Hygiene-Artikel für weiblich Sozialisierte
Einblicke in die FU Berlin
In einer internen Fachschaftsmail der „Freien Universität Berlin“ geht es um eine Turnhalle, die für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden muss. Beachtliches Detail:
Hygiene-Artikel (insbesondere für weiblich Sozialisierte)
Aha. Menstruation ist des Produkt der Sozialisierung. Toll. Die haben echte Kapazitäten und Koryphäen da an der FU. Speerspitze des Wissens.
Der Vollständigkeit halber unten die ganze E-Mail, so wie sie bei mir angekommen ist. Anmerkung dazu: Wer aktuell nach Berlin zieht, kann sich darauf einstellen, 6-9 Monate nach einer Wohnung zu suchen, und da fragt auch niemand nach der Menschenwürde. Wenn man innerhalb Deutschlands nach Berlin zieht, wird man nicht mit der Villa empfangen, sondern oft angefeindet, beschimpft und muss fürchten, dass das Auto abgefackelt wird.
Subject: [Bildungsprotest2011] Soli-Aufruf für Refugees an der 'F'U: Besuch morgen 15.00 in Dahlem-Dorf From: "FU Bildungsprotest"Date: Sa, Dezember 20, 2014 18:43 To: "bildungsprotest2011@lists.spline.inf.fu-berlin.de" // We havn't been able to translate the text into english and other laguages due to lack of time. We will provide an english Version soon and are thankfull for any help that can be offered in translating the text into other languages. Liebe Kommiliton*innen und 'F'U-Angehörige, wie gestern per 'F'U-Pressemitteilung mitgeteilt wurde, steht eine Sporthalle der 'F'U in Dahlem-Dorf ab sofort bis voraussichtlich Mitte Februar als Unterkunft für Geflüchtete zur Verfügung. Die Schließung soll erforderlich sein, weil es keinen Platz mehr in den vorhandenen Notunterkünften der Stadt Berlin gibt. Die Turnhalle soll auf 200 Personen ausgelegt sein. *Wir möchten uns gern mit allen interessierten Studierenden am morgigen Sonntag, 21.12.14, um 15.00 am U-Bahnhof Dahlem-Dorf oben vor dem Haupteingang treffen.* Wir wollen die Turnhalle besuchen, um die Geflüchteten und die bisherigen Helfer*innen von Seiten der Studierendenschaft willkommen zu heißen, als Ansprechpartner*innen zur Verfügung zu stehen und den Geflüchteten auch direkt vor Ort den Kontakt mit den Anwohner*innen und Studierenden zu ermöglichen. Dies auch, um möglichen Vorurteilen von Beginn an vorzubeugen. *Zum Hintergrund:* Mit der Nutzung der 'F'U-Turnhalle rückt die konkrete Notwendigkeit der Hilfe für Menschen, die auch durch Kriege, die von der BRD mit ausgehen oder durch deren Waffenhandel möglich werden, aus ihren Ländern fliehen mussten, direkt in die Lebensrealität der 'F'U-Studierenden. Teilnehmer*innen des Hochschulsports, die einen Kurs gebucht hatten, werden bereits gezahlte Gebühren anteilig erstattet. Auch die Turnhalle des Hochschulsports der TU ist über den Winter geschlossen um Geflüchtete unterzubringen. Die TU-Turnhalle soll bereits bis auf wenige Plätze ausgebucht sein. Es sollen nach weiteren Berichten voraussichtlich weitere Turnhallen in der Stadt folgen. *Weitere Situation:* Nach einem ersten Bericht von Menschen, die bereits vor Ort waren, sollen bisher 30 Refugees in der 'F'U-Turnhalle in Dahlem-Dorf angekommen sein, darunter 7 Kinder. Die Johanniter-Hilfe soll danach mit bis zu 10 Menschen in 3 Schichten vor Ort sein. Es wird momentan in der Feldküche frisch gekocht, weil bisher nur 30 Personen zu versorgen sind. Wenn mehr Personen zu versorgen sind, wird auf einen Caterer umgestellt. Kleidung und Nahrungsmittel sind im Großen und Ganzen vorhanden. Es gibt einen WC- und Duschcontainer vor der Turnhalle. Die Anwohner*innen sollen bisher sehr positiv reagiert haben, die Apotheke und andere Geschäfte schon Spenden vorbei gebracht haben. Weitere Spenden wie Sachspenden, Geld-Spenden, saubere Kleider sind willkommen. Vor Allem gebraucht werden: - Trennwände (auch z. B., damit die Kinder eine Spielecke haben können) - Kinderspielzeug - Badetücher! - Unterwäsche - Hygiene-Artikel (insbesondere für weiblich Sozialisierte) - Kissen und Decken - BVG-Tickets! (Die Geflüchteten bekommen ein Ticket zur Turnhalle und sitzen dann quasi dort fest.) *Kritik an Unterbringung**:* Wie bereits gerade an Hand fehlender Trennwände deutlich wird, ist allerdings auch Kritik daran zu üben, dass Menschen in Turnhallen untergebracht werden. In der 'F'U-Turnhalle steht Feldbett an Feldbett. Dies soll eine vorüber gehende "Lösung" sein, in jedem Fall ist sie keine menschenwürdige. Diese Form derUnterbringung in Turnhallen, Lagern & Containerdörfern ist ein Teil der rassistischen deutschen Asylpolitik, die Geflüchtete vom Rest der Gesellschaft isoliert. Diesem "Verwalten von Menschen" muss die Forderung entgegengestellt werden, dass Geflüchtete richtige Wohnungen bekommen, in denen sie selbstverwaltet leben können. Dasssie das Recht auf Arbeit und Bildung bekommen und dassihr anhaltender Protest ernstgenommen wird, anstatt sie Mal um Mal mit Scheinvereinbarungen hinters Licht zu führen.Auf keinen Fall darf aus der Situation gefolgert werden, dass generell mehr Menschen wieder weg geschickt werdenmüssen, weil alles "überfüllt" sei, sich Bezirke "überfordert" fühlten oder dubiose Bürger_inneninitiativen mit fremdenfeindlichen Ressentiments um sich werfen. Auch die 'F'U-Pressemitteilung erweckt den Eindruck, dass die "F"U auf Grund geltenden Rechts eher dazu gezwungen wurde, eine Einrichtung zur Verfügung zu stellen. Dies ersten Berichten nach auch deshalb, weil der Bezirk Steglitz-Zehlendorf und die in ihm regierenden Parteien seit Langem anderweitige Möglichkeiten zur Unterbringung blockieren sollen. Die 'F'U besitzt zudem auch leer stehende Villen, die im Rahmen der Liegenschaftspolitik des Landes und der 'F'U verkauft werden sollen, um Gelder für Investitionen zu gewinnen, die das Land nicht zur Verfügung stellt. So lange sie jedoch nicht verkauft sind, stellten sie eine menschlichere Unterbringung dar als eine Turnhalle. *Quellen/Verweise**:* http://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2014/fup_14_438-fluechtlinge/index.html http://www.tu-sport.de/index.php?id=1823&tx_news_pi1[news]=444&tx_news_pi1[action]=list&tx_news_pi1[controller]=News&cHash=6f141610c3867d5449b6323096d2ec6a http://www.demotix.com/news/6514594/makeshift-shelter-refugees-free-university-berlin#media-6512893 http://www.fluechtlingsrat-berlin.de/print_neue_meldungen2.php?post_id=703 http://www.proasyl.de/de/news/detail/news/die_welt_laesst_syrische_und_irakische_fluechtlinge_weiter_im_stich/ https://twitter.com/OhlauerInfohttps://twitter.com/OhlauerInfo Weitere Schlafplätze dringend gesucht. Zur Schlafplatz-Vermittlung: 017637325499 Bildungsprotest 'F'U _______________________________________________ Bildungsprotest2011 mailing list Bildungsprotest2011@lists.spline.inf.fu-berlin.de https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/bildungsprotest2011
24 Kommentare (RSS-Feed)
Hihi! Durch das Mitbringen der Hygiene-Artikel für “weiblich Sozialisierte”, sozialisieren die diese weiblich gelesenen, so nennen die Eierköpp das ernsthaft!, Menschenkinder ja noch tiefer in die weibliche Sozialisation rein. So eine unsoziale Gedankenlosigkeit … 🙂
Immerhin geben sie selbst zu, dass da nur noch eine ‘F’U ist …
@Max
> … weil sie keine vegane Feldküche betreiben……
Du meinst “halal”.
Da wird immer von “Menschen” geredet, offensichtlich nichtwissend dass es “der Mensch” heißt. “Die Mensch” gibt es nicht. “Menschinnen” werden zudem völlig ignoriert. Voll der Sexualrassismus;-)
— Formale Kritik —
Abgesehen davon, dass das unerträglich zu lesen ist, alleine wegen der Leer zeichen setzung, weiß ich nicht, warum man ‘F’ in Apostrophe setzen muss. Auch die *völl*ig beliebige Verwendung von Stern*chen nervt.
— Wo ich den Leuten zustimme —
Dass Asylbewerber das Recht haben sollten, zu Arbeiten und sich zu Bilden. M.W. haben sie letzteres aber, vielmehr sogar Schulpflicht?!
— Wie man die Forderungen ganz leicht umsetzen könnte —
Alle, die sich am 21.12.14 um 15.00 am U-Bahnhof Dahlem-Dorf eingefunden haben, nach Suriname abschieben. Für Suriname spricht, dass es keiner kennt und die eine hervorragende Menschenrechtssituation haben (im Gegensatz zu uns offenbar, man lese mal Wikipedia – kein negatives Wort über Suriname! Nichtmal Amnesty International hat zu denen in den letzten beiden Jahren ein Wort verloren).
Das hat _nur_ Vorteile: Es werden ausreichend Wohnungen für die Flüchtlinge frei, und gesamtgesellschaftlich ist das unterm Stich zuverlässig eine Bereicherung. Sollten nicht ausreichend Leute da gewesen sein, könnte man den Typen, der die U-Bahn-Station “Dahlem-Dorf” genannt hat, gleich mit loswerden.
— Was ich noch dümmer finde als weiblich sozialisierte Hygieneartikel —
– Dass Leute, die kein Deutsch und auch zu schlecht Englisch können, um eine kurze Mail zu verfassen, annehmen, Leute, die eine Sprache nicht verstehen, würde eine ungewaschene Antifa-Horde weniger bedrohlich vorkommen als eine von Neonazis. Verständigen können sie sich ja eher nicht…
– Dass Schlafen in Turnhallen gegen die Menschenwürde verstößt. Ich kann mich kaum an Proteste nach Hochwassern etc. erinnern, wo das jemanden gestört hätte.
– Catering. Ich bin mir echt sicher, dass die Leute kochen können. Sogar was, was ihnen schmeckt.
– Dass es in Berliner Uni-Turnhallen keine Duschen und Toiletten gibt. Berliner sind offenbar Dreckbären.
– Dass tatsächlich jemand, der um die halbe Welt geflohen ist, “Badetücher” braucht. Wir wissen seit Douglas Adams, dass das einzige, was man wirklich braucht, ein gutes Handtuch ist.
Noch übler ist, was der Computer Club wieder veranstaltet. Da werden die üblicherweise unsportlichen Nerds mit Turnhallen-Phobie in derartige Unterkünfte eingepfercht.
https://events.ccc.de/congress/2014/wiki/Static:Accommodation#Gym
Diese Form der Unterbringung in Turnhallen, Garagen oder Kellern ist ein Teil der Diskrimination die Nerds vom Rest der Gesellschaft isoliert. Diesem “Verwalten von Menschen” muss die Forderung entgegengestellt werden, dass Nerds eine menschlichere Unterbringung bekommen, in denen sie selbstverwaltet leben können. Dies auch, um möglichen Vorurteilen gegen Nerds von Beginn an vorzubeugen.
“Studenten” darf man nicht mehr sagen, es muss “Studierende” heissen. Das wissen wir ja schon.
“Flüchtlinge” darf man nach der Mail auch nicht mehr sagen, es muss “Geflüchtete” bzw. “Refugees” heissen.
Die haben keine Zeit, die Mail ins Englische zu übersetzen, aber korrekt gendern, das muss sein. Selbst simples Stammel-English sollte man doch eigentlich von Studenten (=Abiturienten) erwarten können oder sehe ich das falsch?
@Emil
nein nein. halal ist ja männlich dominiert. das geht gar nicht.
Jau, Klopapier ist egal, solange Tampons und Binden da sind! Können die Männer nach dem Stuhlgang dann auch entsprechend anwenden 😀
haha.
zwar schön gegendert und bla, nur Englisch können sie nicht richtig (s. Disclaimer am Anfang der Email). Na ja, bildungsferne Schichten (Gender …..) halt.
@Karsten:
> zwar schön gegendert und bla, nur Englisch können sie nicht richtig
Nein, umgekehrt:
Könnten sie englisch, würden sie nicht so dämlich gendern.
@jck5000 :
“– Dass es in Berliner Uni-Turnhallen keine Duschen und Toiletten gibt.”
Die Sporthalle wird mit Sammelduschen und europäische Sitztoiletten ausgestattet sein.
Deshalb werden es wahrscheinlich spezielle Container mit Einzelduschen und Hocktoiletten sein.
Die Benutzung der vorhandenen Einrichtungen ist wohl für diesen Personenkreis nicht zumutbar.
“Unterkunft für Geflüchtete”? Hieß das nicht mal verständlich “Flüchtlingsunterkunft” ?
“‘F’U”?
Soll das ein Eff in Anführungszeichen sein?
Liebe Leute,
das Traktat kommt doch von einer Mailingliste namens Bildungsprotest2011. Nomen est omen.
“Bildungsprotest” – warum gibt es keinen Protest dagegen, dass solche Idi…. an einer Universität rumlungern? Was soll die Schreibe mit ” ‘F’U “? Fuck You mangels Geschlechtzuordbarkeit unmöglich?
Manchmal glaube ich, man lässt diese Idi… nur gewähren, damit die Leute sich darüber aufregen und so von den eigentlichen Problemen abgelenkt werden.
“(Die Geflüchteten […]”
Was ist denn das für ein Wort? Das ist wohl kaum ein Substantiv, oder!? Wer denkt sich dort nur immer so einen Schwachsinn aus?!?
> “‘F’U”?
> Soll das ein Eff in Anführungszeichen sein?
Deppenapostroph sollte es eher treffen.
@Manfred P.
> “Unterkunft für Geflüchtete”? Hieß das nicht mal verständlich “Flüchtlingsunterkunft” ?
Da sind sich selbst die linken Spinner untereinander nicht einig:
Weiß sein, Schnauze halten
Die Theorie der »Critical Whiteness« und ihre Anhänger sorgen in der antirassistischen Szene für Konflikte.
http://jungle-world.com/artikel/2012/30/45919.html
Campteilnehmer klagen über eine Vielzahl an Gründen für die Redeverbote, etwa die Verwendung von Begriffen wie »Flüchtling«, »Sozialrassismus« oder »antirassistisch« durch Weiße. … ›Flüchtlinge‹ zu sagen, verniedlicht Menschen in ihrem Status, sagt Emma. »Geflüchtete« werden stattdessen als »starke Subjektposition empfunden«.
@Rainer: “Der” Mensch ist auch falsch. Ursprünglich hieß es “das” Mensch. Kann man drüber stolpern, wenn man Originaltexte von zb. Goethe oder Kollegen ließt (mit Original meine ich: nicht “auf heute” umgemodelt, weil “einfacher lesbar” etc.)
Das Neutrum war auch nicht ungewöhnlich, wenn man direkt über Männer oder Frauen geredet bzw. mit diesen geredet hat. Zb. wurde aus “die Charlotte” dann “das Charlotten”, ebenso wurde aus “der Peter” dann “das Petern”. Kann man auch bei zb Goethe nachforschen, zb in den “Wahlverwandtschaften”
@einer
Oh, Oh, im schwäbischen ist das Mensch oder des Mensch (regionale Variante) die stärkste/schlimmste, abwertende Bezeichnung für eine weibliche Person. Im Sinne von unordentlich, schlampig, leicht zu haben.
Wie wir alle wissen, ist Gender ja ausschließlich sozial konstruiert und viel stärker in seinem Einfluss als das Biologische Geschlecht.
Und deshalb steht da eben auch:
Hygiene-Artikel (insbesondere für weiblich Sozialisierte)
Nein, nicht für Frauen. Sondern für weiblich sozialisierte.
Also zum Beispiel biologische Männer oder Frauen, die weiblich sozialisiert wurden.
Umgekehrt folgt natürlich daraus, dass z.B. biologische Frauen, die männlich sozialisiert wurden, die entsprechenden Hygieneartikel logischerweise nicht brauchen würden.
Aber die sozialisation allein, die machts.
Ich merke, wir brauchen im Deutschen einen “Super”-Superlativ!
Mindestens für Dumm! Dumm, dümmer, am dümmsten, dümmerx!
(Danke, X Hornscheidt, war die x-Idee doch für was gut!)
Wahrscheinlich wird aber demnächst noch die Johanniter Hilfe rausgeekelt, weil sie keine vegane Feldküche betreiben…..