Akademischer Klimaschutz
Stichwort Niedergang der Universitäten: Die Universität von East Anglia (Outback von England) drängt ihre Studenten, beim Duschen zu pinkeln, um Wasser zu sparen. Bin gespannt, wann sie darauf kommen, dass sie noch mehr Wasser sparen können, wenn sie nicht mehr duschen. (Danke für den Link.)
23 Kommentare (RSS-Feed)
Naja, in England – dem Land mit dem Dauerregen – wäre Wasser an sich kein Problem, wenn ja wenn deren kaputte Wassersysteme nicht wären. Das ist alles durchprivatisiert und das Geld für die Reparaturen des Leitungsnetzes will als Gewinn verbucht, aber nicht ausgegeben werden. Also sind deren Rohrleitungen vergleichsweise löchrig und um die Wasserverluste zu begrenzen, wird der Druck im öffentlichen Netz soweit gesenkt, dass man damit stellenweise den zweiten Stock nicht mehr erreicht.
Damit erzwingt man, dass sich Hausbesitzer im Keller eine stromfressende Pumpe hinstellen müssen, und kann gleichzeitig die Wasserpreise hochhalten. So werden die Kosten umverteilt, und dann fangen solche Argumente auch an zu ziehen.
Andererseits: Wer weniger spült, weil er morgens in der Dusche schifft, verbraucht weniger Wasser. Das ist weder überraschend noch neu.
Anmerkung: In Deutschland gibt es in einigen Kommunen das Problem, dass durch die relativ neue, großflächige Wassersparerei der Bevölkerung die Rohre nicht ausreichend durchgespült werden und sich darin dann Keime sammeln können. Wenn das Netz übermäßig dimensioniert wurde (z.B. im Osten), dann ist ein geringer Verbrauch sogar kontraproduktiv.
Auch so ein Irrsinn, Wasser in einem Land zu sparen, wie etwa GB oder D. Schon heute bricht die Kanalisation (z.B. Berlin) zusammen, wenn nicht tausende cbm Trinkwasser als Spülung verbraten werden. Gleichzeitig steigt (z.B. auch Berlin) der Grundwasserspiegel in abenteuerliche Höhen. So wirkt sich das erworbene Selbstzerstörungs-Gen eben aus: Im Gehirn.
Ist doch supersinnvoll. Wo England ja so ein extrem arides Klima hat.
In Deutschland haben wir genug Wasser. Es gibt Probleme mit biogener Betonkorrosion in der Kanalisation, weil die Scheiße auf dem Beton liegen bleibt, statt von genug Wasser durchgespült zu werden.
Dass man in der Sahelzone eher zu wenig Wasser hat, stimmt natürlich. Nur regnet es bei denen nicht deswegen mehr, wenn wir hier weniger Wasser verbrauchen.
Ja, warum denn nicht?
Ich putze mir sogar die Zähne beim Duschen:-)!
BTW:
Das Thema ist nicht mehr ganz so frisch.
Die Welt vom 06.08.2009:
http://www.welt.de/vermischtes/article4267170/Hilft-Pinkeln-unter-der-Dusche-beim-Wassersparen.html
Der Puller-inne-Dusche-Spot aus Brasilien:
https://www.youtube.com/watch?v=XZ_DNc1zbxI
Zumindest Männer können Urinale benutzen, die kein Wasser zur Spülung brauchen.
Ansonsten – das ist England – gerade da kann man auch mit Regenwasser spülen, da spart man weit mehr Wasser(was an sich ja eine gute Sache ist).
@Svenska
In Hamburg muss regelmäßig das Kanal- und Rohrnetz durchgespült werden (Kostenpunkt mehrere 10k€). Das wäre in der Form nicht notwendig, wenn die EU nicht wassersparende Toiletten vorgegeben hätte. Was im wasserarmen, europäischen Süden Sinn macht, verursacht hier nur Mehrkosten. Bürokratischer Irrsinn eben.
OT: Ich wusste noch gar nicht, dass LEGO auch ein Ziel der Genderista ist:
http://www.youtube.com/watch?v=CrmRxGLn0Bk
http://www.youtube.com/watch?v=oe65EGkB9kA
Das ist wirklich hirnrissig. Kinder wünschen sich das, was ihnen gefällt. “Schuld” sind dann höchstens die Eltern, die ihre Kinder versuchen stereotyp oder durchgegendert zu beeinflussen.
Wassersparen spart hierzulande nicht mal Geld: in den meisten Gegenden ist ein Großteil der Kosten der Wasserversorgung fix (Rohrsystem, Personal, Hygiene, Wartung) und sinkt deswegen nicht, wenn alle wie wild Wasser sparen. Deswegen werden dieselben Kosten im nächsten Jahr eben auf weniger verbrauchte Liter umgelegt und der Wasserpreis steigt – im Mittel wieder auf denselben Wert wie vor der Wasserverbrauchssenkung…
Da das Wasser selbst ja kostenlos aus dem Boden kommt, sind die einzigen verbrauchsabhängigen Kosten die der Pumpen, also eher marginal.
Das bedeutet, um beim Wasser Geld zu sparen, muß man mehr Wasser sparen als der durchschnittliche Verbraucher im Versorgungsgebiet: Wassersparen ist also ein Wettbewerb mit den Nachbarn 🙂
Ich finde die Idee im Prinzip nicht mit dem Gesichtspunkt Wassersparen sondern als Steigerung der morgendlichen Effizienz interessant. Wenn man dann noch gleichzeitig die Zähne putzt kann man glatt noch mind. 10min länger schlafen 😉
Warum kommen die nicht auf die Idee direkt auf den Kampus zu pissen? Können sie doch machen wie die Berliner mit ihrer Stadt … oder das neue Klimaschutzduschgel, mit Antiurinsteinformel, zum Studierendenpreis.
Lass mal laufen!! 🙂
Vor 500 Jahren war es wissenschaftlich erwiesen, dass Wasser die Haut verduennt.
Daher gab es einen Badetag im Jahr (meistens zu Ostern) und dann auch den obligatorischen Waeschewechsel. Seife kochte man aus Knochenfett und Asche. Adelige trugen Gewuerzbeutel mit sich herum, die Damen parfuemierten sich mit Lavendelwasser. Man stank wie die Pest,trotzdem wurde gelebt und sich heiter fortgepflanzt…
Das nennt man Sparsamkeit!
Jawohl England,erinnere die Deutschen wie,s mal funktioniert hat!
Ist übrigen ein alter Hut …
“Erscheint Ihnen die Idee, in der Dusche zu pinkeln, ekelig und unhygienisch? Das muss sie nicht. Urin besteht im Wesentlichen aus Wasser und Salzen. Vermutlich ist es die sterilste Flüssigkeit des menschlichen Körpers. Immerhin gibt es eine ganze Reihe Menschen, die Urin sogar trinken – auch wenn, wie der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen mal so schön bemerkte, sich die Nieren dabei ganz schön verarscht fühlen müssen.”
Das ist ja der Knackpunkt, sparen, egal was es kostet.
Trinkwasser muss da gespart werden wo es knapp ist. Zentralafrik/ die Sahelzone fällt mir da ein.
Denn das gesparte Trinkwasser hierzulande ist ja nicht dadurch zusätzlich anderswo Verfügbar.
Rohrleitungen von hier nach Afrika sind auch nicht sinnvoll, auf der Strecke vergammelt das Trinkwasser leider.
Ansonsten für Gegenden mit Äquatornähe und zugang zum Meer bieten sich doch Entsalzungsanlagen an. Kann man doch mit Solarstrom betreiben, gezeitenkraftwerke oder ähnliches.
Das heisst nicht das wir hier Wasser verschwenden sollen.
Nur solange wir hier immer noch zu fast jeder Jahreszeit gut gefüllte Talsperren haben, und es sieht nicht danach aus als ob sich dieses ändert, ist es sinnvoller dieses zu nutzen.
(Trinkwasser verbraucht man nicht-Wasserkreislauf)
Erleichtert sich hier etwa irgend jemand nicht, wenn er (alleine) duscht?
Noch ein Tip: “Sparen Sie Wasser! Baden Sie mit ihrer Nachbarin!”
Apropos Sparzwang. War da nicht etwas mit Trittin als Umweltminister? Ich habe irgendwie in Erinnerung, dass er beim Klopapier sparen wollte.
Das Pinkeln in der Dusche spart eher nix, wenn man sich dabei ruhig stehend vom Wasser erwärmen lässt. Es ist aber ein schöner Ansatz um das Wassersparen im Bewusstsein zu verankern. Es gibt durchaus Teile von England, deren Wasserversorgung mit dem Verbrauch nicht immer mithalten kann. Auch bei uns gab es diese Gebiete, aber da wurde z.B. die Bodenseewasserversorgung gebaut.
Das Ganze ist noch witziger, wenn man die gesellschaftlichen Anforderungen an Sauberkeit bedenkt, die sich von den USA in der Welt ausbreiten. Da muss morgens, nach der Arbeit und vor dem zu Bett gehen geduscht werden. Wenn man jeden Tag Sport macht, ist die Dusche danach ja angebracht. Wenn es aber nicht gerade tropische Nächte und/oder aktiven Matrazensport gibt, sollte morgens oder abends genügen. Und der Bürohengst kommt in den meisten Monaten des Jahres sicherlich auch nicht verschwitzt aus der Arbeit.
Wenn man sich so wie die Altvorderen morgens am Waschbecken wäscht und 2-3 mal die Woche duscht, ist der Wasserverbrauch sicherlich geringer, als wenn man jedesmal duscht, wenn man pinkeln muss.
Interessant wird es, wenn die jetzt zum Pinkeln sich immer anfangen zu Duschen.
PS: In Südamerika wird das schon länger von den Behörden empfohlen.
Das geht doch auch noch billiger: Die Studenten sollen einfach zum pinklen ins Meer gehen. Das spart noch mehr Wasser und reduziert gleichzeitig die Umweltbelastung der Flüsse. Und das Meer ist auf einer Insel nie weit entfernt. Das wäre doch die ultimative Lösung. Warum kommen die Insulaner da nicht selbst drauf?
Umweltfreundlichen Grüße,
Euer Dirk
PS: Aber nicht denen da sagen, die könnten das ernstnehmen…
Soll das ein Witz sein? 26 Olympia-Becken:
“We’ve done the maths, and this project stands to have a phenomenal impact.
With 15,000 students at UEA, over a year we would save enough water to fill an Olympic-sized swimming pool 26 times over.”
England hat seine Wasserversorgung privatisiert …
Was ist eigentlich aus dem Regulierungswahn der EU die Duschköpfe betreffend geworden? –> http://www.heise.de/tp/artikel/42/42608/1.html
Morgens beim Duschen gleichzeitig die Blase zu entleeren ist nicht so der Hit, da Morgenurin relativ unangenehm riecht.
Wohl dem der Durchfall hat, der kann auch gleich beim Duschen kacken…
In England sind grosse Teile des Untergrundes Karst und damit hochgradig gefährdet auf Trockenlegung. Falls sich die Niederschläge im Nordatlantik zeitlich mehr sortieren wird es eng in Gegenden ohne ausgleichende Siphons. Also ehrlich, von euch habe ich mehr erwartet.
Die nächste Dürre in England kommt bestimmt. Wie gut dass die darauf vorbereitet werden.