auch manchmal an zu schnarchen. Aber nur wenn ich schlafe, und zum Schlafen bin ich da nicht gekommen. So eine Lärmkulisse. Schrecklich.

Also habe ich mal jemandem vom Krankenhaus gefragt, warum man da nicht einfach eine billige Trennwand reinmacht, wenn die Zimmer doch schon so auf Teilung vorbereitet sind. Schlaf sei doch bekanntlich für die Heilung sehr wichtig, und das wäre doch für wenig Geld viel Komfort und ne feine Sache.

Was ich darauf zu hören bekommen habe, hat mich echt vom Sockel gehauen.

Es ginge gar nicht darum, ob man da Wände einbaut. Früher seien die Wände nämlich drin gewesen. Früher wären alle Patienten, egal ob Kasse oder Privat, in ein Zweibett-Zimmer gekommen, weil es in dem Krankenhaus nur Zweibett-Zimmer gab.

Es hätten sich aber zu viele Privatpatienten darüber beschwert, dass sie keine besseren Zimmer als die Kassenpatienten bekommen. Deshalb hat man zwischen vielen Zweierzimmern die Wände herausgerissen, um die Zimmer für Kassenpatienten künstlich zu verschlechtern, indem man daraus 4-Bettzimmer gemacht hat, damit die Privatpatienten zufrieden sind und Ruhe geben.

Die Viererzimmer sind nicht etwa deshalb symmetrisch geteilt, damit man daraus Zweierzimmer machen kann, sondern das waren früher Zweierzimmer, bis man die Wände herausgerissen hat.

Da wird nicht etwa an Kassenpatienten eingespart, sondern sogar Geld ausgegeben, um Kassenpatienten künstlich schlechter zu behandeln und einen künstlichen Qualitätsunterschied einzuführen. (Und das, obwohl ich als Kassenpatient mehr zahle, als die allermeisten Privatpatienten!)

Wenn also das nächste Mal irgendso ein Arschloch von Politiker um die Ecke kommt und behauptet, es gäbe keine Zweiklassen-Medizin, reibt ihm das mal unter die Nase.

Mir fehlt jegliches Verständnis für dieses perfide Doppelsystem aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung.

48 Kommentare (RSS-Feed)

Mich kriegen keine 10 Pferde in ein Krankenhaus. Stichwort: Multiresistente Keime.

Eine Freundin von mir arbeitet in der Charitè, Kampus Berlin-Mitte. Wenn ich sie danach frage, zieht sie die Augen zusammen und kuckt mich böse an…
Volker Pispers zum Thema: https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=qbAFtiTBstg#t=148


Hadmut
5.11.2014 16:52
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> Mich kriegen keine 10 Pferde in ein Krankenhaus. Stichwort: Multiresistente Keime.

Sicherlich werden auch alternative Operationen im Wald angeboten. Auch Geburten in der Natur kommen ja in Mode.


DarkynanMP
5.11.2014 16:33
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Dazu gäbe es noch weit mehr. Wenn ich als Kassenpatient feststelle (rein zufällig und eher sehr selten, versteht sich), daß ich nur von Ärzten mit anderem als dem gemeinüblichen Verständnis von Gesundheit behandelt werden kann, weil in der näheren Umgebung einfach nichts anderes praktiziert, dann darf ich nicht zur Eigeninitiative greifen.
Denn dann lege ich mich mit Versicherern an, deren Auslegungsverständnis gesetzlicher Regelungen am wechselseitig wirksamen politischen Lobbyismus orientiert ist.
Und Prozesse gegen Versicherer sind teuer. Die haben da einen langen Atem und eine sehr gut funktionierende gegenseitige Verzahnung.
Tochter A von Kurdirektor B schafft bei Sozialgericht C, während Sohn von Bundessozialrichter D als Pharmareferent bei E schafft, die ebenher noch eine Beteiligung am Krankenhauskonzern F halten, der den Prof. Prof. Dr. Dr. G alimentiert der wiederum als Berater H bei Gesetzesinitiativen dient und für gute Staatsknete Kolloquien und Tagungen in scheißteuren Hotels abhalten darf.
Perverserweise muß ich die sogar noch während eines Prozesses über Zwangsgesetze mitfinanzieren.
Private, die sich nicht mehr versichern können und kielgeholte Eigenleister sind die verarschten in diesem System.

Dabei haben doch ausgerechnet diese in jeder zum Gesundheits- Sozialsystem beschlossenen Gesetzesvorlage absoluten Artenschutz garantiert bekommen!?

Politiker kommen bei mir nicht um irgendwelche Ecken, weil sie sich bei mir irgendwie nicht geliebt oder mißverstanden fühlen, wenn ich denen den von ihnen selbst propagierte Willen des Volkes (als BtDRS oder BR- Vorlage beschlossenes Gesetz) zitiere.

Oder sitzen die etwa regelmäßig ihrer eigenen Gehirnwäsche auf?


der Ralf
5.11.2014 16:38
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Völlig Recht hast du.


Hustenstorch
5.11.2014 16:42
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Ich vertrete die Meinung “eine Kasse – alle rein”. Die Kasse deckt den normalen Standard ab und wer irgendwelchen Luxus will, kann das privat zuzahlen bzw. versichern.
Aber wenn es nur noch eine Kasse gäbe, fielen ja leider leider viele P9stchen für abgehalfterte Politiker weg….


phaidros52
5.11.2014 16:45
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Also meine Krankenversicherung hier auf Malta kostet einen über 60jährigen 1200 Euro.

pro Jahr


Andreas
5.11.2014 16:48
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Die Aussage, dass es keine Zweiklassenmedizin gibt war schon immer Unsinn. Schon vor 30 Jahren wurden Privatpatienten besser behandelt. Schließlich kann der Arzt dort mehr abrechnen.

Ob ein freiwillig Versicherter (wie Du) die höchsten Beiträge zahlt, darüber kann man streiten. Das gilt nur für den absoluten Betrag. Je nachdem wie weit Du über der Bemessungsgrenze liegst, sinkt (zumindest prozentuell) Dein Anteil mehr oder weniger deutlich gegenüber einem Versicherten, der unter der Bemessungsgrenze liegt.


PG
5.11.2014 17:31
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> Schon vor 30 Jahren wurden Privatpatienten besser behandelt. Schließlich kann der Arzt dort mehr abrechnen.

Das stimmt auch nur bedingt. Weil der Arzt bei Privatpatienten jeden Mist abrechnen kann, veranstaltet er dort auch jeden Mist.

Der dann (sicherlich nur in Einzelfällen) betriebene Voodoo-Zauber kann durchaus krankheitsverlängernd und schmerzsteigernd wirken (solange er abgerechnet werden kann) – aber wenigstens hält dir der Arzt persönlich die Tür auf, wenn er dich heim schickt oder darf sich als Chefarzt vorstellen (sprich: seine Ausbildung ist auch schon 30 Jahre her).


Klaus
5.11.2014 18:14
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Ich bin selber privat versichert und kann diese Besserbehandlung nicht nachvollziehen. Termine bekomme ich genauso schnell oder langsam wie Kassenversicherte. Wenn ich einen Arzttermin ausmache, und das waren in fast 30 Jahren PKV so einige, wurde ich bisher genau einmal gefragt, ob ich privat versichert bin. Ansonsten erfahren die Praxen das erst bei meinem Erscheinen und können deshalb keine beschleunigten Termine vergeben.

Meine Mutter, kassenversichert, musste aufgrund einer chronischen Krankheit in den letzten Jahrzehnten dutzendfach in verschiedene Krankenhäuser. Nicht ein einziges mal musste sie dabei in ein Vier-Bett-Zimmer.

Aus seltenen Einzelfällen wird da gerne eine Ungerechtigkeit herbeigeredet.


Karl Marx
5.11.2014 18:46
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@Meine Gedanken sind Brei:

Eine Freundin von mir arbeitet in der Charitè

Woher wissen Sie das schon? http://www.youtube.com/watch?v=CTpE8D-9R54


Claus Thaler
5.11.2014 19:04
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> Es hätten sich aber zu viele Privatpatienten darüber beschwert, dass sie keine
> besseren Zimmer als die Kassenpatienten bekommen.

Die eigentliche Grund ist der, dass Krankenhäuser nur dann Zuschläge für Zweibettzimmer von Privatkassen und Zusatzversicherungen verlangen dürfen, wenn Zweibettzimmer nicht der Standard sind. Deshalb hat man wohl nachträglich aus Zweibettzimmern Vierbettzimmer gemacht, um die Einnahmen zu erhöhen.

Hier ein Beispiel aus einer bayrischen Klinik:

„Häufig ist in Bayern das Zweibettzimmer Standard – gerade bei neuen Kliniken. Doch wenn ein Krankenhaus 50 Prozent der Betten in Zweibettzimmern definiert, darf es von Privatversicherten keinen Zuschlag mehr verlangen. Das hat gravierende Folgen.“

Wie gravierend, rechnet der Prokurist des Missionsärztlichen Krankenhauses in Würzburg, Michael Sielmann, vor: „Die Einnahmen aus Zweibettzimmerzuschlägen belaufen sich pro Jahr auf etwa eine Million Euro. Diese Einnahmeverluste können wir als gemeinnütziges Unternehmen ohne Gewinnorientierung nicht auf dem Rücken unserer Mitarbeiter tragen.“

http://www.mainpost.de/regional/franken/Wie-viele-Patienten-pro-Zimmer;art1727,5898130


O.T.
5.11.2014 19:12
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Wenn ich ein teureres Smartphone kaufe erwarte ich mir auch mehr als von einem billigen.

Warum soll das bei der Krankenversicherung anders sein?

War doch auch in der DDR so das die Bonzen ausgeflogen wurden und das Volk den Krankenbrigaden zur Pflege übergeben wurden.


quer
5.11.2014 19:30
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Wenn man Beiträge vergleicht, dann ist zu unterscheiden, ob man a) angestellt, b) selbständig, c) Rentner nach unselbständiger Tätigkeit ist, oder Rentner als ehemaliger Selbständiger. Das bedeutet per se schon mal 4 Klassen.

Als Rentner und Selbständiger zahle ich mit weit über 70 derzeit 560,- € p.M. (PKV) Bei einem ambulanten Selbstbehalt von 1800,- p.a. Ansonsten mit Leistungen 1. Sahne.

Wäre ich jetzt noch unselbständig angestellt, reduzierte sich meine persönliche monatliche Beitragszahlung auf € 28o,-

Meine Frau, angestellt, zahlt (inkl. des Arbeitgeberanteils) € 580,- (!) (Eigenanteil 290,-) f. ges. KV zuzügl. Zusatzvers. 100,- (wg. Risiko).

Als Rentnerin wird sich dieser Satz reduzieren. Aber nur dann, wenn sie ab dann Däumchen dreht und nix mehr arbeitet.

Fazit: Meine PKV ist im Preis-Leistungsverhältnis billiger!


Hadmut
5.11.2014 19:35
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> Fazit: Meine PKV ist im Preis-Leistungsverhältnis billiger!

Ja, weil man weniger Leute mitschleppen muss ( das dumme Gerede von den „starken Schultern”). Dann wirst Du aber schon relativ früh eingetreten sein.


quer
5.11.2014 19:49
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“…schon relativ früh…”

Nö, erst vor 36 Jahren. Also spät, würde ich sagen. Es gibt aber Kassen und Kassen. Das Grundprinzip der PKV ist die rein persönliche Versicherung und Einkommensunabhängig. Wäre das bei der GKV ebenso, erreichten deren Beitragshöhen ungeahnte Maßstäbe.

Nicht aber z.B. in der Schweiz. Aber dort herrscht ja Marktwirtschaft und das Eigenverantwortungsprinzip. Kann ich beurteilen, weil Schweizer in D.


brak
5.11.2014 21:54
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” Es heißt zwar immer, dass man als Kassenpatient sehr lange auf einen Termin warten muss.”

Zieh aufs Land ….

“Ich zahle also vermutlich derzeit das höchste, was man zahlen kann, und erhalte trotzdem nur das Minimum an Leistung, muss bei Ärzten ständig für jeden Piep irgendwas zuzahlen.”

Geh nicht zum Arzt! Damit fangen die Probleme an!


aga80
5.11.2014 22:20
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Ach das mit dem Einzelzimmer ist gaaaaanz einfach und mir im Sommer passiert.

Nach eine Bauch Op samt Entlassung und allem drum und dran kam ich 4 Wochen später mit massiven Entzündungserscheinungen im Op Bereich wieder ins KH, da Div Flüssigkeitsansammlungen und Kammern etc. im Ultraschall festzustellen waren. Kurz um ich hatte noch eine Op samt Eiterausräumung etc. mit Abstrich und Laboruntersuchung auf Multiresitente Keime O_O .
Alleine der Verdacht hat mir ein schönes Zweibettzimmer mit Achtung “Sepsis” Schild, alleine eingebracht.
Nach 8 Tagen stand fest es war kein Multiresitenter Keim und nach 9 Tagen war ich wieder zu Hause.

Ach ja das erste mal war ich nur 6 Tage drinn, davon 4 auf der ITS und hatte von den anderen 2 Tagen nur einen einen Bettnachbarn.

Auf meine Nachfrage, die Zimmer waren auch in Privat und Kasse unterteilt. Unterschied Elektrisch verstellbare Betten und 14 Zoll Fernseher zu jedem Bett im Zimmer für Private, Kasse hatte Mechanisch verstellbare Betten, die ich auch so schon 1994 in einer Uniklinik in den neuen Bundesländern gesehene habe und ein kleies ca 5-6 Zoll grosses Display mit dem man über DVBT artiges Angebot an TV und Radio genießen konnte.

Grüsse aus München von einem Kassenpatient 2014 .


Zaphod B.
5.11.2014 22:33
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Hmmm bis vor wenigen Jahren nervten mich die PKVs regelmäßig mit ihren “tollen” Angeboten. Da ich diesen Versicherungsgangstern noch weniger über den Weg traue als den Bankern habe ich mich auf diesen Quatsch nicht eingelassen. Inzwischen – mit zwei Kids – bestätigen mir Branchenkenner ebenso wie privat versicherte Kollegen, dass ich wohl nicht ganz falsch lag.

Hierfür brauchte es auch eigentlich nicht viel mehr als gesunden Menschenverstand:
Mehr Leistung für weniger Geld?
Wie soll dass denn bitteschön funktionieren?
Leistungen sind naturgemäß an Kosten gebunden. Höhere Leistung => höhere Kosten.
Haben die PKVs eine eigene Gelddruckmaschine im Keller die sie nach Bedarf anwerfen können?
Diese ganzen Zahlenakrobatiken die da seitens der PKVs bemüht werden entpuppten sich bei näherer Betrachtung stets als reine Luftnummer.

Wirklich vorteilhaft sind die PKVs nach wie vor nur für Beamte, da hier der Staat die Kosten trägt. Für alle anderen (Selbstständige, Freiberufler, etc) rechnet sich eine private Krankenversicherung nur bedingt oder gar nicht.

Spannend wird’s mit den Krankenversicherungen sowieso meist erst im Alter – sprich wenn kostenintensive Behandlungen sich häufen werden die PKVs plötzlich sehr kreativ was die Ablehnung von Kostenerstattungen anbelangt…

Ich kenne inzwischen sehr viele die ihren Wechsel in eine PKV inzwischen bereuen.

Was die Vierbettzimmer anbelangt:
Nun ja Pech kann man auch mit einem Bettnachbarn in einem Zweibettzimmer haben.

Und mal abgesehen davon: Ein System, dass sich nur darüber abhebt, dass es den anderen schlechter aber deswegen den privat Versicherten deswegen nicht wirklich oder nur scheinbar besser geht kann mich nicht so richtig überzeugen…


Hadmut
5.11.2014 22:54
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> Hierfür brauchte es auch eigentlich nicht viel mehr als gesunden Menschenverstand: Mehr Leistung für weniger Geld? Wie soll dass denn bitteschön funktionieren?

Liegt doch eigentlich auf der Hand.

Private: Für jeden Versicherten wird einzeln gezahlt. Gesetzliche: Pro Familie wird gezahlt, es muss also eine ganze Familie von einem Beitrag versorgt werden.

Private: Jeder zahlt das gleiche. Gesetzliche: Viele zahlen wenig, der Rest muss für die mit aufkommen.


Marc
5.11.2014 23:04
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Ob ein freiwillig Versicherter (wie Du) die höchsten Beiträge zahlt, darüber kann man streiten. Das gilt nur für den absoluten Betrag. Je nachdem wie weit Du über der Bemessungsgrenze liegst, sinkt (zumindest prozentuell) Dein Anteil mehr oder weniger deutlich gegenüber einem Versicherten, der unter der Bemessungsgrenze liegt.

Dafür ist ja auch die Versicherungsleistung in Form des Krankentagegelds ab der Beitragsbemessungsgrenze beschränkt 😉


Joe
5.11.2014 23:35
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Private: Für jeden Versicherten wird einzeln gezahlt. Gesetzliche: Pro Familie wird gezahlt, es muss also eine ganze Familie von einem Beitrag versorgt werden.

Das klingt zwar schön kuschelig mit der “ganzen Familie”, aber eigentlich geht es bei der GKV nur um die vorrangige Versorgung von Frauen (überwiegend Leistungsempfänger) durch Männer (mit großem Abstand überwiegend Beitragszahler). Und weil das so ist, konzentriert sich die westliche medizinische Forschung auch mittlerweile nur noch auf ein Geschlecht.


Emil
5.11.2014 23:39
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Und noch ein Punkt, warum die private KV günstiger sein kann: die gute Risikostruktur.

Versicherte sind vor allem Selbständige, Beamte oder besserverdienende Angestellte. Diese Leute haben weniger gefährliche Jobs und werden seltener krank als Arbeiter. Die teuerste gesetzliche KV war früher immer die AOK, weil die jeden nehmen musste, die Versicherten im Schnitt weniger verdienten und berufsbedingt öfter krank waren oder Unfälle bauten, für die dann auch noch Lohnfortzahlung fällig wurde.


Wenn also das nächste Mal irgendso ein Arschloch von Politiker um die Ecke kommt und behauptet, es gäbe keine Zweiklassen-Medizin, reibt ihm das mal unter die Nase.

Der braucht nichts unter die Nase, der braucht was auf die Nase!

Carsten

Terroristen schaffen Arbeitsplätze


Johanna
6.11.2014 8:57
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Es gibt auch viel Sportärzte und Orthopäden, die normales Volk nicht mehr behandeln […] ich glaube, dass ich auch als Privatpatient bei denen nicht gut behandelt würde

Einer meiner Neffen, Privatpatient, hat einige Probleme mit den Weisheitszähnen bekommen, die haben derart auf die Zahnreihe gedrückt, dass es zu Fehlstellungen gekommen ist. Also Termin beim Kieferchirurgen gemacht (kein Problem), Weisheitszähne raus, Gutachten für die PKV machen lassen, Zusage zur Kostenübernahme (obere Grenze, alles darüber selbst zahlen) für die kieferorthopädische Behandlung erhalten, Termin beim Kieferorthopäden vereinbart (großes Problem). Trotz privater Krankenversicherung heißt es entweder “nächster Termin in eineinhalb Jahren” oder: “Der Herr Doktor empfängt Sie, aber das Honorar für die Erstkonsultation beträgt 250 EUR und ist vorab bar zu zahlen.” Erstkonsultation umfasst (1) Hände schütteln, (2) kurz in den Mund sehen, (3) Kostenvoranschlag verfassen, (4) Patienten schnell wieder vor die Tür setzen.

Gut, ein Kassenpatient älter als 18 müsste in diesem Fall sowieso alles aus eigener Tasche zahlen, aber ja, PKV bedeutet nicht notwendigerweise bessere Behandlung. Ich als Privatpatientin muss beim Augenarzt auch mindestens vier bis fünf Wochen auf einen Termin warten, also nicht viel kürzer als ein Patient der GKV.


lothar
6.11.2014 9:55
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Ich bin FÜR eine 2-Klassen-Medizin, aber folgendermaßen:
Beim Arztbesuch wird jeder, der nachweist, daß er erwerbstätig ist, bevorzugt gegenüber dem Rest der Patienten behandelt.
Dh. ich als Erwerbstätiger möchte nicht zB 2 Stunden, die ich irgendwie nacharbeiten muß, im Wartezimmer sitzen, während Nichterwerbstätige, welche dazu im Gegensatz den ganzen Tag Zeit haben, vor mir behandelt werden.


quer
6.11.2014 12:12
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@Lothar,
das ist die beste Idee seit der Schaffung des heutigen “Gesundheitssystems”. Ein nicht unerheblicher Faktor zur Hebung des BSP und damit der Finanzierung der Unproduktiven.


Dummerjan
6.11.2014 12:21
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“bekommt der Arzt kein Geld mehr, wäre also blöde, wenn er noch weiter behandeln würde. ”
Das stimmt nicht. Wenn ein Arzt über das Regeleistungsvolumen, welches im wesentlichen die durchschnittlichen Behandlungskosten erfaßt, hinasugeht, gibt es proportionale Küzungen, sofern er diese NICHT EXTRA BEGRÜNDET.
Mit anderen Worten, Dein Arzt ist ein fauler Sack, der lieber seinen Patienten warten läßt als eine extra Begründung für eine potenziele Überschreitung des Regelleistungsvolumens eine Begründung in Deine Krankenakte zu schreiben.

Ein Satz würde reichen – aber der wäre natürlich zuviel verlangt.


Max
6.11.2014 12:40
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Bei der GKV weiss man im Gegensatz zur PKV was man bekommt. Das das möglicherweise recht wenig ist und in keinem Verhältnis zum Beitrag steht, ist hingegen ein ganz grosses Problem.
Da auszusteigen ist nicht ganz einfach, teilweise funktioniert das in der Kombination Erwerbstätigkeit in einem anderem Staat ( CH ) z.b. recht gut.


Andreas
6.11.2014 12:49
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Einige Bemerkungen von mir (Disclaimer: Angestellter, Mitglied einer PKV als VVaG, Frau Beamtin (beihilfeberechtigt), drei Kinder).
– Die Kosten für die in der GKV mitversicherten Kinder werden zu einem großen Teil (wenn nicht sogar komplett) aus dem Steuertopf bezahlt (also auch von den steuerzahlenden PKV-Mitgliedern).
– Wer als PKV-Kandidat glaubt, eine Krankenvollversicherung sei unter sagen wir mal 300€ p.M. zu bekommen, hat offensichtlich den Schuss nicht gehört.
– Warum sollte die GKV zur Umverteilung genutzt werden (über prozentuale Beiträge)? In der KfZ-Versicherung funktioniert die Konkurrenz doch auch?
– Die Mär, die PKV hätten höhere Verwaltungskosten als das gesetzl. System ist einfach nicht totzukriegen (es gibt den Medizinischen Dienst der KK, es gibt die Kassenärztlichen Vereinigungen uswusf.)
– Wenn man mal mitkriegt, was die Ärzte alles an Papierkram bewältigen müssen, weil in der GKV irgendjemand (vorzugsweise Fachfremdes) meint, der Patient A hätte das Medikament B nicht bekommen sollen, weil Medikament C (aus Indien mit bekannten Qualitätsproblemen) doch 10ct billiger ist oder Patient D doch trotz starker Nachblutungen nach einer OP doch schon einen Tag früher nach Hause geschickt hätte werden können, platzt einem die Hutschnur.
– Zum Thema Budgetierung: eine Frauenärztin in einer Mittelstadt hat pro Schwangerer für alle Ultraschalluntersuchungen irgendwas um die 30€ im Budget.
– Der normale Arzt kann von GKV-Patienten gerade mal seine Kosten decken – logisch langt der bei PKV-Patienten richtig hin. Da muss man halt zweimal auf die Abrechnung schauen und im Zweifel reklamieren.
– Ein Arzt, der mich als Privatpatient in ein separates Wartezimmer stecken will, um bei mir mehr abkassieren zu können, sieht mich nie wieder. Ist mir allerdings auch noch nie passiert.


Andreas
6.11.2014 12:56
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Ansonsten, Hadmut: kein Politiker negiert die Zwei-Klassen-Medizin. Alle benutzen deren Existenz als Vorwand für ihre eigenen jämmerlichen Versuche, immer wieder mit der nächsten “Gesundheitsreform” an dem System rumzudoktern. Ein Politiker, der die Zwei-Klassen-Medizin abschafft, schafft den Einfluss einer ganzen Menge Leute ab – eher friert die Hölle zu…

Ist wie bei der Progression im Steuersystem. Bei Lohnsteigerungen sorgt sie für zusätzliche Einnahmen des Staates (kalte Progression) und wenn tatsächlich mal über Steuersenkungen debattiert wird, dient sie als wunderbarer Vorwand, über die ach so ungerechten (absoluten!) Senkungen zu jammern – wer in der Progression hoch steht und daher viele Steuern zahlt, würde ja – pöse, pöse – überproportional entlastet werden; und das geht ja mal gar nicht


Knut
6.11.2014 13:04
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@aga80

Ein 14 Zoll Fernseher (36cm) und 5-6 für den Rest zeigt mal wieder, wie Hirnlose BWLler das Geld zum Fenster rausschmeissen. Wer bei den einschlägigen Märkten und Discountern nachforscht, sieht leicht, das um 24 und um 40 die günstigen Angebote sind und der Rest wegen Größe oder Sonderformat teuer wird.
Wenn das also nicht Röhrenware aus den 90ern ist, kostet es mehr um Kassenpatienten zu benachteiligen.

@Johanna

Ärzte, die so geldgeil sind, meide ich. Da brauche ich keinen Termin, weil die meine Krankheit nicht interessiert, sondern nur mein Geld. So ist dann meist auch das Behandlungsergebnis.

Ich bin derzeit auch etwas beleidigt mit meiner Ärztin, weil die eigentlich nette Dame auch wieder den Spruch von der Gleichbehandlung drauf hatte. Das ich beim Hintenanstellen die Öffnungszeit der Apotheke nebenan um 10 Minuten verpasst habe, weil sie nicht zwischendurch einfach schon mal das Rezept ausgestellt hat, welches ich schon vorher hatte, führte immerhin zum Zögern bei der Replik. Das sich die Gleichbehandlung dann nicht auf die Bezahlung erstreckt, habe ich gar nicht angebracht, ich möchte ja nicht zur unerwünschten Person erklärt werden.

Bei Brille und Zahnersatz hat es durchaus Vorteile in der PKV zu sein. Bei der Behandlung bringt es eher wenig. Im Krankenhaus zahlt man durchaus für die Extras, auch wenn es dann nicht funktioniert. Da ärgert man sich dann, aber wegen den paar Euro im Vergleich zur Gesamtrechnung macht man sich nur selbst kaputt, wenn man klagt. Wenn man die Unterbringungskosten im Krankenhaus sieht, möchte man dem Manager gerne mal nachts auf dem Parkplatz begegnen. Bei knapp 100 Euro am Tag werden 3 Euro am Essen gespart. Da nützt einem die PKV nix, wenn alle Wahlessen gleich mies sind.


CatpainBlockudder
6.11.2014 13:20
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@Hadmut:
Dieser Kommentar ist ein Edit meines vorherigen Kommentars. Bitte meinen vorherigen Kommentar löschen, das erste Beispiel war verdreht.

@lothar
Richtig!

Und auch noch Rentner vor Kindern. Letztere haben schließlich im Schnitt noch mehr Lebenszeit zum Warten zur Verfügung.

Und Eigenheimbesitzer vor Mietern. Erstere müssen ja noch die Bude in Schuss halten während Zweitere einfach den Vermieter anfunken können.

Und Hundebesitzer vor Katzenbesitzern vor Tierfreien. Erstere müssen ihren Laufdarm ja eine Stunde täglich zum Defäkieren durch die Fußgängerzone zerren. Zweitere müssen ein paar Minuten täglich das Katzenklo säubern und das Tier vom von draußen eingeschleppten Unrat befreien. Letztere haben nix zu tun.

Und Verheiratete Männer vor Singles. Weil Erstere einen nicht lebensfähigen geistig und körperlich Behinderten durchfüttern müssen.

Und Neger vor Weißen. Weil erstere dümmer sind und darum mehr Zeit für alles brauchen.

Generell können wir Erwerbslose ja auch komplett aus der GKV rausschmeißen. Blöde soziale Hängematte, in der die römisch dekadent dahinvegetieren!!!11~cos(0)!


SwintjeFriss
6.11.2014 15:19
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Hadmut mag keine Room Equality. Hadmut ist ein roomophobe.

/Tragikkomödie aus


Hadmut
6.11.2014 15:28
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> Hadmut mag keine Room Equality. Hadmut ist ein roomophobe.

Was soll’n das sein?


DerMike
6.11.2014 17:22
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Ne Ex von mir war jahrelang kerngesund.
Ihre regelmäßigen Frauen und Zahnarzttermine waren nach
gefühlten 15min vorbei.

Kaum war sie nach der Verbeamtung PKV gingen die
“Probleme” los.
Auf einmal benötigte sie lauter zusätzliche Untersuchungen und Behandlungen,
alles natürlich nur zu ihrem Wohle.
Ein Schelm der böses dabei denkt….


Andreas
6.11.2014 17:51
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Und noch was: man meide PKV mit zig Tarifen, weil die ständig neue aufmachen und die alten Tarife ‘vergreisen’ lassen…


aga80
6.11.2014 18:35
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@Knut
* …für den Rest zeigt mal wieder, wie Hirnlose BWLler das Geld zum Fenster rausschmeissen …*

Ja klar, aber wir reden von Krankenhäusern und langfristigen Investitionen. Die 5-6 Zoll Geräte waren in einer Telefonanlage integriert mit einer Technik von vor ca 10 vielleicht sogar 15 Jahren, da ist mit Tagesaktuellen Preisen nicht zu argumentieren ( entsprechend Mitgenommen sahen die Geräte auch aus, beim ersten mal hatte die Kunststoffabdeckung Brandlöcher, beim 2 mal waren ca 5% des Displays an 3 versch Ecken schon ausgefallen), die Privatzimmer habe ich nicht gesehen, da ich gebeten wurde während des Sepsisverdachtes, das Zimmer so wenig wie möglich zu verlassen.


Benjamin
6.11.2014 22:30
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Für einen Termin beim Hausarzt muss ich, bei der AOK, in Stuttgart locker 6 Wochen warten. Habe dazu bei sieben verschiedenen Praxen angerufen. Zwei haben direkt erklärt, dass sie Kassenpatienten nur dann nehmen wenn diese selbst bezahlen.


Andreas
7.11.2014 9:15
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@Benjamin: diese zwei waren dann aber Ärzte ohne Kassenzulassung, oder?


Johanna
7.11.2014 9:26
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Abgesehen vom übrigen Verlauf der Diskussion wäre ich so oder so dafür, dass auch ALLE Kassenpatienten ähnlich wie Privatpatienten

(1) ihre Arztrechnungen zunächst aus eigener Tasche zu bezahlen haben und erst später mit der Kasse abrechnen, die Rechnungsstellung erfolgt im Rahmen der Gebührenordnung für Ärzte und nach festgelegten Multiplilatoren

(2) eine Selbstbeteiligung bei Arztkosten und Medikamenten zu zahlen haben, angefangen bei gar keiner Selbstbeteiligung für Niedrigverdiener und Sozialhilfeempfänger, darüber hinaus prozentual steigend mit der Beitragshöhe. Ausnahmen für chronisch Kranke wären evtl. zu berücksichtigen.

Ich zahle zum Beispiel pro Jahr 10 Prozent aus eigener Tasche. Die Beiträge (allerdings ja privat und damit nicht direkt vergleichbar) sind dafür niedriger als bei voller Erstattung.

Mit diesem Modell wüssten die Leute, dass ein Arztbesuch mehr kostet, als Zeit und das Rüberschieben einer Plastikkarte. Außerdem würden dann viele Leute nicht mehr jeder wegen jedem Zipperlein zum Doktor rennen, was die Wartezeiten verkürzt – abgesehen vielleicht von Fachärzten. In der Schweiz funktionieren die Krankenkassen so ähnlich, die Beiträge sind niedrig und die Wartezeiten auf einen Termin erträglicher als bei uns.

Außerdem plädiere ich für

(3) Kassen rechnen das und nur das ab, was der Arzt tatsächlich geleistet hat. Pauschalen etc. gehören abgeschafft.

Dann kämen auch Kassenpatienten in der Reihenfolge ihrer Anmeldung an die Reihe und nicht, wenn das nächste oder übernächste Quartal beginnt.


EinWohner
7.11.2014 9:34
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> Es hätten sich aber zu viele Privatpatienten darüber beschwert, dass sie keine besseren Zimmer als die Kassenpatienten bekommen.

Tja, so ist er, der Deutsche. Wenn er sich in einem höheren Stande wähnt, solls dem anderen gefälligst in jeder Hinsicht schlechter gehen. Ist es sorum nicht zu machen, soll der andere ebenfalls blechen: Da zahlt jemand etwas mehr Miete als andere im selben Hause, also beschwert er sich auf das die Mieten erhöht werden.

> Ich lag mit 3 alten Männern im Zimmer, die geschnarcht haben. Geräuschpegel Kettenpanzer bei Vollgas.

Dafür, daß zwar nach Geschlecht, nicht aber nach Schnarcher und Nicht-Schnarcher getrennt wird, habe ich indes kein Verständnis. Wenn man trotz Ohropax und Schlafmittel eher unter einer Brücke zum Wohlverdienten und Nötigen kommt, ists Krankenhaus überflüssig.


Knut
7.11.2014 10:19
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@aga80

Es mag schon sein, das das Zeug inzwischen veraltet ist.
Aber auch vor 15 Jahren waren die 12-15cm Displays eine Sondertechnik, die für Schaltschränke und die Integration in mobile Geräte und Haustechnik entwickelt wurden. Da wäre jede 55cm Röhre billiger gekommen.
Desweiteren war es auch im Jahr 2000 schon sinnlos bei Fernsehgeräten langfristig zu investieren. Mehr als ein 10 Jahreshorizont war klar unwirtschaftlich, da die Reparatur von Geräten schon am abbröckeln war und Qualitätsgeräte, denen man diese Zeit zutraut, locker das doppelte der Standardware kosteten.


Dieter R.
7.11.2014 11:14
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@Hadmut
Wenn man sich als Privatpatient über Jahre hinweg mal die Rechnungen der Ärzte und Krankenhäuser genau anschaut, dann stellt man überrascht fest, dass diese wahnsinnigen “Gesundheitskosten” in diesem Lande wohl nicht darauf beruhen, dass sich Ärzte und Krankenhäuser dumm und dämlich verdienen. Da müssen wohl noch andere Kostenpositionen existieren. “Verwaltung”, “Verbände”, “Regulierung” fallen mir da als Stichworte ein.

Die Lösung der Misere besteht m.E. nicht darin, den sozialistischen Ansatz noch vollumfänglicher auszudehen ( Einhaitskasse ), sondern sich in die Gegenrichtung zu bewegen. Warum sollte bitte bei Krankenversicherungen nicht funktionieren, was in anderen (Lebens)Bereichen problemlos funktioniert? Bei welcher Gesellschaft versichere ich meinen Hausrat? Versichere ich ihn überhaupt? Wenn ja, mit oder ohne Sebstbehalt?

Natürlich bekomme ich als PVler schneller einen Termin beim niedergelassenen Arzt. In der Business oder First checke ich auch am Flughafen schneller ein. Wir haben überall eine “Klassengesellschaft”, und das ist gut so. Denn nur Wettbewerb und Ungleichheiten haben die Gesellschaft vorangebracht. Sozialistisch regulierter Einheitsbrei macht höchsten alle gleich arm.

Um beim Zimmerbeispiel zu bleiben:

Glaubst Du, da hätte jemand eine existierende Trennwand rausgerissen, wenn das Krankenhaus frei von Fremdregulierung wäre und nur darauf bedacht sein müsste, seine Kosten plus natürlich einen Gewinn auf Basis der Zahlungen der behandelten Patienten zu erwirtschaften?

Dass jemand auf die Idee kommt, aus zwei Zweibettzimmern unter Einsatz von Kosten ein Vierbettzimmer zu machen, ist sicher nicht einer rein betriebswirtschaftlichen Überlegung geschuldet.

Dieter


lothar
7.11.2014 11:50
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@CatpainBlockudder:
Deine Beispiele sind murks.
Auch ich bin wie Hadmut in der GKV und zahle den Höchstbeitrag, werde hoffentlich auch Rentner und dann über die GKV quersubventioniert. Es ist einfach so, daß ich für die Zeit im Warte- und Sprechzimmer Zeit aufwende, die mir als Arbeitszeit fehlen, dh 3 Std Arzt, dann 5 Std Arbeit macht bei einem 8 Std. Tag ein negatives Arbeitszeitsaldo. Da ich einen Großteil der Nichterwerbstätigen im Wartezimmer subventioniere, mache ich also doppelt Minus.


Bundesbeamter
7.11.2014 17:03
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Hustenstorch schrieb:
> eine Kasse – alle rein

Wäre ich eher dafür, aber das wird vermutlich nicht passieren. Ob wir uns mit so einer Riesenverwaltung wirklich was gutes tun, ist auch noch nicht raus.

Klaus schrieb:
> Ansonsten erfahren die Praxen das erst bei meinem
> Erscheinen und können deshalb keine beschleunigten
> Termine vergeben.

So habe ich das auch immer gehalten.

PG schrieb:
> Weil der Arzt bei Privatpatienten jeden Mist abrechnen
> kann, veranstaltet er dort auch jeden Mist.

Selbst Schuld, wenn man sich jeden Mist aufschwatzen läßt. Die Rechnungen zu prüfen, hat mir auch schon Geld gespart. Die Chance hat der gesetzlich Versicherte erst gar nicht.

Ich habe übrigens bis heute noch nichts bei der Krankenkasse abgerechnet. Die paar Rechnungsbeträge waren geringer, als die jährliche Rückerstattung der Kasse.

Zaphod B. schrieb:
> Wirklich vorteilhaft sind die PKVs nach wie vor
> nur für Beamte, da hier der Staat die Kosten trägt.

Das ist Unsinn. Der Staat hat die Beihilfe als Entsprechung für den Arbeitgeberanteil bei den gesetzlich Versicherten. Die Beihilfe zahlt aber nur dann, wenn man tatsächlich etwas einreicht, und zwar die Hälfte der Rechnung nach dem Leistungskatalog, der auch bei den GKV gilt. Alles andere zahlt man selbst oder rechnet es bei der PKV ab. Der Staat fährt damit also besser, als bei den gesetzlich Versicherten. Mal bei Wikipedia lesen, das stimmt soweit ich gesehen habe.


Gast$FF
7.11.2014 22:45
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PKV vs. GKV, hier ein klasse Rant zu dem Thema, wen es interessiert: http://www.familienwehr.de/gkv-pkv.htm (in leicht gemäßigter Abwandlung und mit aktualisierten Zahlen auch hier erschienen: http://ef-magazin.de/2011/01/13/2791-krankenversicherung-krankenversicherung ).

These des Autors: Die PKV ist eigentlich die wahre “Gesetzliche”, da sie sich hauptsächlich über die Staatsdiener/Pensionäre und somit überwiegend aus Steuergeldern finanziert.

Interessanter Gedanke.


KaRa
8.11.2014 1:36
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@ Hadmut:
Bei uns in der Stadt wurde vor kurzem der Neubau eines Krankenhaus eröffnet und ein Tag der offenen Tür wurde veranstaltet.
Genau wie von dir beschrieben,sind die Stationen mit 4 Bett-Zimmer in der gleichen Bauweise ausgestattet worden
Auf meine Frage warum es auch 4 Bett-Zimmer gibt, wurde mir gesagt, das es sonst keine Zuschüsse von Land, Bund oder EU geflossen wären.
Aber vielleicht sollen diese Räumen bei Bedarf als Familien Zimmer dienen?


Sten Berg
9.11.2014 14:02
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Ich lache mich schräg. First Class bringt was beim Fliegen. Ich bin Vielflieger und jährlich Senator.

Beim Hinflug wird die Zeit so kalkuliert, dass ich etwa höchstens 30 Minuten auf das Check-In warten muss. Danach darf ich als einer der ersten ins Flugzeug… Oder noch genialer in den Bus.

Bei Busfahrten gibt es in der Regel zwei Fahrten. Die erste Fahrt ist natürlich überfüllt wie eine Ölsardine, da logischer Weise in der zweiten Fahrt der Rest vom Schützenfest reinkommt, was immer weniger Passagiere ergibt als in der ersten Fahrt. Weswegen ich die zweite Fahrt bevorzuge. Man hat Platz.

Im Bus selbst gibt es kein Klassenunterschied mehr. Wenn man falsch positioniert ist, steigt man als einer der letzten in das Flugzeug ein. Was aber auch gar nichts ausmacht. Für mich ist es viel schlimmer, wenn ich einer der ersten bin. Dann muss ich mir dieses Handgebäckeinpackritual nicht von Anfang an antun. Diese Show nervt mich am meisten.

Soviel zum Thema, wenn ich über die Fluggastbrücke als erster in das Flugzeug reingehe. Man sitzt vor dem Start am längsten im Flugzeug. Wie toll ist das denn? Geht’s noch?

Ich selbst gebe mein Handgebäck ab. Hier komme mal am Prioritätsschalter zu einem Genuss, den viele Senatoren nicht haben wollen, weil sie ja dann viele andere Boni aufgeben würden. <- Aber nur deswegen. Versteht ihr? Nur deswegen.

Dazu kommen wir mal zum Rückflug, denn da kann es sein, dass man mehrere Stunden auf seinen Flug im Flughafen warten muss, weil es sich am Ort so ergeben hat. Um auf diverse Boni nicht zu verzichten nehmen meine Mitflieger ihr Handgebäck mit. Weil man im Flughafen sein Gebäck nicht stehen lassen darf, haben sie es die ganze Zeit an der Backe während ich mich freiherumbewegen kann. Aber wenn man ja sein Gebäck abgibt, dann hat ja man gar keine Vorteile mehr. Bzw. der einzige Vorteil besteht darin, dass man als erster am Gebäckband steht. Scheiß drauf. Nicht nur im Flughafen, sondern auch im Flugzeug selbst, brauche ich mich um mein Gebäck nicht mehr zu kümmern. Ich bin das los, und das ist mir viel mehr wert. Alleine der Lärm der Kofferrollen hinter mir geht mir auf den Sack. Den Umstand, der ein Gebäck so oder so an sich hat: Kommt überall schwerer durch, kann sich schwieriger überall durchschlängen etc. pp.

Und dann das Essen in der Lounge oder im Flugzeug in der ersten Klasse. Natürlich ist es besser als in der zweiten Klasse. Aber weder das Essen der ersten Klasse noch in der zweiten Klasse würde ich freiwillig erwerben. Geschweige selber mir machen.

Zum freien Sitzplatz nebeneinen. Bei anderen Fluggesellschaften, wo ich als Senator nicht gelte, und zweite Klasse fliege, habe ich schon lange ein Trick drauf. Oft habe ich sogar drei Stühle für mich ohne einen Aufpreis zu zahlen. Dafür gibt es so einige Tricks. Die ich hier nicht alle verraten werde. Außer einen: Ausländische Fluggesellschaften haben oft weniger Passagiere als die deutschen Fluggesellschaften und sind sogar meist wesentlich billiger.

Summarum: Man startet und landet immer gemeinsam. Und wer wirklich bereit ist, doppelt so viel zu bezahlen, um hier oder da paar einige Vorteile zu genießen, der hat sie nicht mehr alle. Die sind nicht nur schein, sondern wie das mit dem Gebäck ganz klar zu erkennen führt es sogar zu Schildbürgerstreichen.

Zur Krankenkasse. Mir geht es wie Danisch. Aber ich bin bei Thema Ärzte sehr gerne zweite Klasse, denn oft ist weniger viel mehr. Und gerade im System der Ärzte ist weniger wesentlich mehr. Wie ein Vorgänger schrieb: Am besten, man geht zu keinem Arzt. Gar nicht zu einem Arzt ist am wertvollsten.