Theorie des Rauchens
Eine Überlegung, mal so ins „Blaue“.
An der Berliner Bevölkerung fallen mir vor allem zwei Aspekte auf:
- Bisher sind mir in noch keiner Stadt die Leute im Mittel – Ausnahmen in beide Richtungen gibt’s immer – so rücksichtslos, egoistisch, egozentrisch, anti-/un-/a-/kontrasozial vorgekommen, wie in Berlin. Was Soziales und Charakter angeht, halte ich Berlin für ein Katastrophengebiet, verbranntes Land, das Tschernobyl des Zusammenlebens.
- Bisher sind mir auch in noch keiner westlichen Stadt die Raucher so aggressiv und rücksichtslos vorgekommen wie in Berlin. Verbote interessieren viele nicht, Nichtraucher werden massiv zugequalmt, und wenn’s regnet, hagelt, schneit oder windet, verteilen sich die Raucher breit über alle Bushaltestellenunterstände, und der Nichtraucher steht im Regen. Wer was sagt, bekommt auf die Fresse.
Die Korrelation ist auffallend, die Frage ist, ob und wie herum eine Kausalität liegt. Ich habe die Leute einige Zeit beobachtet.
Mir geht seit einiger Zeit ein Gedankenkomplex durch den Kopf. Auslöser war ein Bericht (ich finde den Link leider gerade nicht mehr) über Sucht, in dem es allerdings um die Wirkung von Pornographie ging, die über das Internet konsumiert wird. Irgendein Wissenschaftler hatte da berichtet, dass sie festgestellt hätten, dass Pornographie in gleicher Weise funktioniert, wie jede bekannte Droge auch: Sie stimuliert das Belohnungszentrum im Gehirn.
Nun ist die Sache so: Der Mensch ist ein – je nach Individuum mehr oder weniger – archaisch handelndes Tier. Es gibt genau zwei Ziele, nämlich die eigene Lebenserhaltung und die Fortpflanzung. Mehr ist da eigentlich nicht. Alles andere sind nur Hilfsfunktionen, Strategien, Taktiken, die diesen beiden Zielen dienen. Der Mensch ist – wie jedes andere Tier auch – mit einem Satz von Verhaltensweisen ausgestattet, die evolutionär entstanden sind, weil sie sich im Lauf der Entwicklung bewährt haben.
Dazu gehört das Belohnungssystem im Gehirn. Es ist die Verbindung zwischen unbewussten, festverdrahteten Verhaltensweisen und dem (vermeintlich) bewussten Handeln. Wenn wir tun, was wir tun »sollen«, dann werden wir belohnt, dann freuen wir uns, dann sind wir stolz, dann fühlen wir uns gut. Verstoßen wir dagegen, fühlen wir uns schlecht, schuldig, haben ein schlechtes Gewissen. Im Prinzip das Gleiche wie unser Gerechtigkeitssinn, nur mit dem Unterschied: Belohnung und schlechtes Gewissen laufen hinterher, um Wiederholung zu fördern oder zu hemmen, während Gerechtigkeitssinn vorher abläuft, um geplantes Verhalten zu ermöglichen. Es gibt nämlich keine allgemeingültige Gerechtigkeit. Es gibt nur Verhaltensweisen, die sich unter gewissen Bedingungen als überlebensvorteilhaft erwiesen haben und deshalb in unser Verhaltensprogramm eingeflossen sind.
Dazu gehören auch die sozialen Verhaltensweisen. Ob nun Dieb oder Samariter, es sind Verhaltensweisen, die sich irgendwann in irgendeiner Umgebung herausgebildet haben. Gruppenverhalten, Rücksichtnahme, Kooperation, Schutz gewähren, Fairness, Teilen usw. – alles programmierte Verhaltensweisen, zu denen das Unbewusste das Bewusstsein steuert. Helfen wir jemandem, dann bedankt der sich und wir freuen uns. Beides fördert das Rudel-Leben. Man fühlt sich gut und macht es gerne wieder, weil da eine Stelle im Hirn Wohlbefinden ausschüttet. Was ist überhaupt Wohlbefinden, Freude, Stolz? Es ist das Signal „Mach es so wieder“.
Wie wirken nun Drogen?
Sie stimulieren das Belohnungszentrum auf chemische – oder andere – Weise, obwohl es kein Wohlverhalten gibt. Im Prinzip eine Wohlverhaltenprothese. Das Signal „Das war gut, mach das wieder“ wird enorm übersteuert ausgelöst. Mit dreierlei Wirkung: Man glaubt, Gutes und Soziales getan zu haben, obwohl man gar nichts getan hat. Echte soziale Handlungen kommen mit der Intensität nicht mehr mit, verlieren also an Wert. Und unsoziales Verhalten verliert die abschreckende Wirkung, weil man ja trotzdem ständig »super-belohnt« wird.
Wenn das so ist, wie ich vermute, dann wären Drogen im Allgemeinen und Rauchen im Besonderen eine Art Hirn-Hack, eine chemische Substitution für Wohlverhalten. Es würde erklären, warum Raucher so sehr die soziale und gesellige Wirkung beschreiben, obwohl da keine ist: Sie stehen erbärmlich vor dem Haus in der Kälte herum oder hocken in übelst stinkenden Kneipen. Einfach Bäh und Igitt. Aber sie sind voll und ganz überzeugt, sich sozial gut zu verhalten. Weil halt ständig das Belohnungszentrum hämmert wie ein Presslufthammer. Deshalb wird Kritik von Nichtraum auch als antisozial wahrgenommen, als Tugendwahn oder dergleichen: Denn Rauchen triggert das Hirnsignal „Sozial gutgemacht“, während Nichtrauchen – selbst bei kurzfristigem Verzicht – dieses Gehämmer sofort abschaltet und damit signalisiert „Das war schlecht, nicht wieder machen“.
So gesehen wäre Rauchen eine Vergiftung, eine Lähmung, eine Sedierung des Sozialverhaltens. Die funktioniert, indem die zuständige Stelle im Gehirn so überflutet wird, dass normales Fehl- oder Wohlverhalten keine signifikante Rolle mehr spielt.
Es würde bedeuten, dass Rauchen Rücksichtlosigkeit unmittelbar und kausal verursacht, indem es das Sozialsteuerungssystem außer Funktion setzt und vorgaukelt „Alles gut!“.
70 Kommentare (RSS-Feed)
Würde es stimmen, ließe das auch sehr interessante Rückschlüsse auf die Programmierung des Belohnungssystems von Genderisten, Grünen und aggresiven Nichtrauchern zu!
Meinst du etwa diesen Bericht? (Es ist eher ein Vortrag; TED Talk: The great porn experiment)
https://www.youtube.com/watch?v=wSF82AwSDiU
Bin ich mir jetzt nicht sicher.
Ich weiß, dass ich diesen Vortrag auf Video schon gesehen habe. Könnte also sein. Aber ich war jetzt überzeugt, dass ich die Information a) gelesen und b) auf deutsch gelesen habe.
Ist mir aber schon ein paarmal passiert, dass ich mich zwar an den Inhalt der Information erinnern konnte, aber nicht mehr genau wußte, ob deutsch/englisch und ob Text oder Video.
Wieso Belohnungszentrum? Weil das Gehirn vorher abhängig gemacht wurde!
Da denke ich an Kane und Nuke aus Robocop 2.
Zigarettenqualm hat viel NOx (Stickoxide). Die lähmen das Gehirn und machen Raucher unempfindlich gegen jede Kritik (Zitat: 1 klinischer Toxikologe von Deutschland).
Cheers
Genau dieses Video hattest du schon mal verlinkt. Daher gehe ich auch davon aus, daß das deine Quelle war.
Bisher seit 19Tagen rauchfrei 🙂
Mal schauen ob es klappt.
Meiner Meinung nach sind Raucher im Allgemeinen kommunikativere Menschen als Nichtraucher. Das kann dann auch zu mehr Geselligkeit führen. Sozialer sind sie aber deshalb nicht zwangsläufig. Rücksichtslos sind dagegen die meisten, vermutlich aber nicht mal absichtlich, sondern aus Unverständnis.
Und “übelst stinkende[n] Kneipen” kann kein Argument sein, denn Raucher riechen in der Regel nicht, dass sie stinken (was die Unverständnis fördert).
(Bin Nichtraucher.)
@Netz10
Interessante Hypothese, aber dann sollte man dann aber erklären können, warum das antisoziale Verhalten (oder wie man es nennen will) in unterschiedlichen Großstädten ähnlicher Größe sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann.
Moin moin,
dem was Netz10 geschrieben hat kann ich zu 100% zustimmen. Je größer die Stadt desto größer ist die Anonymität. Ich bin seit 14 Jahren Rucksackberliner und habe mich letztens dabei ertappt das ich nicht mal alle Menschen kenne mit denen ich die Adresse teile.
Leider ist das nicht nur auf das von Hadmut angesprochenen Bereich beschränkt, das zieht sich durch alle Bereiche des täglichen Lebens.
Aber es besteht noch Hoffnung, ab und zu gibt es sie noch, die Ausnahme von der Regel.
so long and thanks for all the fish
>> dass Pornographie in gleicher Weise funktioniert, wie jede bekannte Droge auch: Sie stimuliert das Belohnungszentrum im Gehirn.
Not exactly breaking news…
>> Dazu gehört das Belohnungssystem im Gehirn. Es ist die Verbindung zwischen unbewussten, festverdrahteten Verhaltensweisen und dem (vermeintlich) bewussten Handeln. Wenn wir tun, was wir tun »sollen«, dann werden wir belohnt, dann freuen wir uns, dann sind wir stolz, dann fühlen wir uns gut. Verstoßen wir dagegen, fühlen wir uns schlecht, schuldig, haben ein schlechtes Gewissen.
IMO wirfst Du da das chemische, biologische Belohnungssystem mit dem zusammen was uns gesellschaftlich als Wohlverhalten eingetrichtert wird. Das ist bestenfalls ein “erworbenes Belohnungssystem”. Und damit dem biologischen immer unterworfen. Ich sage als Raucher das mich in Rauchverbotszonen oder Bereichen wo Rauchen legal wäre, aber gesellschaftlich problematisch mit Sicherheit nicht die schwache Belohnung des Nettseins davon abhält eine zu dampfen, sondern der ggf. drohende Konflikt mit Umstehenden bzw das Risiko eines Bussgelds. Der Drang zum Nikotin ist stärker. Zumal man beim Unterlassen einer von anderen unerwünschten Handlung ja gar keine Bonuspunkte von aussen, etwa ein dankbares Lächeln erntet, wenn man nicht raucht merkt keiner wieviel Rücksicht man gerade genommen hat. Das kann also das erworbene Belohnungssystem gar nicht so richtig triggern.
>>Dazu gehören auch die sozialen Verhaltensweisen. Ob nun Dieb oder Helfen wir jemandem, dann bedankt der sich und wir freuen uns. Beides fördert das Rudel-Leben. Man fühlt sich gut und macht es gerne wieder, weil da eine Stelle im Hirn Wohlbefinden ausschüttet. Was ist überhaupt Wohlbefinden, Freude, Stolz? Es ist das Signal „Mach es so wieder“.
Siehe oben, keiner bedankt sich dafür dafür das man nicht geraucht hat, obwohl man es evtl wollte. Woher sollte er es auch wissen. Man bedankt sich ja auch nicht prophylaktisch bei tätowierten Rockern, weil sie ihre Bierflaschen zuruck in die Kiste stellen und nicht auf der Strasse zerdeppern.
>>Wie wirken nun Drogen?
Alle unterschiedlich…
>>Wenn das so ist, wie ich vermute, dann wären Drogen im Allgemeinen und Rauchen im Besonderen eine Art Hirn-Hack, eine chemische Substitution für Wohlverhalten.
Das ist in der Tat wahr, zumindest die Industrie hat das Nikotin so gehackt das es es wie eine Super Stimulation alles andere in Sachen Belohnung uberschattet. Das liegt primär an der Route oft Administration die bei der Suchterzeugung eine grosse Rolle spielt (je schneller die konsumierte Substanz kickt desto höher der Drang zu wiederholen). Das erklärt unter anderem warum Crack soviel schwerer abhängig macht als geschnupftes Kokain (die Freebase, also das gerauchte Crack gelangt in weniger als zehn Sekunden durch Lunge und Bluthirnschranke dahin wo es stimuliert, gewchnupftes Kokain Hydrochlorid braucht eher sowas wie Minuten.) Letztlich ist es aber dieselbe Wirksubstanz.
Die Tabakindustrie mischt Ammoniak bei, das einen Teil des Im Tabaks gebundenen Nikotins in die Nikotinfreebase verwandelt, so das eine ahnlich schnelle Stimulierung im Hirn erfolgt wie beim Crackkonsom. Das ist der Hack, der Leute so abhängig macht das sie wohl wissend um die drakonischen Strafen auch mal auf Langstreckenflügen im Klo eine dampfen und beten das der Rauchmelder nix merkt.
Danke für den interessanten Bericht, Hadmut!
Denkst du, dass das auch fürs Trinken von Alkohol gilt? In meinem Bekanntenkreis betonen die Leute eigentlich eher beim Trinken, dass das so gesellig ist als beim Rauchen. Immerhin trinkt man ja normalerweise nicht vor der Tür.
@Reinhard: Bekomme ich viel seltener zu sehen, beeinträchtigt mich auch nicht so, deshalb noch nicht drauf geachtet.
Aber die Trinker sind nicht so rüksichtslos.
Try this http://yourbrainonporn.com/
Zum Thema rauchen:
Da ich über die Jahre zwischen Raucher und Nichtraucher wechsele (es fällt mir leicht aufzuhören was aber wohl selten ist) kann ich die mentalen Beeinflussungen der Droge rauchen (ich glaube nicht das es das Nikotin pur ist) bestätigen.
Mir ist es in den Zeiten des Nichtrauchens peinlich wie ich meine Mitmenschen belästige und was für Kompromisse ich “unter Dampf” eingehe.
Dann treibt es mich in Lokalitäten wo geraucht und getrunken wird. Das sind keine Kaschemmen aber letztlich sind Sie alle gleich. Man setzt sich hin und raucht und trinkt. Mit den Gleichgesinnten wird dann noch dies und jenes geredet, aber letztlich geht es um die Drogen.
Zur Zeit bin ich ohne, ich wüsste jetzt nicht warum ich in diesen verrauchten Buden mein Geld lassen sollte nur damit hinterher die Klamotten stinken. So wie das Schlafzimmer (nur von dem was man über Nacht ausatmet).
Die Droge beeinflusst bei mir ganz klar das Bewusstsein, meine Verhaltensweisen und auch eine soziales Umfeld.
Ich vermute, daß sich in Berlin Menschen mit geringen emotionaler und geistiger Leistungskraft konzentrieren.
Um rücksichtsvoll zu handeln, bedarf es der Gehirnstrukturen, die dies ermöglichen: Man muß sich in andere, deren Sichtweisen und Erleben und deren Interessen hineinversetzen können (Empathie, Spiegelneuronen)
http://de.wikipedia.org/wiki/Empathie
http://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelneuron
und dann rücksichtsvoll handeln wollen/können (Impulskontrolle, Belohnungsaufschub)
http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%B6rung_der_Impulskontrolle
http://de.wikipedia.org/wiki/Belohnungsaufschub
und das auch durchführen können (eigenes Handeln planen und absehbare Ergebnisse eigenen Handelns bewerten können – das erfordert u.a. Intelligenz).
Normalerweise beherrschen das Menschen mehr oder weniger gut (je nach genetischer Hirnausstattung) – Erziehung (Umwelt) hat damit nur am Rande, nicht zentral zu tun, weil sich Fähigkeiten, die man hirnstrukturell nicht beherrschen kann, nicht erlernen lassen:
Ein Beispiel, das dies beweist, ist das sogenannte fetale Alkoholsyndrom
http://en.wikipedia.org/wiki/Fetal_alcohol_syndrome
(wenn Mutti bei der Kindsentwicklung viel Alkohol soff) – neben kleineren Körperbauunterschieden zu normal entwickelten Kindern kommt es beim Nachwuchs zu extremen Mißbildungen im Gehirn, vor allem im präfrontalen Kortex, wo Impulskontrolle und Spiegelneuronen (teilweise) sitzen sowie große Teile der Planungsfähigkeit – in vielen Fällen kann man mit MRT bei diesen Kindern oft richtige Löcher (keine Anführungszeichen, richtige Löcher wie im Käse)
http://www.thinkpregnancy.org/resources/images/brains.jpg
http://www.onecity.org.za/sites/onecity.org.za/files/images/fas-brain.jpg
http://tnp.wayne.edu/images_faculty/haacke.jpg
in diesem Hirnareal finden – die fetale (alkoholbedingte) Entwicklung hat da “Hardwareschäden” im Gehirn verursacht, so wie Contergan/Thalidomid zu Schäden bei der fetalen Extremitätenentwicklung führt.
Das Ergebnis: Diese Kinder müssen in schweren Fällen lebenslang im Heim bleiben, weil z.B. mangelnde Empathiefähigkeit und Impulskontrolle bzw. Planungsfähigkeit/Zukunftseinsicht bezogen auf ihr eigenes Handeln von ihnen nicht erlernt werden können – sie handeln wie “wilde Tiere”, werden sofort tätlich maximal aggressiv wenn sie z.B. von ihrem Essen oder einem Spielzeug getrennt werden und haben keine Einsichtsfähigkeit, daß dies so nicht geht.
Hier einige (trotz Spiegel ganz ordentliche) kleine Artikel:
http://www.spiegel.de/spiegel/a-647183.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9180655.html
Fähigkeiten wie Belohnungsaufschub, IQ, Impulskontrolle oder Empathie sind jedoch auch bei “Gesunden” mehr oder weniger entwickelt – und ein sehr guter Prediktor für Lebenserfolg (Impulskontrolle, z.B. gemessen im Marshmellowexperiment
http://en.wikipedia.org/wiki/Stanford_marshmallow_experiment
an Kindern, sogar noch deutlich mehr als reiner IQ). Wenn man dann noch weiß, daß intellektuell-empathisch Minderausgestattete von ihrer eigenen Minderleistungsfähiggkeit selbst nichts direkt wissen können (Dunning-Kruger-Effekt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt
Um einschätzen zu können, ob man kompetent ist, braucht man exakt jene Fähigkeiten, die kompetent machen) ergibt sich ein klares Bild:
Sie begreifen sich selbst nicht, begreifen andere nicht, können sich in andere nicht einfühlen (Empathie), können plötzlich instinktiv aufkommenden Gefühlen und Trieben nicht Einhalt gebieten (Impulskontrolle, Belohnungsaufschub) und können die Folgen ihres Handels nicht erkennen bzw. Handeln kompetent planen (IQ) und sie bemerken selbst nicht, daß sie damit ein Problem für andere sind bzw. halten sich für normal (u.a. Dunning-Kruger) – dann bekommt man Menschen, die typisch “berlinerisch” bzw. “pöbelhaft sind” :
-machen was sie wollen, was ihnen ihre Triebe und Emotionen gerade kurzfristig diktieren (gewalttätig, laut)
-tun dies ohne auf die Befindlichkeiten anderer Rücksicht zu nehmen (schamlos, rücksichtslos, enthemmt)
-haben keine Einsicht in Zukunftsfolgen ihres Tuns (Kriminalität->Polizeieinsätze, Strafen, Krankheiten, Unfälle … hier zählt alles hinein wie z.B. Drogen, Alkohol, promisker ungeschützer Sex, Piercing, Tätowierungen, Rauchen, Schlägereien … all dies u. Ähnliches kommt häufig vor, nicht selten in typisch geballter Konzentration in entsprechenden Einzelpersonen).
Da sich Menschen nach ihrer intellektuell-emotionalen Leistungsfähigkeit in Gruppen, Freundschaftszirkeln und Wohngebieten abrenzen, soziale Klassen bilden (nicht etwa nach Besitz; dies ist Ergebnis, nicht Ursache der Leistungsfähigkeitsunterschiede, genau hier irr(t)en die Linken) kommt es zu extremen sozialen “Anreicherungseffekten” – “Gleich und Gleich gesellt sich gern” – was dies in Bezug auf weite Teile Berlins heißt, dürfte klar sein.
Diese Menschen erleben dann natürlich aufgrund ihrer Defizite viele Frustrationen im Alltag;
ihre Frustrationstoleranz
http://de.wikipedia.org/wiki/Frustrationstoleranz
ist aufgrund ihrer Hirnstruktur, da sie ähnliche Ursachen hat wie oben beschreibene Phänomene, natürlich auch unterentwickelt;
und da häufige, nicht verarbeitbare Frustrationen zu Aggressivität
http://de.wikipedia.org/wiki/Frustrations-Aggressions-Hypothese
führt, sind diese Menschen dann zorn- bzw. haßbedingt (weil die anderen besser, erfolgreicher, reicher sind) dann noch extra aggressionsmotiviert rücksichtslos und unverschämt (z.B. bei Säufern, Proleten oder linkem Bodensatz der Gesellschaft gut zu beobachten) und wollen andere sogar, gewissermaßen als I-Tüpfelchen, noch bewusst schaden (Diebstahl, Sabotage, Sachbeschädigung, Brandstiftung, linke Politik im Reiche/Bessere zu bestrafen).
Abschließend kann man also sagen, daß eine Saufeinlage in der Schwangerschaft oder schlicht eine genetisch schwache Familienherkunft zu körperlich-geistig-emotionalen Defiziten führen, die dann zu unsozialem, aggressiven, rücksichtlosem und schädlichem (für sich selbst (z.B. Tattoos) und andere (Gewalt)) Verhalten führt, das von diesen Menschen selbst nicht als problematisch erkannt werden und deshalb nur durch Externe in Schranken verwiesen werden kann.
Hadmut und Netz10 können “Raucher” durch “Autofahrer” ersetzen, dann würden beide Texte ebenso gut passen. Der Unterschied: Das eine ist gesellschaftlich akzeptiert, wesentlich asozialer, die Abhängigen gehen noch wesentlich weiter, die Co-Abhängigen decken das ganze. Über die einen jedoch verliert man kein Wort während man sich ohne Ende über die anderen aufgeblasen echauffiert. Das ist Doppelmoral in Höchstform.
@Terrorradler: Schwachkopf!
Was hat ein völlig anderes Thema mit Doppelmoral zu tun? SuchDir ein anderes Blog.
War das der post von Hadmut Danisch, in dem das Thema Pornosucht abgehandelt wurde?
https://www.danisch.de/blog/2014/07/13/delta-fosb-erregungssucht/
@Hadmut
Eine witzige Theorie. Schön zu lesen und originell. Aber: Die Empirie (d.h. in diesem Falle: meine persönliche, nicht repräsentative Empirie) ruft da laut: Falsch! Kann nicht stimmen, weil:
Ich kenne das Thema von beiden Seiten (bin alt genug):
Die Anzahl der sozial eingestellten, rücksichtsvollen und “netten” Menschen (die, mit denen man gerne zu tun hat und von denen man hofft, dass man auch dazugehört) und die Anzahl der rücksichtslosen und/oder dummen Sackgesichter, die einem mit dreist anti-sozialem Verhalten den Puls hochtreiben (neben Rauchbelästigung gehören zu meinen Favoriten auch: “Zwei Parkplätze mit einem Auto belegen”, “Nie den Blinker benutzen” und “Als Nutzer des letzten Blattes von der Rolle kein neues Klopapier nachlegen”…) ist unter Rauchern, Nichtrauchern und Ex-Rauchern ziemlich gleich verteilt…
Reicht das als Falsifikation deiner Theorie? 🙂
@Spinoza-Freund:
> Reicht das als Falsifikation deiner Theorie?
Nee, weil es sich mit meinen Beobachtungen nicht deckt.
Also, ich war schon in etlichen Großstädten und ich habe bisher in allen Großstädten die Menschen als annähernd gleich unfreundlich/rücksichtslos. Da hat jetzt keine Stadt (auch nicht Berlin) sonderlich hervor gestochen. Naja, außer London vielleicht. Ist aber möglicherweise auch einfach eine Frage des persönlichen Empfindens. Gleiches gilt übrigens auch für Raucher. Die sind, meiner Erfahrung nach, auch überall gleich. Sie sind nur nicht unbedingt alle gleich. Es gibt auch hier Ausnahmen, die sich zumindest bemühen Rücksicht zu nehmen.
@toff
Ernsthaft?
Interessant in diesem Zusammenhang ist vielleicht auch das Mausexperiment von John B. Calhoun:
http://en.wikipedia.org/wiki/John_B._Calhoun
Ist natürlich fraglich ob man das direkt auf den Menschen übertragen kann, aber die Parallelen sind verblüffend wenn man sich vor Augen führt das wir in westlichen Industrienationen genau diesen Zustand haben: Nahrung im Überfluss, aber (zugegeben: selbstgewählte und subjektive) Enge in den Großstädten.
@Andy:
“Dampfen”. Schöner Euphemismus.
@Hadmut
Das Raucher stinken bzw. Rauch stinkt, also unangenehm riecht, ist eine subjektive Feststellung deinerseits. Kein bisschen objektiver als wenn ein Moslem eine Karikatur beleidigend findet. Ich z.B. rauche zwar nicht, verbinde mit dem Geruch von Rauch aber sehr angenehme Erinnerungen an meine Kindheit und meinen Großvater.
Dass Raucher Schwierigkeiten mit den Sozialverhalten hätten, ist ganz offensichtlich eine unzulässige Verallgemeinerung. Du hast lange genug in bzw. in der Nähe von München gewohnt, um zu wissen, dass dort Rauchverbote eingehalten werden und Raucher sich rücksichtsvoller verhalten als in Berlin.
Ich stimme dir zu, dass Berlin ein Tschernobyl des Zusammenlebens ist. Das kann man aber nicht an den Berliner Rauchern im Speziellen festmachen. Berliner Nichtraucher und besonders Nichtraucherinnen sind, nach meinen Erfahrungen zu urteilen, kein bisschen sozial erträglicher.
Ich, für meine Person, habe z.B. nirgendwo (auch nicht in Sophia, Bulgarien) derart rücksichtslosen Straßenverkehr erlebt wie in Berlin. Jedenfalls hat in Sophia niemand “billigend in Kauf genommen” mich zu überfahren, wenn ich als Fussgänger bei Fussgänger-Grün auf dem ausgewiesenen Fussgängerstreifen die Straße überqueren wollte. In Berlin passierte mir so etwas locker ein- bis zweimal täglich. Eine Frau, die in einer Mietwohnung im 4. Stock nachts um 2:00 Flamenco übt, habe ich auch nur in Berlin erlebt. Von höchst aggressiven Bettlern (oder besser gesagt: mobilen Schutzgelderpressern) bin ich nicht mal in Buenos Aires derart aggressiv angegangen worden wie in Berlin. Und die Umgangsformen der Berliner öffentlich Bediensteten sind weltweit unerreicht unter aller Kanone. Deutsch ist nicht meine Muttersprache, ich habe daher massive Probleme mit deutschen Dialekten. Bislang hat noch jeder Bayer, Schwabe und sogar (mancher) Sachse wenigstens versucht, mit mir Hochdeutsch zu reden, wenn ich darum gebeten habe. Berliner “Kollegen” schreiben mir sogar Mails in deren Dialekt, obwohl ich mehrfach darauf hingewießen, habe dass ich solche Mails nicht bzw. nur sehr schlecht verstehe.
Deine Abneigung gegen Rauch, Raucher und alles was damit zusammenhängt sei dir unbenommen und Berliner Raucher mag durchaus eine Steigerung von Berliner sein. Aber den freundlichen Raucher von nebenan mit Berlinern in einen Topf zu werfen, hat der arme Kerl nun wirklich nicht verdient.
> Aber die Trinker sind nicht so rüksichtslos.
Da möchte ich dir ganz offen widersprechen. Regelmäßige Trinker haben massiv geminderte Impulskontrolle, werden ganz schnell sehr aggressiv und leben diese Aggressivität auch aus. Sei froh und glücklich, wenn du das noch nicht erleben musstest. Falls du dir ein Bild davon machen möchtest, kannst du das auf jeder Dorf-Kirmes/Kirchweih/Feuerwehrfest live erleben. Du musst einfach nur versuchen, nach 21:00 das Festzelt der Länge nach zu durchqueren. Viel Glück.
@stranger in a strange word:
> Das Raucher stinken bzw. Rauch stinkt, also unangenehm riecht, ist eine subjektive Feststellung deinerseits. Kein bisschen objektiver als wenn ein Moslem eine Karikatur beleidigend findet.
Was’n das für’n Schwachsinn?
Dass das Zeug stinkt ist ja keine Überzeugungssache, sondern eine objektiv überprüfbare Sinneswahrnehumg, die mit Vergiftungserscheinungen einhergeht.
Woher sonst würde ich allen am Geruch feststellen, ob draußen ein Raucher vorbeigeht? Meinst Du, ich kann durch Wände schauen?
> verbinde mit dem Geruch von Rauch aber sehr angenehme Erinnerungen an meine Kindheit und meinen Großvater.
Auch das ist dummes Zeug. Denn es ist bekannt und erwiesen, dass nicht jeder Mensch alles genauso riecht wie jeder andere. Die Wahrnehmung von Stoffen hängt stark von der genetischen Veranlagung ab. Damit hat man Verschwandschaftstests gemacht, bevor es DNS-Tests gab. Es gibt leute, für die schmeckt Aspartam süß wie Zucker, und es gibt Leute, für die schmeckt es nach Nitro-Verdünnung.
Nur weil Du es toll findest, heißt das noch lange nicht, dass jeder andere es so wahrnimmt wie Du. Ich nehme es als unerträglichen, extrem bitteren und giftigen Gestank wahr.
> Dass Raucher Schwierigkeiten mit den Sozialverhalten hätten, ist ganz offensichtlich eine unzulässige Verallgemeinerung.
Nein. Ab einer gewissen Beobachtungsbreite darf man das.
> Du hast lange genug in bzw. in der Nähe von München gewohnt,
Ich sprach von Berlin.
> Berliner Nichtraucher und besonders Nichtraucherinnen sind, nach meinen Erfahrungen zu urteilen, kein bisschen sozial erträglicher.
Bisher hat mich noch nie einer durch Nichtrauchen vom Bahnsteig oder der Bushaltestelle vertrieben. Die schmeißen auch keine Zigarettenkippen weg.
> Aber den freundlichen Raucher von nebenan
Meinst Du, der riecht anders als der unfreundliche?
> Da möchte ich dir ganz offen widersprechen.
Bisher ist es mir noch nie passiert, dass ein Trinker mir an der Bushaltestelle seinen Schnaps übergekippt hat. Ich hab’s auch selten, dass mir einer im Aufzug durch seinen Schnapsgeruch die nächste Stunde versaut.
@TerrorRadler:
Stimmt, ich werfe mein Kfz auch nur an, um die Abgase zu inhalieren. Zur Arbeit und zum Einkaufen reite ich auf einer Zigarette.
@Hadmut:
Nich alle Trolle sind Schwachköpfe 😉
@CatpainBlockudder:
> Nich alle Trolle sind Schwachköpfe
Manche schon. Besagter auf jeden Fall. Und Dich halte ich nach deinen bisherigen Kommentaren auch nicht für ein helles Licht.
Wie ich immer sage: Man kann jedem die Maske ganz leicht vom Gesicht reißen. Jedem.
Was das miteinander zu tun hat? Du fährst Auto, nicht wahr. Bloß nicht anfassen. Selber Abgase produzieren, aber auf Raucher rumhacken. Das ist die Doppelmoral.
> Aber die Trinker sind nicht so rüksichtslos.
Ich hatte soeben Co-Abhängige erwähnt. Trinker ziehen andere mit rein, meistens und zuerst ja die Familie. Die Folgen nehmen sie zumindest billigend in Kauf, sie sind also um ganze Größenordnungen rücksichtsloser.
@TerrorRadler:
> Wie ich immer sage: Man kann jedem die Maske ganz leicht vom Gesicht reißen. Jedem.
Du bist noch schlimmer als ein Dummschwätzer. Du bist ein Dummschwätzer, der sich überlegen vorkommt.
> Du fährst Auto, nicht wahr.
Nein, nicht wahr. Ich habe mein Auto noch nie zum Spaß in die Wohnung anderer Leute qualmen lassen.
Ich fahre auch nicht da herum, wo das Autofahren verboten ist. Ich fahre nur da, wo es erlaubt ist.
Ich halte meinen Auspuff auch nicht anderen Leuten ins Gesicht.
Ich fahre überhaupt nicht zum Spaß oder zwecklos. Das ist übrigens auch verboten.
Außerdem stößt mein Auto viel weniger Gift und Schadstoffe aus als ein Raucher. Ich habe einen sehr empfindlichen Geruchssinn, und selbst die Geruchsbelastung einer Hauptstraße ist geringer als die eines einzigen Rauchers, der vor einem herläuft. Ich habe auch noch nie meine Kleidung wechseln oder mich duschen müssen, weil es nach Auto riecht.
Ich habe einen modernen Motor mit Katalysator, fahre damit regelmäßig zur Inspektion und zur Abgasuntersuchung, um Schadstoffe auf ein Minimum zu reduzieren.
Mein Auto ist so gebaut, dass die Verbrennung möglichst nur im optimalen Bereich stattfindet. Eine dreckige, kalte Verbrennung wird vermieden.
Außerdem sind Treibstoffe heute chemisch relativ rein, enthalten auch kein Blei mehr. Es ist nur das drin, was benötigt wird. Es werden keine Zusatzstoffe beigemischt, um den Geruchssinn zu betäuben, künstliche Aromen zu transportieren oder die Sucht zu erhöhen. Eine Staubbelastung wie bei einem Raucher wäre undenkbar. Die Rauchschwaden eines Rauchers sieht man auf Entfernung. An meinem Auspuff siehst Du gar nichts. Da kannst Du auch ein weißes Tuch eine Weile davorhalten, das wird nicht schmutzig. Der Zigarette werden jedoch bis zu 8000 Zusatzstoffe hinzugefügt, damit sie überhaupt geraucht wird, weil sie sonst sogar für Raucher zu widerlich wäre.
Oder anders gesagt: Würde mein Auto Schadstoffe ausstoßen wie ein Raucher, käme es gar nicht durch den TÜV.
Oder anders gesagt: Raucher mit Autos zu vergleichen ist ein Akt größtmöglicher Dummheit und verlogener Rhetorik. Gälten die Abgasvorschriften für Autos auch für Raucher, dürften sie ihre Zigarette gar nicht erst anzünden.
Aber um Deinen Vergleich fortzuführen: Ich bin sehr für eine Zonensystem: Raucher bekommen eine rote Plakette und dürfen nicht mehr in die Innenstädte wegen der Feinstaubbelastung. Das wär’s.
Vielleicht sollte sich Hadmut auch mal mit der Tabakbranche befassen.
Es ist zwar schon richtig lange her (~20 Jahre), sodaß sich hätte etwas ändern können, wird es aber wohl nicht. Eine persönliche Schulbekanntschaft, dessen Vater in dieser Branche tätig war (Vertrieb für den Raum Deutschland), war zu diesem Zeitpunkt auf die absolut falsche Laufbahn gekommen*. Sein Vater half ihm daraus und ließ diesem eine A-Z-Ausbildung in dieser Branche zukommen. Deswegen war er auch in den Anbaugebieten dieser Droge (Brasilien/Südamerika). Vor Ort scheint es keine nennenswerten Unterschiede zwischen Anbau verschiedener Substanzen zu geben – die einen machen es legal, die anderen illegal. Es scheint dort wohl eher sch***egal zu sein, weil die verarmten Staatsbediensteten auch gutes Schweigegeld an der illegalen Substanz (Kokain) verdienen – sowie manche Zollbeamten in Deutschland. An der Vermarktung der legalen Substanz (Tabak) wirken änlich zwielichtige dubiose Gestalten mit.
Meine Schulbekanntschaft erzählte mir Erlebnisse wie, daß mal ein europäischer Tabakhändler ein Geschäft abwickeln wollte und seine Frau mitnahm. Vom Flughafen wurde die Frau in das Hotel gebracht, während der Mann zu dem Geschäftstreffen chauffiert wurde. D.h. zu Prostituierten in den nächsten Puff. Dann wurde dort nebenbei der Deal abgewickelt. So würde das Alltagsgeschäft mit dieser als harmlos dargestellten Substanz sein und das ist nur eins seiner Erlebnisse.
*Die Schulbekanntschaft (vom Gymnasium, lebt jetzt in Berlin!) setzten zuvor Dritte auf Heroin und er wurde süchtig. So süchtig, daß er als Kurier für größere Mengen mißbraucht wurde. Er meinte mehrmals zu mir, daß die Tabakbranche selbst noch krimineller/unmenschlicher sei als die Heroinszene. Läuft m.E. auf dasselbe hinaus.
Den Opfern ihrer Sucht (egal welche Substanz) wird nicht wirklich geholfen. D.h. die Gesetze sind einfach Pro-Droge, auch wenn suggeriert wird, daß der Staat mittels Gesetze (Werbeverbot etc.) diesen Zustand zu verhindern versuche. Die Lobbyisten/Händler sind unheimlich stark, weil sich damit sehr viel Geld verdienen läßt. An der Droge und den Folgeschäden. In den Großstädten liegt das Einstiegsalter für illegalen Drogenmißbrauch mittlerweile bei 10 bis 14 Jahren und ich bin mir sicher, daß diese Kinder nicht selbst entschieden haben süchtig zu werden. Geraten zuerst wohl mit Tabak und Alkohol in Kontakt. Es scheint gesellschaftlich gewollt. Zumindest von denen, die sich daran im großen Stil bereichern. Fast jeder Raucher würde gerne aufhören, aber denen fehle dann irgendwas – die Sucht.
Was ich mit diesem Text aussagen will:
Man kann das Verhalten der Nikotinabhängigen anprangern.
Man sollte auch die Nutznießer dieses Zustandes anprangern – und der Staat selbst finanziert sogar einen Teil der Renten aus eingenommener Tabaksteuer, während das “BigBusiness” wie geschmiert weiter läuft.
Tabak ist auch keine harmlose Substanz, wie man in diesem Graphen gut sehen kann: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Development_of_a_rational_scale_to_assess_the_harm_of_drugs_of_potential_misuse_%28physical_harm_and_dependence,_NA_free_means%29.svg von David Nutt http://en.wikipedia.org/wiki/David_Nutt .
Als Raucher fällt es mir eher schwer diesen Zusammenhang zu sehen. Ich würde hier eher die Korrelation zwischen Rauchen und depressiver Grundstimmung untersuchen. Insbesondere da ich meine eigenen Gewohnheiten und Verhaltensweisen heute mit jenen während depressiver Phasen in meiner Vergangenheit vergleichen kann.
Hallo,
ich muss hier zum Thema
“Es würde bedeuten, dass Rauchen Rücksichtlosigkeit unmittelbar und kausal verursacht, indem es das Sozialsteuerungssystem außer Funktion setzt und vorgaukelt „Alles gut!“.”
mal was sagen:
Ich bin Pfeifenraucher und stelle grade bei dieser “rauchenden Zunft” das Gegenteil fest. Pfeifenraucher sind zumeist rücksichtsvolle Menschen die äusserst ungerne unangenehm auffallen. Meist, nicht immer, haben diese Raucher aber auch eine andere Auffassung vom zusammen leben. Nicht gegeneinander sondern MITeinander soll gelebt werden.
Bei Zigarettenrauchern habe ich da meist den Eindruck das es Ego-bezogener ist. Ob das daran liegt das Zigaretten verbreiteter sind und vorallem in der “bildungsfernen Präkariatsschicht” sehr gerne konsumiert werden, weiss ich nicht.
Ich würde aber erstmal sagen das die Raucher nicht durch das rauchen zu Arschlöchern werden, sondern eher durch ihre soziale Geschichte.
Jemand der sich eh wie die Axt im Walde verhält wird dies auch als Nichtraucher oder Raucher tun.
Zitat: “Der Mensch ist ein (…) archaisch handelndes Tier. Es gibt genau zwei Ziele, nämlich die eigene Lebenserhaltung und die Fortpflanzung. Mehr ist da eigentlich nicht.”
Ist das nicht ein etwas arg nihilistisches Weltbild?
Und irgendwie selbstverzwergend?
Das Universum als tote Maschine, von selbst aus dem Nichts gekommen?
Und “Menschtiere” als seelenlose biologische Kampfroboter, die sich eigentlich durch nichts von einem Stein unterscheiden, ausser durch mehr Komplexität?
So ein Weltbild ist nicht nur wenig überzeugend, wenn alle so denken würden, wäre die Welt wohl eine noch schlimmere Hölle.
@Philo:
> Ist das nicht ein etwas arg nihilistisches Weltbild? Und irgendwie selbstverzwergend?
So’n Quatsch. Als ob das Weltbild sich danach zu richten habe, dass man sich selbst darin wohlfühlt und gut weggkommt. Wenn Du sowas willst, musst Du zur Religion, da bist Du bei mir ganz falsch. Bie mir geht’s drum, ob ein Weltbild zutrifft und verifizierbar ist, nicht ob’s gefällt und bequem ist.
Als ehemaliger, langjähriger Raucher weiß ich sehr gut um die extreme Abhängigkeit von Nikotin. Inzwischen wissen wir, dass die Tabakindustrie einiges in Forschungen investierte um die Leute bei der Stange oder besser am Glimmstengel zu halten.
Es bedarf einiges an Willensstärke und Durchhaltevermögen um von dieser Sucht, die einige Neurowissenschaftler heute mit Heroinsucht vergleichen, wieder loszukommen. Inzwischen geht man von etwas mehr als 10 Jahre aus, bis dass die Rückfallgefahr wirklich gebannt ist.
Allerdings denke ich, dass die Erklärung mit dem Belohnungssystem nur oberflächlich zutrifft und lediglich das erkennbare Verhaltensmuster von Rauchern beschreibt:
Nach einer stressbeladenen Situation (dies kann eine lange Flugreise/ Zugfahrt/ Sitzung oder auch die Bewältigung einer schwierigen Aufgabe etc. sein) “belohnt” sich der Raucher mit einer Zigarette. Soweit der erkennbare Teil.
Wäre aber die Belohnung der alleinige tiefere Grund, so könnte jeder Raucher ebenso gut anstelle von Nikotin problemlos eine Ersatzdroge – z.B. Kartoffelchips konsumieren. Gut einige Ex-Raucher futtern zur Kompensation im großen Umfang Fettes und Süßes und ärgern sich, dass sie dick werden – woraufhin manche wieder mit dem Rauchen anfangen – geschenkt.
So wie ich es von einigen Suchtforschern mitbekommen habe ist die Wirkungsweise beim Rauchen wohl ähnlich wie beim Schokoladenkonsum – es werden Glückshormone ausgeschüttet – das Gehirn ist jedoch so konditioniert, dass dieser Kick nur mit Nikotin zu haben ist. Dabei wäre es wohl so, dass bereits nach wenigen Zügen das Gehirn mit entsprechenden Botenstoffen regelrecht geflutet wird.
Es geht also nur vordergründig um Belohnung – sondern um den Kick.
Wenn deine Theorie stimmt, dann würden auch andere materielle und nichtmaterielle Stimulantien des Belohnungszentrums u.U. zu asozialem Verhalten führen. Das könnten Alkohol, Pornografie oder auch – wie TerrorRadler vorschlägt – schnelles und rücksichtsloses Autofahren sein.
Ich finde, gemeinsames Rauchen kann ähnlich gemeinschaftsbindend sein wie gemeinsames Essen: Man leiht einander Feuer, schenkt einander Kippen und leidet gemeinsam in der Kälte vor dem Eingang des Bürohochhauses. (Auf diese Art Bindung verzichte ich jedoch gerne!)
Ich hab mit 20 das Rauchen eigestellt. Grund: Geiz! Ich zahle doch nicht 80% Steuern auf ein “Vergnügen” daß auch noch meine Gesundheit schädigt, und mich mit schlechten Menschen gemein macht. Das ging von einem Tag auf den anderen. Ich meide Raucher, wo es geht. Interessant ist, daß mindestens zwei meiner Kinder paffen. Ich habe Ihnen die sozialen, psychischen und physischen Mechanismen alle erklärt. Sie tun’s trotzdem, nicht unerheblich.
Es st übrigens dasselbe mit der Musik. Die Frechheit, mit der Musiker bzw. Dudler sich herausnehmen, ihre Umgebung zu beschallen, ist einfach bodenlos. Dummerweise sind meine Kinder alle Musiker.
@toff
so eindeutig scheint das nicht zu sein.
ca. 80% der Schwangeren trinken, mehr oder weniger
ca. 670.000 Geburten.
ca. 2000-5000 mit schweren Alkoholschäden
Das korreliert nicht sehr gut.
Alkohol ist in kleinen Mengen ein natürlicher Lebensbegleiter.
Man kann gar nicht ‘alkoholfrei’ leben.
Obst, Fruchtsaft, Brot, enthalten in geringen Mengen Alkohol.
Auch wir selbst produzieren Alkohol.
D.h. die Theorie der ‘Null-Promille-Grenze’ ist nicht haltbar.
Wer das behauptet, öffnet die Türen für Zweifler.
‘da ja im Obst Alkohol drin ist, kann ich auch mal was trinken, mein Hausarzt spinnt, mit der 0% Grenze …’.
Die Grenze gilt aber sehr wohl für das eigene Verhalten. Man muss nicht unbedingt sein Kind schädigen. Die Natur bringt schon genug Missbildungen von selbst hervor. Man muss das nicht provozieren und noch einen drauflegen. Viele Schäden dieser Art werden gar nicht erkannt, man kann betroffenen Kindern, wenn man es überhaupt merkt, nur noch helfen, ‘reparieren’ kann man sie nicht.
Aber wenn man heutzutage selbst das genetisch festgelegte Geschlecht als ‘soziale Konstruktion’ ansieht, kommt es in der Schwangerschaft auf ein paar mehr kaputte Gene nicht an. Wird alles ‘sozial wegkonstruiert’.
Ich bin sehr gegen Drogen und deren Freigabe.
Ich wäre auch für mehr Restriktionen beim Alkohol und Nikotin, wie ich es z.B in Neuseeland beim Alkohol erlebt habe (BYO). Mit Nikotin in der Öffentlichkeit hat sich ja einiges getan.
Das Argument, dass ein Verbot nur die Kriminalität fördere und das Problem nicht verbessere, halte ich für falsch.
Man kann dem Übertreten von Verboten nicht damit beikommen, in dem man die Verbote abschafft.
Schafft man ein Verbot ab, bleibt das gesundheitliche Problem, es gibt nur weniger Straftaten zur Beschaffung und eine ‘geschönte’ Statistik, die Zahl der Opfer bleibt oder steigt an.
Und, ich/wir trinken gelegentlich einen guten Wein und auch mal ein Bier,
auch wenn wir wissen, dass das schädlich ist.
Es ist der Gewinn an Wohlbefinden, der Geschmack, die Umgebung, das ist es uns wert.
Nikotin haben wir nun seit ca. 30 Jahren aufgegeben.
Wer kann sich einen schnoddrigen Schwaben oder Bayern vorstellen ?
Man glaubt Gutes und Soziales getan zu haben?
Ich bin Raucher und ich habe niemals (auch zu Zeiten, als das gesellschaftlich noch voll akzeptiert war) einen derartigen Gedanken – oder Gefühlsgang gehabt.
Man qualmt doch nicht um in Hochstimmung zu kommen, sondern um nicht nervös zu werden. Also um einen Zustand zu erreichen, den ein normaler Nichtraucher auch ohne Glimmstengel hat (was zugegeben das Ganze dann von außen betrachtet noch viel blödsinniger macht).
Raucher erscheinen (sind) unsozial, weil das Rauchen als unsozial eingestuft wurde. Anders als bei den meisten anderen Drogen ist die Zigarette nicht frei von Emissionen.
Über Berlin kann ich nichts sagen, aber in meinem Umfeld sind die Raucher diejenigen die im Regen stehen, da sie die Nichtrauchen im Bushäuschen nicht belästigen wollen. So bin ich mir eigentlich immer über die aktuelle Windrichtung im Klaren, da ich mich dann so aufstelle, dass der abziehende Rauch niemanden belästigt, wobei, und da betrachten wir mal die andere Seite der Medaille, sich viele Nichtraucher durch das Ansehen der von Ihnen wegziehenden Rauchschwaden, bereits belästigt fühlen.
Was bringt eine junge Dame mit Kinderwagen dazu, auf einem komplett verwaisten Bahnsteig, wo weit außerhalb jedes Publikumsverkehrs ein gelbes Kästchen für die Raucher aufgemalt ist, ihren Kinderwagen einen Meter daneben aufzustellen und über die asozialen Raucher zu schwadronieren? Das wäre mal eine psychologische Betrachtung wert!
> Also um einen Zustand zu erreichen, den ein normaler Nichtraucher auch ohne Glimmstengel hat (was zugegeben das Ganze dann von außen betrachtet noch viel blödsinniger macht).
Yup.
So einfach ist es nicht alles aufs Rauchen zu schieben. Es sind sicherliche viele Faktoren die hier zusammen spielen.
Ich nenne mal die wichtigsten:
1 Städte waren schon immer “asozialer” als Dörfer
2 Sucht führt zu Problemen, aber Probleme führen auch zur Sucht
3 Berlin hat wohl eine “besondere” Bevölkerungsstruktur
4 Selbstdisziplin führt definitiv zu einem glücklicherem Leben (von Ausreißern mal abgesehen).
5 Der herrschende Zeitgeist
1
Städte haben fast immer eine Geburtenrate die (weit) unter der Selbsterhaltung liegt (<2).
Alle Tierversuche bei denen der Lebensraum verknappt wird, oder allgemeiner, bei denen Ressourcen verknappt werden, führen zu erhöhter Agression.
Sei es Selbstverstümmelung (Massentierhaltung), oder herumbeißen (Ratenversuche).
Gemeinden bei denen jeder jeden kennt steigern die Selbstdisziplin, aber auch das förderliche Verhalten fürs Gemeinwohl.
2
Sucht belohnt immer was. Entweder direkt über die Chemie (z.B. Opioide), oder indirekt z.B. Leistungssport, der aber letztendlich körpereigene "Suchtstoffe" "erzeugt".
Ob damit asoziales Verhalten per se erzeugt wird, glaube ich nicht. Ich denke eher das richtige süchtige Raucher einfach von der "Nicht Raucher Umwelt" permanent genervt sind. Es wird ihnen (den Rauchern) ihre eigenen Unzulänglichkeit dauernd vor Augen geführt. Ich kenne KEINEN einzigen Raucher der nicht gerne aufhören würde und ich kenne viele Menschen….
3
da sag ich nur, Berlins Nachkriegsgeschichte, stand ja auch dazu etwas in Ihrem Blog vor kurzer Zeit.
4
http://www.spektrum.de/alias/soziologie/ein-besseres-leben-dank-frueher-selbstbeherrschung/1314683
Die wohl größte und längste Studie zum Thema mit einem eindeutigen Ergebnis.
War überrascht, dass Computerspiele hier positiv bewertet wurden.
Fazit.
Ich glaube das viele Faktoren zu Egoismus führen, es bei manchen (Rauchern) mehr auffällt, bei anderen (Tablettensucht, Ritzen) weniger.
cu
Hmm, interessanter Gedanke – aber kann man das Belohnung durch Rauchen direkt aufs sozialverhalten beziehen?
Ich denke, das ist komplexer, als es hier erscheint:
Die wohl extremste (ohne Drogen erzielbare) Belohnung ist afaik ein Orgasmus.
Schliesst man jetzt den Kreis, sollten Menschen, die viel Sex / Orgasmen haben ebenso sozial “verrohen” – da sie ja viel Belohnung erfahren. (Dagegen ist Rauchen wohl eher ein Waisenknabe)
Menschen mit wenig Sex / Orgasmen wären also sozialer. Vor diesem Hintergrund sollte man also Zwischenmenschliche aktivitäten vermindern, um sozialer zu Handeln?
Ich denke, der Schluss, den Du ziehst bzw. die Verbindungen sind so nicht richtig.
@enrico:
> Die wohl extremste (ohne Drogen erzielbare) Belohnung ist afaik ein Orgasmus.
Das ist genau Dein Denkfehler. Denn der Orgasmus hält sich ja im natürlichen, biologischen Rahmen.
Rauchen und andere Drogen dagegen übersteuern das Belohnungszentrum in unnatürlicher Weise. Deshalb kannst Du das quantitativ und qualitativ nicht vergleichen.
@xyz – du sagst:
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dann sollte man dann aber erklären können, warum das antisoziale Verhalten (oder wie man es nennen will) in unterschiedlichen Großstädten ähnlicher Größe sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann.
#####
Ich habe nur in ein paar Sätzen versucht zusammenzufassen, worüber man ein ganzes Buch schreiben müsste. Die Größe einer Stadt alleine ist nur eines der Hauptkriterien, dafür dass Anonymität und antisoziales Verhalten zunehmen.
++ In zwei Städten mit gleich viel Einwohnern gibt es natürlich noch andere Faktoren, die Anonymität und antisoziales Verhalten begünstigen:
*** Auf welchem Raum drängen sich die Einwohner (Platz pro Einwohner)
*** Unter welchem finanziellen Druck stehen die Einwohner (wie ist das Einkommen verteilt?)-
*** Welches politische Klima herrscht dort (politisches System), welche Kontrolle gibt es?
Da mag es zwischen -sagen wir Oslo und einer Großstadt in Nigeria- riesige Unterschiede geben. Allen Städten und Systemen dürfte aber gleich sein, dass eine zunehmende Einwohnerzahl Anonymität und unsoziales Verhalten begünstigen
Diese Rauchertheorie basiert auf der Grundannahme, dass es in Berlin sowas wie eine soziale Gemeinschaft gibt. Das ist aber eine typische Fehlannahme der meisten Zugezogenen.
Wenn ich auf die Straße gehe, sehe ich keine Berliner (mehr), sondern Türken, Russen, Vietnamesen, Zigeuner, Afrikaner …, ach ja und Zugezogene. Mit denen teile ich keine gemeinsamen Werte, mit den meisten könnte ich mich nicht mal unterhalten. Warum sollte ich auf die Rücksicht nehmen?
Schön ist das nicht, aber wie Danisch schon schrieb:
>verbranntes Land, das Tschernobyl des Zusammenlebens.
so ist es
@toff
“Ich vermute, daß sich in Berlin Menschen mit geringen emotionaler und geistiger Leistungskraft konzentrieren.”
Ach Gott, ja, vielleicht sollt man mit Kopfmessungen beginnen und Augenabstand, um diese, nun ja, Behauptung, nachweisen zu koennen.
Wenn dein Satz keine Satire sein soll, ist er mit Sicherheit unterste Linie, dort wo sich Theorien ueber Rassenmischungen finden.Die kamen damals auch mit solchen Behauptungen was “Asoziale”, “Arbeitsscheue” und “Zigeuner” betrifft.
Ich denke, Hadmut, du wirfst da zwei Themen ineinander die nicht verkettet sind.
Erstens: Berlin war schon immer das was man “Rotzfrech” nennt, man war ja (19. Jahrhundert!) Kaiserstadt, alle wichtigen Einfluesse im Deutschen Reich kamen aus Berlin, ob Licht oder Litfasssaule, Berlin war erste Nummer. Und so benahmen sich die Berliner den “Bauern”, den Kleinstaedter, den Gaffern aus Schwaben, Hessen, Bayern, woher sie immer zu Besuch kamen,um mal das “verruchte Leben” kennen zu lernen, gegenueber ueberheblich.
Erst mit Ende des 2. Weltkriegs und dem Ansturm der Jugend in den speten 60er Jahren kam in Berlin so ein Gefuehl auf wie “hier kann man die Sau rauslassen”. Da Berlin ueberaltert war, wollte man die Jugend heranlocken. Also keine Sperrfristen, die ersten Discos Tag und Nacht, Pausenlos, Baden im Sekt bei Berlins Playboy Eden, in der “Dicken Wirtin” soffen die Schnaps-Poeten Tag und Nacht, wie im
“Rixdorfer Galgen”.
Berlin war umschlossen von mehr als 20 km Mauer, hier erstickte man, wenn man nicht “die Sau” rauslassen konnte. Der Sperrguertel um
Berlin hat das Lebensgefuehl beeinflusst. So wie das Ende des 1. Weltkrieges das Lebensgefuehl beeinflusst hatte, Nochmal toben, wer weiss was morgen ist!
In Berlin waren die Discos so heiss wie in London oder New York. Und es gab ein hohe Selbstmordquote, hoeher als im Rest-Besatzungsland. Im Strandbad Halensee, dem “Nuttenaquarium” konnte man Frauen besichtigen. Berlin war dennoch die “meistgehasste” Stadt der Welt, von hier gingen 2 Weltkriege aus.
Man ging schwarz-existenzialistisch behuetet zu Lord Knud im “Eden-Playboy” oder der Transvestitenschau im “Chez nous”.
Hier in dieser geteilten Stadt, gab es die erste Hausbesetung und hier wurde das “Georg von RauchHaus” gegruendet, hierher, in diese Stadt, ist man vor der Bundeswehr gefluechtet, hier gab es keine Nachtruhe und keine Schlusszeiten, hier konnte man 24 Stunden am Tag in irgendeiner Bar, Kneipe, feiern.
Und so, Hadmut, entwickelte sich- meiner Ansicht nach- die herrschende Ruecksichtslosigeit in Berlin. “In Berlin ist alles Moeglich” und von daher kamen viele aus der BRD, um hier ihre Sau rauszulassen, weil sie den dialektischen Zusammenhang von erstickender Mauerenge, Schiessbefehl, Toten an der Mauer und
verzweifeltem Ueberlebensgefuehl nicht erkennen wollten. Das war es was Berlin von allen Staedten unterschied. Die Blockade hatten die meisten aelteren noch erlebt und im Kopf, man wusste nie wann “der Russe” einmarschiert. Und darum konnte und wollte und durfte man hier freizuegiger leben als in Koeln, Duisburg oder Stuttgart.
Diese Freizuegigkeit wurde toleriert, nicht toleriert wurden Einschraenkungen !
Damals waeren solch wie die Gruenen hochkant in die Spree geworfen worden.
Rauchen hat nichts damit zu tun.
Rauchen ist eine mentale und biologische Sache. Hat nichts mit Berlin an sich zu tun. Vielleicht eher mit Hektik. Ich hab 40 Jahre hart graucht und von heute auf morgen aufgehoert. Vor mehr als 14 Jahren. Ich kann mir rauchen nicht mal mehr vorstellen.
Wenn also Rauchen eine Art Belohnung sei, dann muesste mir nun etwas fehlen.
Bin ich unzufrieden? Verpruege ich taeglich Frau und Kinder? Schaue ich Pornos und Brutalofilme?
Ich erkenne nicht den geringsten Unterschied in meinem Wohlgefuehl von Damals und Heute.
Und vergiss nicht eines: Rauchen ist eine freie (!) Entscheidung wie das Nichtrauchen. Man neigt heute gerne dazu, alles mit irgendwelchen “wissenschaftlichen” Erkentnissen zu erklaeren und dem Menschen das Recht auf seine eigene freie Entscheidung abzusprechen.
Was willst du, ich soll aufhoeren mit Rauchen, meine Biogehirnmuster lassen das doch gar nicht zu! Das ist das Problem. Wenn ich koennte wuerde ich ja, aber,wie gesagt, das Muster…
Vielleicht haben diese Wissenschaftler gerade eine schlechte Tuete reingezogen, wer weiss das schon?
Ich kenne nichts aggressiveres, verblendeteres, intoleranteres, stock-im-arschiges…als die ganzen Nichtraucher 🙂
Das sind alles einfach Arschgeigen, da bei euch in Börrlinn.
Das aufs “Rauchen” zu schieben ist einfach zu billig.
@ Helmut
Sie vergessen das die Droge bei solchen (Drogie-)Menschen längst das Ruder übernommen hat. Ich weiß, das ist eigentlich ein Spruch aus der Polizeiaufklärung… aber leider Wahr.
Die Drogen bestimmen was ich aufstehe. Sie bestimmen wann mit wem ich Rede. Wann ich Pause mache. Wann ich arbeite und wann ich das arbeiten unterbreche. Sie bestimmen sogar wann ich zu Atmen habe und wie viel ich Luft habe für den Sport. Sie bestimmen wann, wo, wie und ob ich etwas mache. Sie bestimmen meinen Freundeskreis (der es noch mit mir aushält) und sie bestimmen wie viel Geld ich zur Verfügung habe. Oder was ich mir leisten kann oder nicht. Ob ich Geld für Projekte habe oder nicht. Sie bestimmen sogar meinen Impact auf die Gesundheit meiner Mitmenschen, meiner Familie und meiner Kinder. Sie bestimmen wie ich denke. Immer und ständig.
Alles dreht sich nur noch um die Droge und ihre Beschaffung und Substituion. Wenn man mal genau hinschaut, erkennt man das mitterweile jegliches Verhalten des Alltags danach ausgerichtet ist. Man muss nur genau hinschauen…
Insofern sagt einem auch die Droge “Fuck auf alle anderen Menschen! Ich (die Drogen natürlich! Sie spricht für sich selbst) komme zuerst!”
Spricht man mit so einem Menschen, dann spricht man mit der Droge. Die Droge antwortet. Die Droge bestimmt auch die “Einsicht”. Insofern kann man sich die Erfolgschancen ja ausrechnen.
Im Grunde werden Drogen im allgemeinen verkannt!
Drogen sind keine Substanzen. Sie sind Parasiten und indirekt erwachen sie in einem Wirt zum leben und steuern ihn.
Interessante These, aber ich glaube, es ist einfacher. Ob die Haltestellenraucher in Berlin aggressiver sind als anderswo, kann ich nicht beurteilen. Als ehemaliger starker Raucher kann ich Dir sagen, dass es nicht unbedingt die Sucht ist, die einen Raucher an der Haltestelle zur Zigarette greifen läßt, sondern oft einfach Langeweile oder Gewohnheit. Wenn diese dann auf Bitten aggressiv werden, abwinken oder sonstwie unpassend reagieren, dann haben sie wahrscheinlich einfach nur schlechte Umgangsformen, sonst würden sie um Verzeihung bitten und gehen oder erst gar nicht anfangen zu rauchen. Sie würden auf eine Bitte, z. B. den Müll in den vorgesehenen Behälter zu entsorgen oder nicht auf den Gehweg zu rotzen, genauso unhöflich reagieren. Sucht, Alter und Lebensumstände kommen erschwerend hinzu.
Vielleicht greift aber noch ein weiterer Umstand:
Ich kann mich gut an die frühen 80er erinnern, da sind Raucher an der Haltestelle nicht aufgefallen, weil einfach überall geraucht wurde. Selbst in ihren eigenen Wohnungen hatten es Nichtraucher schwer, diese rauchfrei zu halten, man galt als Spießer, wenn der Besuch auf den Balkon verbannt wurde. Ich selbst habe eine Bekannte noch 2000 mit der Bemerkung “such Dir halt ein Nichtraucherlokal” abgebügelt (in Osnabrück gab es zu der Zeit ein einziges und das war auch noch vegan 🙂 ). Dann wurde 2007(?) das Nichtraucherschutzgesetz verabschiedet, noch keine 10 Jahre her. Es ist zwar auf der einen Seite gut, dass die Nichtraucher damit ernst genommen wurden, aber der Raucher wurde nun zum Diskriminierungsopfer: eine gesellschaftlich anerkannte Angewohnheit, die auch noch süchtig macht, wird quasi von heute auf morgen zur Geächteten erklärt (ich möchte an diesen Bayern -Name vergessen- erinnern). In der Öffentlichkeit unter freiem Himmel ist Rauchen ja noch erlaubt. Wer weiß, wie lange noch. Wenn jetzt schon Mietern nach 40 Jahren gekündigt werden darf, weil der Rauch in den Hausflur zieht oder sich Gerichte mit Balkonrauchern beschäftigen muss, kann das nicht mehr allzulange dauern.
Vielleicht sind die Raucher einfach nur genervt.
Meine Nachbarin kocht jeden Abend; am liebsten Fisch in heißem Fett und mag es anscheinend auch noch schön kross – ich hasse Fisch. Gesagt habe ich ihr das noch nie, soll sie sich von mir den Speiseplan vorschreiben lassen?
Ich weiß, Passivfischgeruch macht keinen Krebs, stört mich aber trotzdem.
In großen Städten kann man sich gegenseitig unglaublich auf die Nerven gehen. Ich musste mir in meiner Stadt von der Polizei bzgl. andauernder nächtlicher Ruhestörung schon anhören, ich könne ja woanders hinziehen^^. Toller Tip – und dann wird es dort hip und ich ziehe weiter? Ich habe mich dann entschieden, zu bleiben und Ohrstöpsel zu benutzen.
Das ist jetzt zwar keine große Hilfe, aber Du kannst niemanden zwingen, sich rücksichtsvoll zu benehmen, wenn dieser nicht will und schon gar nicht, wenn er nicht auf Dich angewiesen ist. Entweder Du bist stärker oder in der Mehrzahl oder Du suchst Wege, damit umgehen zu können. Letzteres hilft auf jeden Fall, sich nicht immer so aufregen zu müssen.
Einen schönen Abend und Grüße nach Berlin.
Ich weiß nicht, was besser ist. Andere Stadt, genau so heruntergekommen: Alle gehen brav vor die Tür, rauchen (das geringere Übel), gröhlen und palavern draußen bis mitten in die Nacht. Mir wäre lieber, die würden _in_ der Kneipe rauchen (und schreien), meinetwegen bis sie umfallen. ;-) Aus meiner Sicht ist das Rauchverbot Murks. Man hätte damit ein gleichermaßen bindendes Lärmverbot verbinden müssen.
-machen was sie wollen, was ihnen ihre Triebe und Emotionen gerade kurzfristig diktieren (gewalttätig, laut)
Typisch “Berlinerisch” ist das nicht. Hier halten sie sich an das Rauchverbot innen, und krakeelen dafür draußen auf der Straße herum.
@toff:
WOW. Ganz große Klasse, ein Volltreffer. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ganz genau so sind die Zusammenhänge, die zu einem “berlinerischen” Verhalten führen. Ich kann auch Hadmuts Beobachtungen voll und ganz teilen, ebenso Bekannte, die in Berlin leben: der Berliner ist assi, aggro, unsozial, egoistisch, unfreundlich, laut und unempathisch.
Es gibt aber m. E. auch immer neben der Genetik einen Anteil der Erziehung und Prägung. Dabei wiederum kann man feststellen, daß die viel konservativere Erziehung auf dem Land (traditionelle Rollen, Verwandte in der Nähe, traditioneller Kirchenbesuch mit Predigten zum Thema Nächstenliebe, christliche und sonstige Vereine etc.) eben auch eine nettere und freundlichere Atmosphäre ausprägt als die Erziehung in direkt antireligiösen,atheistisch-“frotschrittlichen” Milieus wie in Berlin. München ist auch eine Großstadt, aber die Leute sind definitiv viel freundlicher dort.
Und Dresden, da sind die Leute echt nett und gemütlich, helfen gerne, wenn man nach dem Weg fragt, oder erklären irgendwelche Sehenswürdigkeiten. Denn da herrscht noch ein gewisser sittlicher Grundwasserstand, den Berlin schon längst hinter sich gelassen hat. Da will man echt nicht wohnen…
@Hadmut
> Dass das Zeug stinkt ist ja keine Überzeugungssache, sondern eine
> objektiv überprüfbare Sinneswahrnehumg
Dass das Zeug riecht (= olfaktorisch wahrnehmbar ist), ist eine objektiv überprüfbare Sinneswahrnehmung. Dass es stinkt ist eine Bewertung, ist deine subjektive Bewertung. Ich rieche Tabakrauch ebenfalls, bewerte den Geruch aber nicht als Gestank. Deal with it.
Du schreibst es doch selbst:
> Die Wahrnehmung von Stoffen hängt stark von der genetischen
> Veranlagung ab.
Also sind wir uns doch einig. Du reagierst eben stark negativ auf Tabakrauch, ich nicht.
> die mit Vergiftungserscheinungen einhergeht.
Erstens kann man sich mit so ziemlich allem vergiften, das ist eine reine Frage der jeweiligen Dosis. Und zweitens ist es ziemlich ungewöhnlich, dass jemand auf eine übliche Dosis Tabakrauch mit Vergiftungserscheinungen reagiert. Dazu ist das Zeug einfach nicht giftig genug. Wenn du tatsächlich Vergiftungserscheinungen verspürst, solltest du dich sicherheitshalber auf entsprechende Allergien testen lassen.
> Bisher ist es mir noch nie passiert, dass ein Trinker mir an der
> Bushaltestelle seinen Schnaps übergekippt hat.
Das dürfte in Berlin eine reine Frage der Zeit sein. Die wirkliche Frage ist wohl eher, ob der Schnaps direkt aus der Flasche auf deine Klamotten schwappt (das bewertet der erfahrene Berlinflüchter als den Gut-Fall).
> Ich hab’s auch selten, dass mir einer im Aufzug durch seinen
> Schnapsgeruch die nächste Stunde versaut.
Ce la vie: Ich reagiere auf den Geruch von Trinkern ziemlich negativ (bis hin zum Brechreiz).
> Was’n das für’n Schwachsinn?
Kann es sein, dass du manchmal dazu tendierst, etwas zu schnell ein etwas zu großes großes Geschütz abzufeuern?
@a stranger in a strange world:
welche Rolle spielt es für mich, ob es da noch einen anderen Menschen gibt, den es nicht stört? Inwieweit sollte das für mich irgendetwas besser machen?
> Kann es sein, dass du manchmal dazu tendierst, etwas zu schnell ein etwas zu großes großes Geschütz abzufeuern?
Nein. Deine Relativierung des Rauchens auf rein subjektives Empfinden ist wirklich unglaublicher Quatsch.
Denn Rauchen ist nun einmal giftig, und Geruchs- und Geschmackssinn dienen, insbesondere in Bezug auf Bitterstoffe bzw. der Wahrnehmung von Giftstoffen als bitter, eben der Erkennung und Meidung von Giftstoffen.
Mein Geruchssinn funktioniert also genau so, wie es dessen natürlichem Zweck entspricht, und ist damit gesund und funktionsfähig. Dein Geruchssinn hat dagegen eine Fehlfunktion.
> Inwieweit sollte das für mich irgendetwas besser machen?
Gar nicht. Ich wollte dich nur sanft darauf hinweisen, dass du nun mal nicht der Nabel der Welt bist und dein Geruchsempfinden nicht der Maßstab aller Dinge. Deal with it.
Deine Thesen das Belohnungssystem betreffend sind übrigens neurobiologisch seit lockeren 12 Jahren widerlegt. Die überwiegende Mehrzahl der Raucher hat von Natur aus (also ohne Stimulation durch Nikotin) einen deutlich unterdurchschnittlichen Serotonin-Spiegel oder unterdurchschnittlich wenige Serotonin-Rezeptoren. Das bedeutet, dass die meisten Raucher rauchen, um ihr Belohnungssytem in den Normalzustand zu bringen.
> Nein. Deine Relativierung des Rauchens auf rein subjektives Empfinden
> ist wirklich unglaublicher Quatsch.
Was hältst du eigentlich von meiner Hypothese, dass man in Berlin irgendwas Chemisches zur Steigerung der Integrationsbereitschaft ins Trinkwasser mischt? Ich beobachte nämlich immer wieder, dass eigentlich ganz vernünftige Leute nach ein paar Monaten Berlin auch anfangen, am Rad zu drehen.
> Denn Rauchen ist nun einmal giftig …
Die Menge macht, dass das Ding ein Gift ist.
In üblichen Mengen sind Zyankali und Arsen giftig. Alkohol schon nicht mehr, denn sich mit Alkohol umzubringen ist zwar technisch möglich, braucht aber echte Entschlossenheit und einen ziemlich unempfindlichen Magen. Rauchen ist gerade mal langfristig ungesund.
> Mein Geruchssinn funktioniert also genau so, wie es dessen
> natürlichem Zweck entspricht, und ist damit gesund und
> funktionsfähig.
Irgendwie habe ich meine Zweifel daran, dass es gesund sein könnte, wegen Kleinigkeiten wie Tabakrauch derart die Contenance zur verlieren.
> Dein Geruchssinn hat dagegen eine Fehlfunktion.
Diese Einschätzung sei dir unbenommen. Das zeigt aber auch nur ein weiteres Mal, dass die Evolution ein Miststück ist. Meine Fehlfunktion führt nämlich ganz offensichtlich zu deutlich weniger Stress als dein gesunder und funktionsfähiger Geruchssinn.
Das bisschen Passivrauchen, dem ich mich aussetze, kann gar nicht so gesundheitsschädlich sein wie dein notorisch zu hoher Kortisol-Pegel.
@a stranger in a strange world:
Deine Kommentare werden nicht besser.
> Ich wollte dich nur sanft darauf hinweisen, dass du nun mal nicht der Nabel der Welt bist
Ich bin der Nabel dieses Blogs, und darum geht es. Und um Meinungsfreiheit (solange es davon noch was gibt), die Du anderen offenbar nicht zugestehst.
> und dein Geruchsempfinden nicht der Maßstab aller Dinge. Deal with it.
Deine Kommentare werden auch durch solche Sprüche nicht besser.
Und ja, ein normales, gesundes Geruchsempfinden muss der Maßstab der Dinge bleiben, und nicht das kranke, kaputte, weggequarzte. Es wird ja auch nicht der Blinde zum Maßstab für Farbe, sondern der Sehende.
> Das bedeutet, dass die meisten Raucher rauchen, um ihr Belohnungssytem in den Normalzustand zu bringen.
Sag ich doch: Völlig kaputt, das Belohnungssystem wird nicht mehr durch soziales Wohlverhalten, sondern durch Droge gesteuert. Du bestätigst, was ich sage, kapierst es nur nicht, weil Du partout dagegen sein willst.
> Die Menge macht, dass das Ding ein Gift ist.
Deine hirnlose Sprücheklopferei geht mir auf den Wecker. Mit Bauernregeln kommt man nicht weit, wenn’s um anderes als das Wetter geht.
Rauchen ist widerlich und ekelerregend, solange man noch ein natürliches und nicht chemisch zerstörtes Empfinden hat.
Und daran wirst Du mit Deinem Geschwätzbombardement und Imperativ-Phrasen (Deal with it) nichts ändern. Denn Substanz kommt von Dir gar nicht, nur Kampfgeschwafel. Damit bist Du hier falsch.
> Meine Fehlfunktion führt nämlich ganz offensichtlich zu deutlich weniger Stress als dein gesunder und funktionsfähiger Geruchssinn.
Nein. Sie führt dazu, dass Du Giftstoffe nicht mehr erkennst.
> Das bisschen Passivrauchen, dem ich mich aussetze, kann gar nicht so gesundheitsschädlich sein wie dein notorisch zu hoher Kortisol-Pegel.
Ich will Dir ja auch nicht das Passivrauchen verbieten. Sondern ich will nicht dazu gezwungen werden.
Trinker sind definitiv viel schlimmer als Raucher, ganz besonders auf Entzug. Raucher werden da nervös und nervig, Trinker ruinieren bestenfalls nur sich, schlimmestenfalls ihre Kinder und gesamte Familie. Ich habe noch nie gehört, daß einer wegen fehlender Kippen oder “Vollrausch” seine Kinder verprügelt. Bei Alkis ist das Standard.
Einen Raucher zu überzeugen: lass es, oder wir sehen uns nie wieder, hat vollkommen andere Folgen als dasselbe zu einem Trinker zu sagen. Einem richtigen Trinker kommt man nur bei, wenn man den “Mut” hat, ihn so weit in den Schlamm sinken zu lassen, daß er um Hilfe bettelt (vorher passiert gar nichts). Habe ich von einem Raucher noch nie gehört.
Die Entscheidung, nach Berlin zu ziehen, war sicher nicht die beste ihres Lebens, auch wenn vielleicht der Job gut sein mag. Berlin ist ein einziger Assozialen-Moloch, und zwar nach allen Richtungen (rechts/links, Polytoxie/Vegannazi, passiv-tot/hyperaktiv, überrein/totalvverdreckt, Rücksichtnahme/Selbstsucht usw.). Aus dem Chaos entsteht manches große Stück – so alle 50 Jahre – aber wohnen würde ich da nicht wollen, nicht mal sterben.
Zitat Hadmut: “Bie mir geht’s drum, ob ein Weltbild zutrifft und verifizierbar ist, nicht ob’s gefällt und bequem ist.”
Das ist ja die Frage, ob Dein Weltbild verifizierbar ist. Du hast dazu zwar nix genaues geschrieben, es sieht aber so aus dass Du die offizielle Linie vertrittst, also Urknall und Welt von selbst aus dem Nichts kommend.
Die Erklärung der Physik dazu ist schlicht Münchhausen-Style, der sich am Schopf aus dem Sumpf zieht. Von einer “entgleisten” Quantenflunktuation ist da die Rede, aus der das Universum entstanden ist. Dumm nur dass eine Quantenflunktuation ein Universum braucht, um existieren zu können. Universum und Quantenfluktuation brauchen sich also gegenseitig als Ursache, da ist die Kausalität natürlich am Arsch.
Tja, und dass irgendwas von selbst aus dem Nichts kommen kann, ist ebenfalls unlogisch. Hätte es das Nichts jemals gegeben, es müsste immer noch da sein. Da aber etwas da ist, muss es immer schon da gewesen sein, das Nichts hat nie existiert. Scherlock’sche Ausschlusslogik.
Dein, bzw. das offizielle Weltbild ist also nicht verifizierbar bzw. von vorneherein unlogischer Unsinn.
Was ich damit sagen will ist, dass man auch als Atheist, sofern man Logik und Kausalität ernst nimmt, zumindest von schon ewiger Existenz des Universums ausgehen muss. Und das ist dann doch etwas mehr als Dein dünnes “Es gibt genau zwei Ziele, nämlich die eigene Lebenserhaltung und die Fortpflanzung.”
@Philo: Du bist hier völlig falsch. Nicht nur, weil ich so ein Hijacking von Diskussionen auf völlig andere Themen nicht leiden kann und für missbrãuchlich-schlechtes Benehmen halte, sondern auch weil ich für Religionsduselei und Kreationjstengefasel so gar nichts übrig habe. Es gibt genug religiöse Foren, wo sie sowas mögen.
Hadmut, du willst ernsthaft behaupten da,s 100e von Litern Benzin aus 1000enden von Autos weniger stinken als die Zigarette eines Rauchers?
Du solltest mal Urlaub machen, außerhalb einer Großstadt. Wenn du zurück kommst wirst du feststellen wie sehr eine Stadt stinkt. Selbst Hamburg, wo ich wohne und wo immer Wind weht.
Wenn ich nach Hamburg nach Berlin komme stinkt die Stadt fast immer. Wenn ich von der See nach Hamburg komme stinkt die Stadt immer.
Beide nach Abgasen, Menschen Hundesch… . Öffentliche Verkehrsmittel sind kaum zu ertragen. Aber man gewöhnt sich und stumpft ab.
Als Städter riecht man nach kurzer Zeit nicht mehr. Eben sowenig wie man den Lärm wahrnimmt oder die vielen (immer abgefuckteren? Menschen seien Sie nun Raucher oder Nicht). Die ganzen Zombies die seelenlos einfach über die Straße rennen, Smartphoneparalysiert. Manchmal warte ich auf ihren Marschbefehl, so wie bei den Körperfressern mit Donald Sutherland. Iiiiiiiiiiiiihhhhhhhhhhh.
Zurück zum Thema:
Ich habe den Rauch einer Zigarette immer gemocht, schon als Kind. Dich stört es imho aus anderen Gründen, welche? Keine Ahnung, ist mir auch egal.
@Leser X:
> Hadmut, du willst ernsthaft behaupten da,s 100e von Litern Benzin aus 1000enden von Autos weniger stinken als die Zigarette eines Rauchers?
Ja. Genau so ist es.
Ich rieche es nicht, wenn draußen Autos vorbeifahren, sofern das moderne PKW sind. Nur bei alten Dieseln und LKW, aber auch da nur gering. Autos sind für mich kein Grund, ein Fenster zu schließen oder mich umzuziehen.
Ich rieche es aber im vierten Stock, wenn unten ein Raucher vorbeigeht. Und das ist so widerlich, dass ich das Fenster schließen muss.
> Du solltest mal Urlaub machen, außerhalb einer Großstadt. Wenn du zurück kommst wirst du feststellen wie sehr eine Stadt stinkt.
Oh, das habe ich schon oft gemacht. Ich war mehrmals in Neuseeland und in Australien unterwegs, in freier Natur, oft ganz allein, mehrfach 700 km von der nächsten winzigen Ortschaft entfernt. So weit weg, dass es keinerlei Fremdlicht mehr gibt. Da, wo nachts die Dingos um die Zelte streunen.
Und was fällt geruchlich am Unangnehmsten auf, wenn man in die Stadt kommt? Raucher. Nicht die Autos.
Und weißt Du was? Ich war auch schon im Gegenteil. In Peking. Wo die Luft an manchen Tagen so schlecht ist, dass man keine drei Autos weit mehr sehen kann, weil im Stau vor einem am Tag das dritte Auto nur noch schemenhaft und das vierte nicht mehr zu sehen ist. Und selbst da überstinkt ein Raucher, der vor einem geht, den Gestank.
> Dich stört es imho aus anderen Gründen, welche?
Es ist widerlich. Es verursacht Würgreiz, Augenbrennen, starkes Abwehrverhalten, Fluchtreflex, ich kann mich nicht mehr auf etwas konzentrieren. Es ist nicht störend wie ein Parfum, sondern es ist ein körperlicher Angriff durch einen aggressiven Giftstoff.
> Sag ich doch
Sagst du nicht. Du sagst, dass Raucher sich antisozial verhalten weil ihr Belohnungssystem durch Nikotin, Zitat: “enorm übersteuert” sei.
Das ist, in deinen Worten, kenntnisfreier Schwachsinn.
Fakt ist vielmehr, dass bei den meisten Rauchern das Belohnungssystem ohne Nikotin untersteuert ist, d.h. ein Raucher Nikotin (unbewusst) benutzt um sein Belohnungssystem aus dem roten Bereich auf Normal-Null zu bringen.
> Ich will Dir ja auch nicht das Passivrauchen verbieten.
Das ist aber lieb von dir. Ich hatte schon befürchtet, dass ich jetzt auch wegen jedes kleinen Ärgernisses komplett ausrasten muss.
> Bauernregeln
Die “Bauernregel” ist von Paracelsus und eignet sich ganz ausgezeichnet um Hysterie als solche zu entlarven.
> Denn Substanz kommt von Dir gar nicht
Du bist qualifiziert, das beurteilen weil … ?
> normales, gesundes Geruchsempfinden muss der Maßstab der Dinge bleiben
Und was normal bzw. gesund ist, definierst du? LOL. Das klingt für mich fast so sinnvoll wie Baer »Gleichberechtigung« definieren zu lassen.
> … Kampfgeschwafel. Damit bist Du hier falsch.
Nein. Ich bin hier zwar offensichtlich falsch allerdings nicht weil von mir nur Kampfgeschwafel käme. Sondern weil ich keine Lust habe, mich auf dein Niveau herabzugeben. Ich kann deine Kompetenz in Sachen IT nicht beurteilen, aber in Sachen Biologie reicht’s bei dir nur zu, Zitat: “hirnlose(r) Sprücheklopferei”.
Was mich aber wirklich abstößt sind deine Umgangsformen. In Sachen Manieren kannst problemlos zusammen mit z.B. Nadine Lantzsch (auch Berlin) den Niveau-Limbo tanzen.
HAHA, Urknalltheorie als derzeit sinnvollste anzweifeln, aber ein “creator” darfs sein. (Wo kam der denn dann her bitte?)
Die derzeit allgemein anerkannte Auffassung beansprucht nicht, fehlerfrei und allumfassend zu sein, aber sie gilt so lang, bis eine bessere Theorie sich der Wirklichkeit noch mehr annähert. Dazu gehören aber Fakten und Nachweise. (Im Gegensatz zu einem “creator” der maximal als Platzhalter für alles derzeit noch nicht Erklärbare dienen kann, aber bei Kreationisten einen anderen Stellenwert einnimmt – da darf man sich als solcher auch nicht wundern, wenn man deswegen ausgelacht wird.)
Zum Thema: Ja, das stimmt wohl. Mit externen Mitteln kann man die maximal natürlich erzielbare Belohnung “übersteuern”. Die Frage wäre dann, inwieweit und welche natürlich möglichen Belohnungseffekte durch das Rauchen übersteuert / übertroffen werden. Mit einem Orgasmus kann man das nicht gleichsetzen denke ich – zumindest habe ich bei Rauchern nicht den Eindruck, als erreichen Sie dabei orgiastische Zustände 😉
Das Belohnungszentrum wird auch beim Kaufen aktiviert.
Unglückliche Kunden kaufen also eher, um das Belohnungsgefühl zu erhalten.
Allerdings gibt´s jetzt auch noch das:
http://green.wiwo.de/gehirnforschung-wer-gluecklich-ist-kauft-nicht/
Wer glücklich ist, kauft eher nicht!
Die Herausforderung scheint für Wirtschaft und Politik also darin zu bestehen, uns einerseits so unglücklich zu halten dass wir viel kaufen und uns andererseits aber nicht so viel materiellen Wohlstand zukommen zulassen, dass wir dadurch glücklicher werden.
Eine spannende Aufgabe für unsere Politiker 🙂
Danke für den Beitrag. Sehr anregend mal wieder das Gehirn aus der sozialen Sicht zu sehen und nicht wie sonst sich in der mechanistischn Teilbarkeit und Funkationalität zu verlieren.
MFG
@Herbert_sinther
Raucher werden da nervös und nervig, Trinker ruinieren bestenfalls nur sich, schlimmestenfalls ihre Kinder und gesamte Familie. Ich habe noch nie gehört, daß einer wegen fehlender Kippen oder “Vollrausch” seine Kinder verprügelt
Nö, Raucher lassen gleich die Kinder passiv mitrauchen, geben ein schlechtes Beispiel ab und animieren so die eigenen Kinder zur Tabakdrogensucht.
Alleine was an ADHS bei Kindern durch pränatale Tabakintoxikation ausgelöst worden ist, geht in die zigtausende. Dazu kommen vermehrt Lungenprobleme des Nachwuchses, auch diverse Risiken und Infektionsanfälligkeiten.
Drogensüchtige sind immer gleich, die kümmern sich zuerst immer um ihren Drogenkonsum und der Rest ist Ihnen einerlei.
Deshals sehen Sie als Tabakjunkie gar nicht die alltägliche Kindesmißhandlung durch Tabakdrogensüchtige Eltern.
Gute Besserung!
Müssten dann nicht die Bevölkerung von Ländern mit besonders hohem Raucheranteil auch entsprechende Auffälligkeiten im Sozialverhalten zeigen?
Und etwas polemisch: Wie könnte man dann den(in Deutschland) ständig abnehmenden Raucheranteil an der Bevölkerung mit der so laut wie allgegenwärtig beklagten dauernden Verschlechterung des Sozialverhaltens in Einklang bringen?
> Und was normal bzw. gesund ist, definierst du? LOL.
Tja, er ist der Herrscher dieses Blogs. Hier definiert er. Filterbubble.
> Tja, er ist der Herrscher dieses Blogs. Hier definiert er.
Denk lieber mal drüber nach, ob nicht die Annahme an sich, dass Gesundheit nur von irgendwem „definiert“ würde, eine enorme Dummheit und Auswuchs der linken Ideologie ist, dass alles nur von irgendwem mit Definitionsmacht willkürlich definiert sei.
Das Rauchen ungesund ist, ist Tatsache. da braucht man nichts zu definieren. Udn hadmut ist nicht der einzige, der gesundheitliche Beeinträchtigunen durch das Rauchen hat.
Auch ich habe massive Atem- und andere Probleme, wenn ich mit Zigaretten-/Zigarrenrauch in Kontakt komme.
Der Egoismus in Berlin, egal wie er sich ausdrückt, liegt meiner Ansicht nach in einer ganz simplen Tatsache begründet:
Je mehr Menschen auf einem Fleck wohnen, desto geringer ist die soziale Kontrolle, wie sie in z.B. einem Dorf vorherrscht. Je größer und anonymer die Stadt, detso verantwortungsloser und rücksichtslodser aka egoistischer sind die Menschen. Denn desto weniger haben sie soziale oder exekutive Konsequenzen zu befürchten. Das gilt natürlich ebenso für Paris, London usw.
Vor kurzem war ich in einer kleinen ostdeutschen Stadt und mir fiel auf, dass viel weniger Menschen an Handys rumdiddeln und ich war in Versuchung, dies dem Osten als Ursache zuzuschreiben (weniger Geld= weniger Handys). Es ist aber wohl wahrscheinlich auch nur ein Phänomen von Großstadt/Kleinstadt, egal ob Ost oder West.
Rauchen als (a)soziale Verhaltensweise entzieht sich der Vernunft, da sein Antrieb im Stammhirn wurzelt. Ein Raucher ohne Kippen ist bereit seeeehr, seeehr weite Wege zu gehen, um sich in den Normalzustand zurückzuversetzen.
Im anonymisierten großstädtischen Berlin verstärkt sich dieser egositische Effekt durch Erfahrung. Im ländlichen Raum greift er zwar auch, wird aber durch soziale Kontrolle gemindert.
In der Großstadt sind die Räume so eng, dass der einzelne (das gilt nicht nur für den Raucher) entgegen seiner Natur lebt und ständig das GEfühl hat, “zu kurz zu kommen”. Alle suchen ständig nach einer Strategie, ihr Ego zur Geltung zu bringen.
Drum wird rücksichtslos geraucht, was das Zeug hält.
Keiner hört mehr zu, alle sind nur noch am quasseln.
Keiner gibt mehr was, alle wollen nehmen.
Und alle fühlen sich beschissen.
Das ist ein Phänomen der Großstadt….