Rassistisches Berlin
Der Schwabenhass eskaliert zu fremdenfeindlichen Straftaten. Zitat:
Der SPD-Politiker Wolfgang Thierse hatte zum Jahreswechsel 2012/13 gesagt, die Schwaben sollten sich besser anpassen und lernen, dass es in Berlin “Schrippen” und nicht “Weckle” heiße.
20 Kommentare (RSS-Feed)
Lass Dir bloß nicht einfallen, in Berlin in eine Bäckerei zu gehen und »Berliner« zu bestellen. Da werden die ziemlich pampig. Die Dinger heißen hier Pfannkuchen. Wenn man denen dann damit kommt, dass Pfannkuchen etwas anderes sind und sie als Bäcker eigentlich wissen müssten, dass die Dinger keine Pfannkuchen sein können, weil sie nicht in der Pfanne sondern in Fett schwimmend ausgebacken werden… (ich bin mal fast aus einer Bäckerei rausgeflogen, als ich Berliner kaufen wollte, darüber belehrt wurde, dass sie selbst Berliner seien, die Dinger aber Pfannkuchen hießen und ich zurückgefragt habe, wo sie die denn einkaufen, wenn sie schon selbst nicht wüssten, wie die gemacht werden…)
Währenddessen im schwäbischen Augsburg (der Geburtstadt des in Berlin kartoffelsalat-beschmierten Bert Brecht): https://www.facebook.com/video.php?v=826010994104410
@Hadmut
Bei uns heißt der in Fett frittierte Hefeteig einfach Krapfen. Mich würde aber interessieren wie den die in der Pfanne gebratene Mehlspeise in Berlin heißt.
Was mich aber im Moment wirklich beschäftig. Wie bewertet man Aussagen wie die von Thierse? In Humboldt-Universität?
Ich lebe ja nun halb und halb in Sachsen (da heissen die Dinger auch Pfannkuchen) und in Schwaben. Da moegen sie ‘richtiger’ bezeichnet werden, aber was ist schon Logik in Sprache. Ich musste dort zu Beginn auch zweimal nachfragen bis ich begriffen hatte, warum ich mich in einen Teppich wickeln sollte…
Aus Sicht eines Amerikaners mit Wille zum Verstehen das Ganze mal hier:
> Da moegen sie ‘richtiger’ bezeichnet werden
Kommen die uebrigens aus Berlin?
In der Mark ist es eben etwas anders:
Pfannkuchen = Berliner; Die wurden in einer mit Fett gefüllten Pfanne zubereitet.
Eierkuchen = Pfannkuchen
Insofern hatte die Berliner Bäckerei aus Berliner Sicht recht, in Berlin gibt es keine Ber4liner, jedenfalls nicht zum essen.
Hier sind auch Schrippen ? Semmeln.
De Pfanne is keen Blech nuescht, wa, un de Kuchen, dett backste im Ofen, uffem Blech, wie de Zwetschjenkuchen, und weil de die Dingsensda in de Pfanne tust, wo Mutters Stullen abjelagert wern, heesen se Pfannkuchen, du Auslaender du, und nuescht Fettkuchen, wa?
Wejen der Pfanne! Dett ist det kleene runde Ding da wo uffem Herd steht und Muttern ihrn Schmalz reinhaut, damits bruzzelt.
Ick fass et nuescht. Watt sich allet so in Balin rumtreibt wie uffem Damm.
Un eens will ick dir ooch sajen, ick als Balina werd mir hueten so schmutzje Erfindungen wie Seefe koofen, damit ick dem Gimbel ausem schwaebische noch de Hand jeben muss.
Nee, ick wasch mir nuescht! So, dett habt ihr nu davon, wa?
Frohes Fest denn ooch und Finger weg von de Pulle, ick hab watt heilges uebern Damm schimmern sehen…na, kann ooch de Merzedes-Stern jewesen sein.
hmm.. Im Badner Lied gibt es eine (inoffizielle) Strophe:
Berlin wird auch noch badisch,
die Mauer ist gefällt,
der Osten demokratisch,
und wir die Herrn der Welt
Der Refrain:
Der Schwab muss raus, der Schwab muss raus aus dem Badner Land.
Ist Berlin nun schon badisch? Haben wir es mit badischen Extremisten unbemerkt unterwandert?
Nachdem mich die Meldung “Berliner Spinner veranstalten Sachbeschädigung und Presse spielt das runter” nicht sonderlich wundert, wünsche ich mal allen frohe Weihnachten. Und auch denen, die das nicht interessiert, erholsame Feiertage.
Zum “Thema”: Ich versuche ja, Berlin wie die Pest zu vermeiden, und war daher noch nie in der Situation, mir da ein Brötchen kaufen zu müssen. Ich habe aber auch schon anderswo seltsame Blicke geerntet, als ich von meiner “Pfannkuchensuppe” erzählte. Oder meine Leberkässemmel nur zu bekommen, indem ich “das da – in dem da” gestikulierte (“ach, ein Fleischkäsebrötchen”).
Ich weise zudem darauf hin, dass es einen Unterschied zwischen einem Brötchen und einer Semmel gibt – Ein Brötchen kann auch aussehen wie eine Schrippe; korrekterweise sind das Abendbrötchen, sieht es aus wie eine Semmel, ist es ein Kaiserbrötchen.
Zudem heißt die essbare Version eines “Berliners” respektive Berliner “Pfannkuchens” korrekt “Krapfen” und ist mit Hiffenmark gefüllt. Und groben Zucker drauf hat. Alles andere schmeckt eh scheiße.
@Lichtecho
Die Berliner essen ekeligen Kartoffelsalat mit Mayonnaise und Ei:
http://www.der-erfolg-gibt-recht.de/wp-content/uploads/2009/06/beilage-zum-grillen-kartoffelsalat-mit-ei-und-apfel13.jpg
Im Süden der Republik, insbesondere in Schwaben, macht man den warm, mit Brühe:
http://static.chefkoch-cdn.de/ck.de/rezepte/122/122354/323222-960×720-schwaebischer-kartoffelsalat.jpg
Weiter südlich, in der Steiermark, macht man den sogar mit Kürbiskernöl:
http://www.cheat-day.de/wp-content/uploads/2014/04/IMG_0159-1024×768.jpg
@jck5000
Da muß ich gegenhalten. Gibt nicht viel, was in Berlin gut ist, aber die Pfannkuchen (vulgo “Berliner”) sind dort besser als anderswo. Und die Streusselschnecken. Das war’s dann aber auch schon fast.
> Bei uns heißt der in Fett frittierte Hefeteig einfach Krapfen.
Krapfen sind meiner Meinung nach nur der Oberbegriff.
Berliner sind eine besondere Form von Krapfen mit spezieller Marmelade gefüllt.
Mit Pfannkuchen hat das aber definitiv nichts zu tun – auch aus Berliner Sicht ziemlich falsch. 😉
Wolfgang Thierse ist doch auch nur ein “Neigschmeckter”. Ein gebürtiger Schlesier. Deshalb hätte er zu diesem Thema besser geschwiegen.
Die Abneigung gegen Schweizer und Schwaben dürfte auch mit dem hier stark verwurzeltem Calvinismus zusammenhängen, insbesonders der Calvinistischen Arbeitsethik.
Bin ich eigentlich der Einzige der es pervers findet dass man Lebensmittel einfach so hin- und wegwirft?
Was soll das denn für eine Aussage sein?
Meine Omma, Jahrgang 1900, gebürtig in Breslau nannte die Dinger Berliner Pfannkuchen. Offensichtlich ist im Laufe der Jahre der Berliner übriggeblieben.
Übrigens, immerhin etwas positives womit man Berlin verbindet. Auf Blitzkrieg, nen debilen Kaiser und eine Flughafenruine muß man nicht stolz sein.
@Gästle
Die Abneigung gegen Schweizer und Schwaben dürfte auch mit dem hier stark verwurzeltem Calvinismus zusammenhängen, insbesonders der Calvinistischen Arbeitsethik.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist dem so. Das ist ja auch vollkommen verständlich. Die Weigerung der Schwaben sich an die Berliner Kultur anzupassen ist geradezu flagrant.
In Berlin lebt man von Transferleistungen, hat von der Oma einen Mietvertrag von 1974 geerbt (70qm² für 185 Euro), verwechselt Unverschämtheit mit Schlagfertigkeit, spricht sehr unverständliche Dialekte der deutschen Sprache (was allerdings den Vorteil hat, dass Nicht-Berliner die Unverschämtheiten nicht verstehen) und anderer Leute Autos abzufackeln gilt als ganz normales Hobby.
Und jetzt kommen so Leute daher denen jede Integrationsfähigkeit und -willigkeit vollkommen abgeht, die einen Arbeitsplatz haben oder suchen statt wie es sich gehört Stütze beantragen, die den Mietspiegel verderben indem sie kostendeckende Mieten zahlen, die die guten Sitten verderben indem sie “Bitte” und “Danke” sagen und die (Oh Graus) eine Variante der Amtssprache sprechen, die außerhalb ihres Wohnblockes verstanden wird. Manche von denen haben sogar ein eigenes Auto und wissen daher die hohe Kunst des Autoabfalkens nicht recht zu würdigen.
Ich meine, angesichts solcher Migranten kann den Berlinern und Berlinerinnen doch nun wirklich nicht verübeln, dass sie solcherart Überfremdung ablehnen.
Das es auch anders geht und die Berliner und Berlinerinnen neue Mitbürger und Mitbürgerinnen geradezu liebevoll aufnehmen, wenn diese sich auch nur ein bisschen in die vorhandene Kultur einfügen, zeigt sich doch exemplarisch im Bezirk Neukölln.
@Hans Georg
Watt sich allet so in Balin rumtreibt wie uffem Damm.
Ich verstehe offen gestanden kein Wort. Mein Tipp als Nicht-Muttersprachler wäre aber das gute alte point&click: Hat man endlich die Aufmerksamkeit des Verkaufspersonals auf sich gezogen, einfach auf die begehrte Ware zeigen und “Das da!” sagen. Auf die unvermeidliche Gegenfrage mit “zweihundert Gramm” antworten. Falls “zweihundert Gramm” beim Gegenüber eine Exception vom Typ EInvalidUnitOfMeasurement auslöst (zu erkennen am leeren Blick), kann man es einfach noch mal mit “zwei Stuck” probieren.
Mit dieser Technik habe ich die Zeit bis zur ersten deutschsprachigen Freundin ganz ordentlich überbrückt.
Meine Omma, Jahrgang 1900, gebürtig in Breslau nannte die Dinger Berliner Pfannkuchen. Offensichtlich ist im Laufe der Jahre der Berliner übriggeblieben.
Kann ich aus einem älteren Kochbuch (ostdeutsch) so bestätigen. Vermutlich ist daraus “Berliner” geworden, weil “Pfannkuchen” im Westen bereits besetzt war.
Ich habe das Korpus Delicti als Eierkuchen kennengelernt, bin aber auch nur aus dem Berliner Umland, wo die Berliner vor den Schwaben hinflüchten.
Wieso eigentlich mit Kartoffelsalat? Kennen die Berliner keinen Kartoffelsalat? Hat nicht der Preußenkönig die Kartoffel in die Landwirtschaft eingeführt. Was essen Berliner eigentlich so den ganzen Tag? Döner? Berliner?
Fragen über Fragen.